Providence

Albumbeschreibung

Ohne große Aufregung hat Shannon Wright ihr schönes, etwas folkiges Indie-Rock-Kunstwerk aufgebaut und mit einer Fangemeinschaft untermauert, die ganz genau weiß, dass sie es nicht mit dem x-ten Cat Power-Klon zu tun hat, ein Vergleich der mit Shannon oft angestellt wird… Seit dem Ende der 90er Jahre ist sie stilistisch interessanten Leuten über den Weg gelaufen, etwa Steve Albini, dem Produzenten von Maps of Tacit (2000), Dyed in the Wool (2001) und Over the Sun (2004), Yann Tiersen (mit dem sie 2004 ein wunderschönes Zweigespann bildete), der Pianistin Katia Labèque (ihr ist Division aus dem Jahr 2017 zu verdanken) oder dem Filmemacher Guillaume Nicloux (für den sie den Soundtrack des französischen Films Les Confins du monde aus dem Jahre 2018 komponiert hat). Providence ist Wrights allererstes Album, auf dem einzig und allein ihr Klavier und ihre Stimme zu hören sind. Es wurde in David Chalmins LFO-Studio (Katia und Marielle Labèque, The National, Gaspar Claus, Thom Yorke) eingespielt und gemixt und sticht mitten ins Herz, denn die Schlichtheit verschleiert nicht einen Mangel an Ideen, sondern entspricht eher ihrer exquisiten Art, uns ein Geschenk voll aufrichtiger Poesie zu machen. So brauchen wir uns nur mehr von diesem Klavier dahintreiben lassen, das dem Inhalt nach stimmungsvoll, der Form nach aber durchaus minimalistisch ist, und auf dieser idealen, musikalischen Wanderschaft kann ihr charmanter Gesang ganz unbefangen dahinschlendern. Fantastisch. © Clotilde Maréchal/Qobuz