F. Danzi: 3 Sinfonias Concertantes

Albumbeschreibung

Wenn der Name von Franz Danzi einmal auftaucht, dann meist im Zusammenhang mit seinen Bläserquintetten. Abseits davon finden Werke dieses Komponisten, der 1763 in Schwetzingen als Sohn eines italienischen Cellisten zur Welt kam und später Hofkapellmeister in Stuttgart und Karlsruhe war, kaum Platz auf den Konzertprogrammen. Vielleicht weil seine Musik allzu gefällig ist. Vielleicht weil in der Nähe zum Tanz- und Serenadenton immer auch ein wenig Naivität mitzuschwingen scheint. Die drei konzertanten Sinfonien, die hier vom Orquestra de Cadaqués unter Sir Neville Marriner eingespielt wurden, zeigen jedenfalls, mit welch aparten Besetzungen Danzi arbeitete. Konzertierende Solisten sind mal Flöte und Klarinette, mal Klarinette und Fagott, mal Flöte, Oboe, Horn und Fagott – und jedes Instrument darf sich bei ihm im besten Licht zeigen. Klarinette und Oboe versorgt Danzi mit italienisch anmutenden Kantilenen, das Fagott darf zur Polonaise aufspielen, das Horn schmettert im Rondo. Das klingt immer sprühend, immer frisch, meist liebenswert verspielt, manchmal auch – in den langsamen Sätzen – gesucht verklausuliert. Ob Danzi wohl beleidigt wäre, wenn man ihm damit eine glänzend unterhaltende Musik attestieren würde? Zu nahe bewegt sich der Komponist immer wieder im Umkreis von Tanzboden und Drehleiergeleier, als dass man ihm nicht heimliche Freude am Derben, Einfachen, simpel Unterhaltsamen unterstellen müsste. Das Orquestra de Cadaqués und seine Solisten folgen Danzi dabei mit aufgeweckter Spielfreude.
© Haustein, Clemens / www.fonoforum.de