Beethoven: Piano Sonatas Nos. 14, 17 & 23

Albumbeschreibung

Nach einem ersten Band, der den letzten Sonaten gewidmet war, setzt Nikolai Lugansky seine Erkundungen mit dem vorliegenden zweiten Album der Beethoven-Gesamteinspielung fort, die im Rahmen der monumentalen Beethoven-Edition 2020-2027 von harmonia mundi realisiert wird. Sie wird zweifellos einen Meilenstein darstellen, da sie ein genaues Bild der heutigen Beethoven-Interpretationen liefert, so wie es die 1970 erschienenen Aufnahmen zum 200. Geburtstag dieses Titanen der Musik damals bereits getan haben.

Beethoven aufzunehmen, wird im Jahr 2021 jedoch immer mehr zu einer Herausforderung, da Interpreten und Musikliebhabern eine erhebliche Anzahl von Aufnahmen aus mehr als einem Jahrhundert zur Verfügung stehen. Dieses Erbe ist ein wertvoller Schatz, aber auch ein großer Nachteil, da es mit dem unangenehmen Gefühl belastet ist, dass alles, was man durch Beethovens Musik ausdrücken könnte, bereits getan und aufgezeichnet wurde.

Was beim Hören dieses neuen Albums, das den drei berühmten Sonaten "Clair de lune", "La Tempête" und "Appassionata" gewidmet ist, sofort auffällt, ist die Art und Weise, wie Nikolai Lugansky unsere Hörgewohnheiten mit einer sehr persönlichen und innerlichen Interpretation hinwegzufegen scheint, so als ob die Tinte dieser Kompositionen noch nicht ganz trocken sei. In seiner Vision gibt es nichts Akademisches: Alles ist voll höchster Spannung, Gefühle und Sehnsüchte sind von unbändiger Gewalt – das Ganze in einer äußerst kunstvollen Konstruktion. Sein ständig aufbegehrender Beethoven scheint unser Gewissen zu erforschen und uns nach dem Schicksal der Welt zu fragen. Lugansky beweist, dass diese 200 Jahre alte Musik uns noch viel zu sagen hat. © François Hudry/Qobuz