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"Es fühlte sich an wie ein goldenes Zeitalter, sehr inspirierend", sagt Jonwayne über seine Anfänge im Hip Hop. Damals hauptsächlich als Produzent in Erscheinung getreten, waren es vor allem seine Rap-Skills, die Peanut Butter Wolf später davon überzeugten, ihn bei Stones Throw zu signen.
Seine lyrischen Fähigkeiten zeigt Jonwayne nach der Mixtape-Reihe "Cassette" nun auch auf seinem MC-Debüt – passend betitelt als "Rap Album One". Während sein letztes Mixtape optisch noch stark an eine Marlboro-Packung erinnerte, was Tabakriese Philip Morris gar nicht lustig fand, geht Jonwayne diesmal auf Nummer sicher und präsentiert einen überdimensionalen Cracker. Und der hat's in sich: Jonwayne liefert fast eine One-Man-Show ab - abgesehen von einem Part von Scoop DeVille und kleineren Beiträgen assistierender Produzenten stammen die elf Tracks aus der Feder des Kaliforniers.
Dass Jonwayne auf der Platte sein eigener Herr ist, zeigt er mit seinen teils experimentellen Beats und unkonventionellen Songstrukturen. "After The Calm" beginnt bezeichnenderweise ruhig, es folgt ein düsterer, fast psychedelischer Beat, bevor der 22-Jährige mit ruhiger, tiefer Stimme einsetzt. "Picture me rising up until I burn like a comet from the ground" kündigt er sich an.
"Falling deeper in a hallucination" gibt das Gefühl, das man beim Hören dieser ersten Nummer verspürt, perfekt wieder. Fast hypnotisch kommt "After The Calm" daher. Zugegeben, kein besonders eingängiger Beginn, aber eingängig will Jonwayne auch nicht sein – Zeilen wie "You Can Love Me When I'm Dead" kauft man ihm sofort ab.
Ähnlich spooky wie im Opener gehts auch in "Reflection" zu. Vor düsteren Klavierklängen reflektiert er mit verzerrter, gequälter Stimme wie ein gebrochener Mann im Sterbebett: "You can see me now cause there ain't nothing else left / My brain is a disaster, all panic in my breath / Give me shelter now, I really need my rest." Plötzlich wechselt das Tempo in einen beeindruckenden Rap-Part, der leider viel zu schnell aufhört und in einen spacigen Sound abtaucht, bevor sich der Kreis mit sanften Klaviertönen wieder schließt. "Reflection" ist sicherlich das ausgefallenste, irgendwie aber auch faszinierendste Stück der Platte.
Ähnlich sperrig präsentieren sich auch "Sandals" und "You Can Love Me When I'm Dead". Fernab gängiger Songstrukturen tüftelt Jonwayne an den Beats und wirft – wie schon zuvor – nur einen einzigen kurzen Rap-Part und verzerrte Vocals ein. So stellen seine Parts die klaren Highlights da, die manchmal leider etwas zu kurz geraten. Die teils ausschweifenden Sound-Experimente, die ab und an rund drei Viertel der Stücke ausmachen, sind nämlich nicht unbedingt jedermanns Sache.
Wer den Stones-Throw-Debütanten am Stück hören will, bekommt an anderer Stelle aber genug Gelegenheiten dazu. Lässig flowt Jonwayne in "Find Me In The Future" über Piano-Loop und klassischen Boom-Bap-Beat und schickt sich an, mal eben das bestehende Rap-Gefüge aus den Angeln zu heben: "I'm here to upset the balance of the universe / Capsizing certain rap acts the size of Jupiter." Übrigens der einzige Track mit einer Hook auf dem gesamten Album – funktioniert ja auch ohne, wie der Hörer in "Black Magic" erfährt: "No hooks, still makin' 'em dance / with the certified funk that these fakes could never have."
Auch "The Come Up Pt. 1" mit Gastauftritt von Scoop DeVille und dessen zweiter Teil, in dem Scoop für die Beats mitverantwortlich zeichnet, überzeugen mit astreinen Parts. Denn rappen kann der Typ, der sich mit 22 schon einige Jahre im Rap-Geschäft rumtreibt: "Spitting Busta and Dirty Bastard since second grade." Na gut, so lange dann vielleicht doch nicht, aber anscheinend hat Peanut Butter Wolf es wieder geschafft, direkt vor den Toren von Stones Throw Records in L.A. ein vielversprechendes Talent an Land zu ziehen.
Jonwayne gelingt mit "Rap Album One" ein sehr gutes Debüt als MC, auf dem man ihm abnimmt, nicht jedem gefallen, sondern einfach seine Fähigkeiten zeigen zu wollen. Mit vielen Tempowechseln, abgespaceten Beats und lässigen Raps entfaltet die eigenwillige Platte nach und nach eine Wirkung, die beim erstmaligen Hören teilweise verborgen bleibt. Ob Jonwayne die Zukunft gehört, bleibt abzuwarten - er selbst sieht sich jedenfalls schon jetzt Jahre voraus: "Find me in the future / You can live in the past shit."
© Laut
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JonWayne, MainArtist
2013 Stones Throw Records 2013 Stones Throw Records
JonWayne, MainArtist
2013 Stones Throw Records 2013 Stones Throw Records
JonWayne, MainArtist
2013 Stones Throw Records 2013 Stones Throw Records
Scoop DeVille, MainArtist - JonWayne, MainArtist
2013 Stones Throw Records 2013 Stones Throw Records
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2013 Stones Throw Records 2013 Stones Throw Records
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2013 Stones Throw Records 2013 Stones Throw Records
JonWayne, MainArtist
2013 Stones Throw Records 2013 Stones Throw Records
JonWayne, MainArtist
2013 Stones Throw Records 2013 Stones Throw Records
JonWayne, MainArtist
2013 Stones Throw Records 2013 Stones Throw Records
JonWayne, MainArtist
2013 Stones Throw Records 2013 Stones Throw Records
JonWayne, MainArtist
2013 Stones Throw Records 2013 Stones Throw Records
Albumbeschreibung
"Es fühlte sich an wie ein goldenes Zeitalter, sehr inspirierend", sagt Jonwayne über seine Anfänge im Hip Hop. Damals hauptsächlich als Produzent in Erscheinung getreten, waren es vor allem seine Rap-Skills, die Peanut Butter Wolf später davon überzeugten, ihn bei Stones Throw zu signen.
Seine lyrischen Fähigkeiten zeigt Jonwayne nach der Mixtape-Reihe "Cassette" nun auch auf seinem MC-Debüt – passend betitelt als "Rap Album One". Während sein letztes Mixtape optisch noch stark an eine Marlboro-Packung erinnerte, was Tabakriese Philip Morris gar nicht lustig fand, geht Jonwayne diesmal auf Nummer sicher und präsentiert einen überdimensionalen Cracker. Und der hat's in sich: Jonwayne liefert fast eine One-Man-Show ab - abgesehen von einem Part von Scoop DeVille und kleineren Beiträgen assistierender Produzenten stammen die elf Tracks aus der Feder des Kaliforniers.
Dass Jonwayne auf der Platte sein eigener Herr ist, zeigt er mit seinen teils experimentellen Beats und unkonventionellen Songstrukturen. "After The Calm" beginnt bezeichnenderweise ruhig, es folgt ein düsterer, fast psychedelischer Beat, bevor der 22-Jährige mit ruhiger, tiefer Stimme einsetzt. "Picture me rising up until I burn like a comet from the ground" kündigt er sich an.
"Falling deeper in a hallucination" gibt das Gefühl, das man beim Hören dieser ersten Nummer verspürt, perfekt wieder. Fast hypnotisch kommt "After The Calm" daher. Zugegeben, kein besonders eingängiger Beginn, aber eingängig will Jonwayne auch nicht sein – Zeilen wie "You Can Love Me When I'm Dead" kauft man ihm sofort ab.
Ähnlich spooky wie im Opener gehts auch in "Reflection" zu. Vor düsteren Klavierklängen reflektiert er mit verzerrter, gequälter Stimme wie ein gebrochener Mann im Sterbebett: "You can see me now cause there ain't nothing else left / My brain is a disaster, all panic in my breath / Give me shelter now, I really need my rest." Plötzlich wechselt das Tempo in einen beeindruckenden Rap-Part, der leider viel zu schnell aufhört und in einen spacigen Sound abtaucht, bevor sich der Kreis mit sanften Klaviertönen wieder schließt. "Reflection" ist sicherlich das ausgefallenste, irgendwie aber auch faszinierendste Stück der Platte.
Ähnlich sperrig präsentieren sich auch "Sandals" und "You Can Love Me When I'm Dead". Fernab gängiger Songstrukturen tüftelt Jonwayne an den Beats und wirft – wie schon zuvor – nur einen einzigen kurzen Rap-Part und verzerrte Vocals ein. So stellen seine Parts die klaren Highlights da, die manchmal leider etwas zu kurz geraten. Die teils ausschweifenden Sound-Experimente, die ab und an rund drei Viertel der Stücke ausmachen, sind nämlich nicht unbedingt jedermanns Sache.
Wer den Stones-Throw-Debütanten am Stück hören will, bekommt an anderer Stelle aber genug Gelegenheiten dazu. Lässig flowt Jonwayne in "Find Me In The Future" über Piano-Loop und klassischen Boom-Bap-Beat und schickt sich an, mal eben das bestehende Rap-Gefüge aus den Angeln zu heben: "I'm here to upset the balance of the universe / Capsizing certain rap acts the size of Jupiter." Übrigens der einzige Track mit einer Hook auf dem gesamten Album – funktioniert ja auch ohne, wie der Hörer in "Black Magic" erfährt: "No hooks, still makin' 'em dance / with the certified funk that these fakes could never have."
Auch "The Come Up Pt. 1" mit Gastauftritt von Scoop DeVille und dessen zweiter Teil, in dem Scoop für die Beats mitverantwortlich zeichnet, überzeugen mit astreinen Parts. Denn rappen kann der Typ, der sich mit 22 schon einige Jahre im Rap-Geschäft rumtreibt: "Spitting Busta and Dirty Bastard since second grade." Na gut, so lange dann vielleicht doch nicht, aber anscheinend hat Peanut Butter Wolf es wieder geschafft, direkt vor den Toren von Stones Throw Records in L.A. ein vielversprechendes Talent an Land zu ziehen.
Jonwayne gelingt mit "Rap Album One" ein sehr gutes Debüt als MC, auf dem man ihm abnimmt, nicht jedem gefallen, sondern einfach seine Fähigkeiten zeigen zu wollen. Mit vielen Tempowechseln, abgespaceten Beats und lässigen Raps entfaltet die eigenwillige Platte nach und nach eine Wirkung, die beim erstmaligen Hören teilweise verborgen bleibt. Ob Jonwayne die Zukunft gehört, bleibt abzuwarten - er selbst sieht sich jedenfalls schon jetzt Jahre voraus: "Find me in the future / You can live in the past shit."
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 11 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:38:13
- Künstler: JonWayne
- Label: Stones Throw Records
- Genre: Electronic
2013 Stones Throw Records 2013 Stones Throw Records
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