Nine Firmaments

Albumbeschreibung

Schwerelos, unbekümmert und atmosphärisch leicht wie ein perfekter Sommertag. Sorry, ich möchte nicht in esoterische Gefilde einschwenken, aber so lässt sich in etwa die Musik des Arne Jansen Trios beschreiben. Offenbar ist dem Gitarristen, der wie in dem turbulenten Opener „Here We Come“ vom raffinierten Akkordeinsatz zum melodiösen Einzelnotenspiel gleitet, der Einsatz von Verzerrern und Effektgeräten schlichtweg suspekt. Das führt auch bei anderen Stücken wie in „Deep Wood“ und „Lee’s Summit“ zu improvisatorischen Erkundungen von aparter Schönheit. In ihren fließenden Bewegungen geht die sanfte Eindringlichkeit der sich darin einstellenden Motivreihungen niemals verloren.
In ihrer Konsequenz ist Jansens schnörkellose Konzeption mit den sich aus geometrischen Figuren aufbauenden Bildern von Timo Nasseri vergleichbar. Der mit Jansen befreundete bildende Künstler kreierte das Cover und das Booklet von „Nine Firmaments“. Gleichzeitig war das der Titel einer Ausstellung, die Jansen besonders gefiel und über deren Slogan er sich folgendermaßen äußerte. „Die Definition des Firmaments als einer Verbindungsschicht von der irdischen Welt zu den höheren Mächten gefällt mir, zumal man das gleiche über Musik sagt.“
Für den Groove der Session sorgen der Drummer Eric Schaefer mit feinen rhythmischen Mustern sowie die Struktur festigende Bassläufe von Robert Lucaciu. Die subtilen Einsätze dieses voll aufeinander abgestimmten Rhythmus-Teams erhöhen die Attraktivität von Stücken wie „The Three Of Us“ und dem von der gleichnamigen Erzählung Hermann Hesses inspirierten „Klingsor’s Last Summer“. In „Who Counts The Stars“ gesellt sich der Cellist Stephan Braun hinzu, unterstützt mit grundierenden, gestrichenen Motiven das letzte meditative Stück einer völlig unaufgeregten CD, die bisweilen den Geist von Jansens Mentor Pat Metheney atmet.

© Filtgen, Gerd / www.fonoforum.de