Szymanowski: Violin Concerto 1 - Zemlinsky: Lyric Symphony

Albumbeschreibung

Nicht zum ersten Mal widmen sich Alexander Liebreich und das Nationale Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks auf CD der Musik Karol Szymanowskis. Auch in der neuesten Einspielung präsentiert sich das Orchester als ein Ensemble, das sich punktgenau auf die Klangfarbenvielfalt der Orchestersprache dieses Komponisten einzustimmen versteht. Solistin im ersten Violinkonzert ist Elina Vähälä, die einen ausgesprochen schlanken und transparenten Zugang wählt und eher gemeinsam mit dem Orchester als Prima inter Pares agiert, als eine dominante Position einzunehmen. Mit dieser dem subtilen Geflecht der Partitur angemessenen Interpretation braucht sie sich hinter namhafter Konkurrenz, etwa Thomas Zehetmair mit Simon Rattle, nicht zu verstecken. Alexander Zemlinskys „Lyrische Symphonie“ bildet eine passende Ergänzung zu Szymanowskis sinnlicher Musik – nicht zuletzt, da Liebreich und das Orchester auch hier mit großer formaler und auch koloristischer Übersicht agieren. Lediglich im letzten Teil hätte ein etwas getrageneres Tempo vielleicht nicht schaden können. Sängerisch steht alles zum Besten: Bariton Michael Nagy überzeugt in den ruhelosen und konfliktbestimmten Teilen des Werks, das eine scheiternde Liebesbeziehung beschreibt, ebenso wie in der friedlichen Resignation des Finales. Die Sopranistin Johanna Winkel ist Nagys idealer Widerpart und gestaltet vor allem das zentrale „Sprich zu mir, Geliebter“, den lyrischen Höhepunkt der Partitur, mit einer tranceartigen Sinnlichkeit, die unmittelbar berührt. Beide Sänger gehen zudem absolut souverän mit dem Text um, artikulieren mustergültig. Dass die Gesangstexte im Beiheft fehlen, ist allerdings ein ernsthaftes Manko.
© Schulz, Thomas / www.fonoforum.de

Informationen zur Originalaufnahme : Recorded 2017 at NOSPR Concert Hall Katowice, Poland