You're the One

Rhiannon Giddens

Erschienen am 18.08.23 bei Nonesuch
Künstler: Rhiannon Giddens
Genre: Folk
Auszeichnungen: Album der Woche

Verfügbar in

24-Bit/44.1 kHz Stereo

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Rhiannon Giddens neuestes Album ist eine Überraschung und ein Genuss - eine Mischung aus der Musik, die wir von der Grammy-Gewinnerin erwarten, gepaart mit einer ganzen Menge an solidem, goldenem Soul. Dieses neue Image passt sehr gut zu ihr, denn Giddens verwandelt sich im frechen Opener Too Little, Too Late, Too Bad (ein Abschiedskuss an einen Ex, der versucht, sich wieder an sie ranzumachen) in eine Funk-Diva. Unterstützt von großen, hellen Bläsern, “Shoop-Shoop”-Backing-Vocals und einem lebendigen Beat, knurrt Giddens warnend: "Just an old dog with old tricks" (“Er ist nur ein alter Hund mit alten Tricks”). Das mitreißende, basslastige Wrong Kind of Right macht da weiter, wo Amy Winehouse auf tragische Weise aufgehört hatte. Und You're the One ist eine faszinierende Kombi aus stolzem Soul und soliden Beats von Produzent Jack Splash, geführt von Giddens zartem Banjo. Im Refrain öffnet sich der Song, um ein wenig Folk einfließen zu lassen. Giddens ist aber nicht die einzige, die Spaß an den Songs hat. Duettpartner Jason Isbell geht bei Yet to Be, eine kratzige Blues-Nummer à la Janis Joplin erst richtig ab. Die beiden superstarken Stimmen und Persönlichkeiten tauschen Strophen miteinander aus und bilden eine ausgelassene Harmonie. Die Beats und Bläser werden in Another Wasted Life - das von der Brutalität in Amerikas Justiz- und Gefängnissystemen handelt - bedrohlich. "Es spielt keine Rolle, was für ein Verbrechen begangen wurde/ Wenn es tatsächlich an der Zeit war/ Er bekommt Einzelhaft ... Es ist eine Qual für die Seele/ Die engen Grenzen der Kontrolle/ In das stinkende Loch geworfen/ Ohne Hoffnung auf Entlassung", singt Giddens.

Aber sie erfährt eine Art Erleichterung, wenn nicht gar Befreiung, indem sie die Titelzeile des Refrains singt und sich in eine andere Stratosphäre zu begeben scheint, in der sie ihre Vokalisen in die Länge zieht. Die zweite Hälfte des Albums ist eher traditionell gehalten, ohne dabei durchschnittlich oder vorhersehbar zu wirken. Giddens wird in You Louisiana Man mit dem zitternden Akkordeon von Dirk Powell übermütig und legt in If You Don't Know How Sweet It Is auf süße Weise ihre eigenen Regeln fest, indem sie sich gegen einen Partner wehrt, der über ein zähes Steak, laute Kinder und ungefaltete Wäsche meckert: "You're good, but I'll find better/ And it'll be without your bitching/ If you don't know how sweet it is/ Get on outta my kitchen!" ("Du bist gut, aber ich finde was Besseres/ Und zwar ohne dein Gezicke/ Wenn du nicht verstehst, wie süß es ist/ Raus aus meiner Küche!"). Henne in the Foxhouse ist hingegen sinnlich und verspielt sowie von einem wilden Rhythmus getragen. Das jazzige You Put the Sugar in My Bowl kokettiert mit den guten alten Zeiten, während sich Giddens auf dem verträumten Who Are You Dreaming Off schließlich in Ella Fitzgerald verwandelt, bei dem ihre zimbelartige Melodieführung wie ein akustisches Zeitportal wirkt. © Shelly Ridenour/Qobuz

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You're the One

Rhiannon Giddens

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Too Little, Too Late, Too Bad