Beethoven: Piano Sonatas Nos. 8, 14 & 15

Albumbeschreibung

Die deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten besitzen eine überwältigende Anzahl von Aufzeichnungen, die oft unter hervorragenden akustischen Bedingungen auf neuestem Stand der Technik mit erstklassigen Toningenieuren realisiert wurden. Der 1998 aus der Annäherung zwischen dem Südwestfunk und dem Süddeutschen Rundfunk entstanden Südwestrundfunk (SWR) verfolgt eine spannende Politik der Herausgabe seiner Archive unter dem hauseigenen Label SWR Music, die unsere Kenntnisse über viele großen Künstler des letzten Jahrhunderts bereichert.

Es sei hier auf den feinen Unterschied zwischen Aufzeichnungen bei öffentlichen Konzerten hingewiesen und solchen, die für die Bedürfnisse der Radioanstalten vorgenommen werden und mit ihren vielen Aufnahmewiederholungen und der präzisen Montage mit Plattenaufnahmen für den Handel quasi identisch sind.

Paul Badura-Skoda hat unzählige Aufnahmen produziert, auf denen seine Vielseitigkeit und seine außergewöhnliche Fähigkeit, sich an das ihm gerade zur Verfügung stehende Instrument anzupassen, zum Ausdruck kommen. Auf der vorliegenden Einspielung hat er 1955 und 1962 die drei Sonaten mit Zusatztiteln von Beethoven auf einem modernen Klavier aufgenommen. Dabei kommt seine große Palette an Ausdrucksmöglichkeiten keineswegs zu kurz. Nach der berühmten Mondscheinsonate mit einem unsagbar melancholischen ersten Satz folgen wir ihm auf imaginären Spaziergängen in die Pastorale, die er mit einer fast gesprochenen Artikulation spielt und die dem gesamten musikalischen Diskurs Sinn verleiht. In der anschließenden Pathétique hebt Badura-Skoda den Ausdruck der „Sturm und Drang“-Gefühle der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, aus dem dieses berühmte Werk stammt, hervor. © François