In Utero (30th Anniversary Super Deluxe)

Nirvana

Erschienen am 14.09.93 bei Geffen
Künstler: Nirvana
Genre: Rock

Verfügbar in

16-Bit/44.1 kHz Stereo

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Nachdem die 20. Jubiläumsausgabe von In Utero das Fass der unveröffentlichten Songs zu leeren schien, da sie nicht nur eine remasterte Version des Originalalbums enthielt, sondern auch verworfene Tracks-Mixe von Scott Litt und Steve Albini sowie einen Mix, der das gesamte Album in ein ganz anderes Licht rückte, kann man sich nur schwer vorstellen, welche klanglichen Schätze ein Jahrzehnt später noch in eine neue Version gepackt werden könnten.

Während viele Fans direkt zu den beiden Aufnahmen der Live-Shows greifen werden, die den Großteil des Tracklistings dieser Platte ausmachen, wäre man schlecht beraten, die hier enthaltene Version des eigentlichen Albums zu missachten. Ja, es handelt sich hier um ein weiteres Nirvana-Remastering, dieses Mal von Bob Weston. Dieser bringt nicht nur jahrzehntelange Erfahrung im Aufnehmen, Abmischen und Mastern von Indie-Rock-Bands mit (von Sebadoh und Polvo bis zu Chavez und Archers of Loaf), sondern war Albinis Assistent bei den In Utero-Sessions.

Noch bemerkenswerter ist, dass Weston für dieses Remastering mit den originalen analogen Masterbändern arbeiten konnte. Genau darin liegt die Besonderheit des Albums, das immer zu bullig und kantig für ein Standard-Musikgerät zu sein schien. Weston verleiht dem Material eine vollmundige Wärme, die die prächtige Intensität dieses absichtlich rauen Albums nicht abschwächt, sondern für noch mehr emotionale Wirkung sorgt. Zusätzlich wurde die Studiolegende Jack Endino aus Seattle (der Bleach produziert hat) hinzugezogen, um das Live-Material von den Soundboard-Bändern zu mischen und zu mastern. Während Weston genau wusste, wie er die knisternde Wärme der Albumtracks nutzen konnte, setzte Endino beim Live-Material auf maximale Wirkung. Er verlieh den beiden Shows - eine in L.A. zu Beginn der In Utero-Tour und die andere in Seattle bei der letzten Show der Band - eine explosionsartige Stärke.

Der abgerundete Mix des Live-Materials sorgt für viel Dynamik und eine überraschende Klarheit bei den Auftritten, sei es beim sich wiederholenden Intro von Milk It in Seattle, das einem basslastigen Riff weicht, oder der Garage-Groove von About a Girl in Los Angeles. Es ist zwar zu früh, eine Veröffentlichung wie diese als "definitiv" zu bezeichnen, die Kombination von Westons bemerkenswertem Remastering mit zwei unglaublich klingenden Konzerten aus dieser Zeit (plus allen veröffentlichten B-Seiten des Albums) spricht aber dafür, dass diese Super Deluxe Edition genau das ist ... Zumindest bis zum nächsten großen Jubiläum! © Jason Ferguson/Qobuz

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