Eye cube

Albumbeschreibung

Den Moment einfangen. Das ist seit einiger Zeit die Leitlinie von I:Cube, einer der bedeutendsten Akteure der französischen Electroszene und Produzent von Kult-Songs wie Disco Cubizm (im Remix von Daft Punk) oder Adore, die zu den Pfeilern des French Touch geworden sind. In der Tradition seiner Cubo Live Sessions (Volume 1 und 2 in den Jahren 2020 und 2021) hat der Pariser begonnen, live oder fast live zu arbeiten, indem er einige Minuten aus langen Jam-Sessions herauspickte und daraus Songs bastelte. Er gestand selbst, dass er nicht in der Lage war, diese Passagen eiskalt zu überarbeiten. Deshalb blieben sie fast unbearbeitet, um eine Form von Spontaneität in der Musik zu bewahren, die nach zu vielen Jahren Point ‘n’ Click-Komponierens vor dem Bildschirm mehr als notwendig geworden ist.

Wie auf M Megamix, seinem Album/Mixtape aus dem Jahr 2012, bei dem er schon wenig Wert auf das Finish seines Werks legte, erkundet Nicolas Chaix auf diesem Eye Cube (in Anlehnung an die andere Schreibweise seines Künstlernamens) ein weites Feld an Möglichkeiten. Er begibt sich zum Einstieg in eine Ambient-Atmosphäre, die zur Drohnenmusik übergeht, ehe sie sich in Surfrock verwandelt (Vantableu). La grotte aux fées ist ebenso mystisch wie episch, während INFINITE ∞ MELODIES eher poppige und Feel Good Vibes verströmt — und nicht zu vergessen das geniale Kaszio plus 1, ein Mix, das sich auf eine digitale Reggae- und New Wave-Reise begibt. Eye cube ist eine Platte, die daran erinnert, wie vielseitig das Talent von I:Cube sein kann. © Smaël Bouaici/Qobuz