Jacquet de La Guerre: Violin Sonatas Nos. 1-6

Lina Tur Bonet, Patxi Montero, Kenneth Weiss

Erschienen am 15.09.17 bei Pan Classics
Künstler: Lina Tur Bonet Patxi Montero Kenneth Weiss
Genre: Klassik

Digitales Booklet

Verfügbar in

16-Bit/44.1 kHz Stereo

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Die sechs Sonates pour le violon et pour le clavecin von Elisabeth Jacquet de La Guerre (1665-1729), 1707 in Paris erschienen und König Ludwig XIV. gewidmet, fielen gerade auf das Jahr als die neuesten invenzioni von italienischen Violinsonaten die Stadt erreichten. Obwohl die Sammlung erst 1707 gedruckt wurde, hatte Elisabeth bereits 1695 Kopien von mindestens zwei Sonaten an ihren Freund Sébastian de Brossard geschickt, ein Umstand dem es zu verdanken ist, dass die Sonaten deutlich früher datierbar sind, womit sie zu den ersten französischen Sonaten für Violine und Basso continuo zählen. Elisabeth Jacquet war eine herausragende und einflussreiche Persönlichkeit in der französischen Musikwelt; als Cembalistin, Organistin, Sängerin und Komponistin, wurde sie mit fünf Jahren in die Hofgesellschaft des Sonnenkönigs eingeführt. Die Zeitschrift Mercure galant pries sie sogar als „Naturtalent unseres Jahrhunderts“, mit Fähigkeiten zu wahrhaftigen musikalischen Wundern. Sie wuchs in Versailles unter der Obhut von Madame de Montespan, einer Mätresse des Königs, auf, heiratete 1684 den Organisten Martin de La Guerre und ging ihren musikalischen Aktivitäten als Lehrerin und Komponistin in der Hauptstadt nach. Diese Sonaten, mit ihrer bemerkenswert modernen Natur und ihren originellen, oft mutigen harmonischen Klängen, wurden von der Öffentlichkeit umgehend aufgenommen und zeigten Wiedererkennungswert. Wiederum lobt der Mercure galant, der de La Guerres Karriere immer wieder verfolgte und ihren Erfolg bei Hofe beobachtete, die beachtliche Individualität der Sonaten, die nicht nur allein deswegen so attraktiv seien, weil sie den formalen Strukturen, dem Geschmack und der Ästhetik der Zeit entsprechen. Sie seien nicht bloß aus sich selbst heraus schöne Werke, sie seien ungewöhnlich, großartig, raffiniert, graziös und kühn, ihre melodischen Linien vertraut und basierten grundsätzlich auf dem Prinzip des Kontrasts. Der Notentext entwickelt sich demzufolge aus dem immerwährenden Konflikt zwischen traditioneller Komposition und den gewohnheitsmäßigen Verzierungen, besonders aber aus dem freien Experimentieren, das den Hörer mit Tempo- und Metrumwechseln, sowie harschen Harmonien und scharfer Expressivität konfrontiert.

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Jacquet de La Guerre: Violin Sonatas Nos. 1-6

Lina Tur Bonet

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Violin Sonata No. 1 in D Minor (Elisabeth Jacquet de la Guerre)

I. Adagio

Lina Tur Bonet