Against Me!
Tom Gabel ist Einzelgänger. Deshalb gründet der 17-Jährige 1997 das Projekt Against Me! ganz alleine für sich und seine Akustikgitarre. Er tritt drei Jahre lang mit Gastmusikern auf und veröffentlicht sogar mehrere Demos. Das geht aber nur so lange, bis er erkennt, dass eine aufeinander eingespielte Band vielleicht doch seine Vorteile hat.
So stößt Drummer Kevin Mahon als festes Mitglied hinzu, mit dem Gabel die EP "The Acoustic EP" aufnimmt. Doch kurz nach der Veröffentlichung verlässt Mahon die Band wieder. Warren Oakes nimmt seinen Platz ein, zusätzlich stößt James Bowman als zweiter Gitarrist hinzu.
"Reinventing Axl Rose" ist das erste komplette Album der Band. Außerdem ist das Line-Up mit Dustin Fridkin am Bass komplett und der Wechsel von akustischen zu elektrischen Gitarren ist vollzogen. Hier lässt sich zum ersten Mal der charakteristische Musikstil mit Einflüssen aus Country, Hardcore, Folk, Punk sowie Blues finden.
Doch auch diese Zusammensetzung bleibt nicht bestehen. Nach der Veröffentlichung der EP "The Disco Before The Breakdown" steigt Fridkin wieder aus. Als Ersatz kommt Andrew Seward. In dieser Konstellation bleiben die vier Jungs auch zusammen und basteln am zweiten "As The Eternal Cowboy", das bei Fat Wreck Chords released wird. Mit dem Wechsel zum Label von NoFX-Frontmann Fat Mike wird Against Me! der eigene Ausverkauf und der Verrat am DIY-Prinzip vorgeworfen.
Diese Auseinandersetzung in der Fanbase nimmt größere Ausmaße an, als jemand bei einer Show eine unveröffentlichte EP der Band klaut und die darauf enthaltenen Songs im Internet unter den Namen "Miami", "How Low", "Joy", "Holy Shit" und "Problems" zur Verfügung stellt. Diese Songs erscheinen dann mit genau diesen Namen auf dem nächsten Album "Searching For A Former Clarity".
Mit dieser Platte schafft es die Band in den von den Fans so verhassten Mainstream und landet sogar in den Billboard Charts. Against Me! lässt es sich dann auch nicht nehmen und macht ein Video zur ersten Single "Don't Lose Touch".
Im Dezember 2005 ist er Bruch mit einigen Fans vollzogen, als bekannt wird, dass die Band bei Sire Records, einer Unterabteilung von Warner Music, unterzeichnet hat. Against Me! verteidigt den Entschluss des Wechsels zu einem Major damit, dass man dadurch die Chance bekomme, mit Butch Vig (Nirvana) zusammen zu arbeiten. Mit ihm produziert die Band 2007 das Album "New Wave".
Eine ordentliche Portion Springsteen birgt das 2010er Werk "White Crosses". Damit begibt sich die Band auf das Terrain von The Gaslight Anthem und Konsorten. Die Punkrock Fanbase der Gruppe muss sich einmal mehr mit der musikalischen Richtung der Band auseinandersetzen. Das Label "Punkrock" ist also auch 2010 stetig in Bewegung.
Bewegung passt ja ohnehin gut zu Against Me! Als 2014 ihre nächste Platte erscheint, hat die Band wieder mal einen neuen Drummer: Adam "Atom" Willard. Basser Andrew Seward steigt noch vor den Aufnahmen aus. Auf Tour übernimmt Inge Johansson von The (International) Noise Conspiracy die tiefen Saiten. Im Studio spielt Fat Mike für zwei Songs seinen Bass ein.
Viel tiefgreifender als diese Besetzungswechsel ist aber eine ganz andere Geschichte: Im Mai 2013 redet Tom Gabel im Rolling Stones öffentlich über seine Transsexualität. Ab dem Zeitpunkt hat Against Me! also eine Frontfrau: Laura Jane Grace. Für diesen mutigen Schritt erhält Laura viel Respekt von Mitmusikern, Fans und Magazinen weltweit.
Das 2014er Album "Transgender Dysphoria Blues" behandelt in einigen Songs Lauras Transgender-Identität. Sie singt offen darüber, was es bedeutet, gestern noch ein Mann und heute eine Frau zu sein, wie es ist, sich weiblich zu fühlen, aber einen männlichen Körper zu haben.
Trotzdem: Ein Sprachrohr für andere Transsexuelle möchte Laura nicht sein. Dem NME sagt sie: "Wie mein Psychiater sagt: Nur, weil du Krebs hast, macht dich das noch nicht zu einem Krebs-Experten". Und weiter: "Ich habe auch Probleme in meinem Leben, die mit meiner Transgender-Identität nichts zu tun haben."
Musikalisch geht die Platte jedenfalls wieder einen großen Schritt zurück. Dank lange vergessener Leichtigkeit, Dreck und Punk-Attitüde versöhnt sie eingefleischte Fans.
Diesen thematischen Faden führt das 2016er-Werk "Shape Shift With Me" fort. Auf diesem geht es jedoch mehr darum, wie sich Laura emotional mit ihrem Transgender-Dasein auseinandersetzt.
Übrigens: Wer beim Song "The Ocean" vom Album "New Wave" (2007) gut aufgepasst hat, für den kommt Lauras Coming-Out vielleicht nicht ganz so überraschend. Dort singt sie (noch als Tom): "And if I could have chosen, I would have been born a woman / My mother once told me she would have named me Laura".
© Laut
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