Dominik Eulberg
In den frühen Morgenstunden kann es schon mal vorkommen, dass man Dominik Eulberg alleine und lediglich mit einem Spektiv bewaffnet, am schilfbewachsenen Seeufer stehen sieht. Dort, wo niemand ihn stört, geht er seinem Hobby nach: Vögel beobachten. Ist der leidenschaftliche Ornitologe einmal nicht seinen gefiederten Freunden auf der Spur, sitzt er am Computer und produziert Techno-Tracks, denen er so lustig-bizarre Titel wie "Die Invasion Der Taschenkrebse" oder "Brenzlich, Brenzlich Dachte Der Feuersalamander" gibt.
Die Natur ist neben der Musik der wichtigste Bezugspunkt für den 1978 zur Welt gekommenen DJ. Begeisterter Naturfreund ist er auch, wenn er an neuen Sounds arbeitet. Allerlei Naturgeräusche fächern das Klangrepertoire seiner Releases auf, und geben den Tracks trotz ihrer teibenden Grooves einen organisch, lebendigen Charakter. Ob Froschgequake oder Vogelgeschnatter, Eulberg findet für seine singenden Tiere stets ausreichend Platz in seinen Tracks.
Die Liebe zu elektronischer Musik entdeckt er im frühen Teenageralter. Wenn Eulberg mit den Älteren aus seinem Dorf abhängt, sitzen sie vor dem Radio und hören die Auftritte von Sven Väth in der Clubnight. Bald teilt er die Begeisterung für synthetische Sounds, schafft sich erste Geräte an und feilt schon an den ersten Eigenkompositionen. Daneben vertreibt er sich die Zeit an den Plattenspielern.
Es dauert allerdings einige Jahre bis die Tracks von Dominik Eulberg ihren Weg in die Plattengeschäfte finden. 2003 debütiert der Geografie-Student mit der Maxi "Der Hecht Im Karpfenteich" auf dem Kölner Minimal-Label Traum Schallplatten, wo auch Thomas Brinkmann oder Jake Fairley unter seinem Pseudonym Fairmont zu Hause sind. Mit einer handvoll Releases steigt Eulberg innerhalb eines Jahres zur hochgehandelten Hoffnung auf, landet bei Monika Kruse genauso im Plattencase, wie bei den Tiefschwarz-Brüdern und erhält einen Anruf von Sven Väth, der ihn um einen Remix bittet.
Gleichzeitig arbeitet Eulberg in den Semesterferien als Park-Ranger, zeigt Schulklassen und Touristen, was es in der Natur für ein geschultes Auge alles zu entdecken gibt. Kaum zurück aus den Naturparks an Nord- und Ostsee, macht sich Dominik Eulberg an die Arbeit zu seinem Debütalbum "Fauna Und Flora". Innerhalb weniger Wochen sind die mit viel Understatement groovenden Tracks fertig. Mehr Zeit benötigt er für das liebvoll gestaltete Cover, wie er dem Partysan im Interview verrät.
Remixe des Kölner Minimal-Tüftlers Gabriel Ananda sowie von Dirt Crew, Nathan Fake oder Roman Flügel, die eine Hälfte des Techno-Urgesteins Alter Ego, lassen bei Eulberg bestimmt keine Langeweile aufkommen. Zudem treibt er als Rocco Branco auf Platzhirsch Schallplatten ab und an sein Unwesen. Sein Berufswunsch hat sich trotz des Erfolgs aber nicht geändert: Eulberg möchte Park-Ranger werden.
Im April 2007 erscheint die zweite Platte des Naturliebhabers: "Heimische Gefilde".
© Laut
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