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Es gehört schon enormer Mut dazu, in Zeiten, die von der Krise der Tonträger geprägt sind und auf leicht kommensurable Klassikproduktionen setzen, eine solche Aufnahme auf dem Markt anzubieten. Schönbergs Klavierkonzert und seine „Begleitmusik zu einer Lichtspielscene“ haben ebensowenig den Weg in den Musikalltag gefunden wie Kreneks „Sinfonische Elegie“, und selbst Bartóks drittes Klavierkonzert steht selten auf den Programmen der großen Konzerthäuser. Schönbergs Ausspruch, dass Kunst nicht „schmücken“, sondern „wahr“ sein solle, trifft hier auch auf die Werke Kreneks und Bartóks zu.
Die Interpreten erweisen sich als hervorragende Anwälte der Werke beziehungsweise der dahinterstehenden Ideen. Die Konzerte von Schönberg und Bartók werden von Pina Napolitana expressiv durchglüht vorgetragen, Schönbergs komplexes Opus, geschrieben 1942 im amerikanischen Exil, hat hier alles Spröde und konstruiert Anmutende verloren, wird erfahrbar als das, was es ist: ein Lebensüberblick und Rückblick des Komponisten auf die zumeist schmerzhaften Erfahrungen aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Dem sinnlichen Spiel der Pianistin folgt auch das Orchester aus dem lettischen Liepāja, das gemeinsam mit der Solistin eine Dichte des Ausdrucks erreicht, die auch die gelegentlich fehlende Brillanz des Orchesterklangs vergessen macht.
Der verstörende Gestus von Kreneks ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geschriebener Elegie schwingt in jedem Streicherton mit. Angst, Krieg, Alter, Tod und Krankheit sind die thematischen Schwerpunkte der Werke, und man könnte die Einspielung als eine heilsame Wiederkehr des aus der Unterhaltungsindustrie Verdrängten bezeichnen. Solche Produktionen sind wichtig, weil sie den Zuhörer zum Nachdenken und -fühlen herausfordern und ihn die Welt wacher statt eingelullt wahrnehmen lassen.
© Siebert, Frank / www.fonoforum.de
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Arnold Schoenberg, Composer - Atvars Lakstigala, Conductor - Pina Napolitano, MainArtist - Liepāja Symphony Orchestra, Orchestra
(C) 2016 Odradek Records (P) 2016 Odradek Records
Arnold Schoenberg, Composer - Atvars Lakstigala, Conductor - Pina Napolitano, MainArtist - Liepāja Symphony Orchestra, Orchestra
(C) 2016 Odradek Records (P) 2016 Odradek Records
Arnold Schoenberg, Composer - Atvars Lakstigala, Conductor - Pina Napolitano, MainArtist - Liepāja Symphony Orchestra, Orchestra
(C) 2016 Odradek Records (P) 2016 Odradek Records
Arnold Schoenberg, Composer - Atvars Lakstigala, Conductor - Pina Napolitano, MainArtist - Liepāja Symphony Orchestra, Orchestra
(C) 2016 Odradek Records (P) 2016 Odradek Records
Arnold Schoenberg, Composer - Atvars Lakstigala, Conductor - Pina Napolitano, MainArtist - Liepāja Symphony Orchestra, Orchestra
(C) 2016 Odradek Records (P) 2016 Odradek Records
Ernst Krenek, Composer - Atvars Lakstigala, Conductor - Pina Napolitano, MainArtist - Liepāja Symphony Orchestra, Orchestra
(C) 2016 Odradek Records (P) 2016 Odradek Records
Bela Bartok, Composer - Atvars Lakstigala, Conductor - Pina Napolitano, MainArtist - Liepāja Symphony Orchestra, Orchestra
(C) 2016 Odradek Records (P) 2016 Odradek Records
Bela Bartok, Composer - Atvars Lakstigala, Conductor - Pina Napolitano, MainArtist - Liepāja Symphony Orchestra, Orchestra
(C) 2016 Odradek Records (P) 2016 Odradek Records
Bela Bartok, Composer - Atvars Lakstigala, Conductor - Pina Napolitano, MainArtist - Liepāja Symphony Orchestra, Orchestra
(C) 2016 Odradek Records (P) 2016 Odradek Records
Albumbeschreibung
Es gehört schon enormer Mut dazu, in Zeiten, die von der Krise der Tonträger geprägt sind und auf leicht kommensurable Klassikproduktionen setzen, eine solche Aufnahme auf dem Markt anzubieten. Schönbergs Klavierkonzert und seine „Begleitmusik zu einer Lichtspielscene“ haben ebensowenig den Weg in den Musikalltag gefunden wie Kreneks „Sinfonische Elegie“, und selbst Bartóks drittes Klavierkonzert steht selten auf den Programmen der großen Konzerthäuser. Schönbergs Ausspruch, dass Kunst nicht „schmücken“, sondern „wahr“ sein solle, trifft hier auch auf die Werke Kreneks und Bartóks zu.
Die Interpreten erweisen sich als hervorragende Anwälte der Werke beziehungsweise der dahinterstehenden Ideen. Die Konzerte von Schönberg und Bartók werden von Pina Napolitana expressiv durchglüht vorgetragen, Schönbergs komplexes Opus, geschrieben 1942 im amerikanischen Exil, hat hier alles Spröde und konstruiert Anmutende verloren, wird erfahrbar als das, was es ist: ein Lebensüberblick und Rückblick des Komponisten auf die zumeist schmerzhaften Erfahrungen aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Dem sinnlichen Spiel der Pianistin folgt auch das Orchester aus dem lettischen Liepāja, das gemeinsam mit der Solistin eine Dichte des Ausdrucks erreicht, die auch die gelegentlich fehlende Brillanz des Orchesterklangs vergessen macht.
Der verstörende Gestus von Kreneks ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geschriebener Elegie schwingt in jedem Streicherton mit. Angst, Krieg, Alter, Tod und Krankheit sind die thematischen Schwerpunkte der Werke, und man könnte die Einspielung als eine heilsame Wiederkehr des aus der Unterhaltungsindustrie Verdrängten bezeichnen. Solche Produktionen sind wichtig, weil sie den Zuhörer zum Nachdenken und -fühlen herausfordern und ihn die Welt wacher statt eingelullt wahrnehmen lassen.
© Siebert, Frank / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 9 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:14:03
- Künstler: Pina Napolitano
- Komponist: Various Composers
- Label: Odradek Records
- Genre: Klassik
(C) 2016 Odradek Records (P) 2016 Odradek Records
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