The Journey

Albumbeschreibung

„Dieses wundervolle Abenteuer“, sagt Lionel Loueke über sein neues Album, „hat Musiker aller Couleur zusammengebracht. Aus der Klassik, dem Jazz, dazu Performer brasilianischer und afrikanischer Musik. Diese Zusammenkunft so vieler unterschiedlicher Musiker hat meinen eigenen Horizont erweitert.“ Natürlich ist Lionel Loueke jemand, der hungrig ist nach stilistischen Kombinationen. Immerhin hat der Gitarrist und Sänger aus Benin stets die Nähe von Jazzern gesucht. Seine neue Einspielung „Journey“ aber ist so etwas wie ein Singer/Songwriter-Album, das er selbst als purste Reflektion der musikalischen Vision bezeichnet, die er tief im Inneren spürt. Und so saugt er alle Einflüsse auf und macht sie seinem eigenen Kosmos zu eigen. Auf „The Journey“ tritt Loueke als Sänger noch einen Schritt weiter vor. Und er erzählt die Leidensgeschichte der Schwarzen, ihre Sklavenrevolten in Brasilien zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Er besingt die Kriegsflüchtlinge, die sich auf den Weg von Afrika nach Norden machen und an den Grenzen Europas stranden. Mit dabei auf diesem sehr persönlichen Album sind etwa der Violinist Mark Feldman oder der Cellist Vincent Ségal, dessen Kollaborationen weit gespannt sind. Vibrierend vitale Rhythmen steuern gleich mehrere Perkussionisten bei: Cyro Baptista oder Christi Joza Orisha, der alle westafrikanischen Traditionen aus Mali, Nigeria und dem Senegal mitbringt. Immer mehr zieht sich Loueke zum Schluss des Albums in sich selbst zurück. Bei „Reflections On Vi Gnin“, einem Nachdenken über sein eigenes Kind, kommt er nur mit seiner Gitarre aus. Und beim letzten Song „The Healing“ ist nur noch seine Stimme zu hören. Eine kreisende Weltmusik, deren Mittelpunkt unzweifelhaft Loueke selbst ist!
© Urbach, Tilman / www.fonoforum.de