Chopin: Late Piano Works

Albumbeschreibung

In der Chopin-Aufnahme Late piano works verbindet sich Edoardo Torbianellis poetisches Klavierspiel mit dem leidenschaftlichen Forscherdrang, mit dem der Pianist sich mit der Musik auseinandersetzt, die er zum Klingen bringt. Gemeinsam mit Jeanne Roudet, der Autorin des Booklet-Textes, betrachtet Torbianelli die Werke der letzten 15 Lebensjahre des polnischen Komponisten in neuem Licht. Die vorliegende Aufnahme entstand in der französischen Fondation Royaumont, wo Torbianelli die Gelegenheit hatte, auf einem grand piano von Ignaz Pleyel aus dem Jahr 1842 Chopins Polonaise-Fantaisie in As-Dur op. 61, die Sonate in h-Moll op. 58 und einige Mazurken und Nocturnes einzuspielen. Die Aufnahme entstand in Kooperation mit der Schola Cantorum Basiliensis. Torbianelli setzt Chopins kompositorischen Ansatz in eine direkte Verbindung zum polnischen Erbe des Komponisten. Obwohl Chopin später ins Exil ging, hielt er sich bis unmittelbar vor dem Ausbruch des Novemberaufstands im Jahr 1830 in Warschau auf. Mit dieser Aufnahme wird die These aufgestellt, dass für Chopin – anders als für Liszt und Berlioz – Literatur nicht als direkte Inspiration zu seinen Werken diente und dass seine Klaviermusik – ebenfalls im Gegensatz zu Liszt – in Bezug auf Technik und Aufführungspraxis Ähnlichkeiten mit dem Gesangsstil des bel canto hat. Dieser entwickelte sich aus der Kunst der Kastraten des 18. Jahrhunderts und wurde nach 1800 von italienischen Sängern gepflegt, die Chopin in Paris hörte. Daraus resultiert eine besondere Gesanglichkeit in Chopins Klaviermusik, die ihren Niederschlag in Torbianellis Interpretationen findet. So entstand eine Aufnahme, die wegen ihres neuen Ansatzes bemerkenswert ist und darüber hinaus das Genie Chopins meisterhaft widerspiegelt. © Glossa