Charlotte Brandi
Schon vor ihrer Trennung von Me And My Drummer besorgt sich Charlotte Brandi ein gebrauchtes, altes Holzklavier. Von Mitte 2015 an schreibt sie an dem Tasteninstrument erste Lieder. Ohne besonders gut Noten lesen zu können. Das Klavierspielen brachte sie sich bereits in ihrer Kindheit selbst bei.
Charlotte kommt 1986 in Dortmund auf die Welt und genießt das Umfeld musikalischer Eltern. Vater und Mutter bekehren sie zwar nicht zur Musik, doch sie bauen das Setting, in dem Charlotte wahrnimmt, wie man sich selbst ausdrückt. "Ich habe meine Kindheit ein bisschen wie Pippi Langstrumpf empfunden, aber mit Eltern", erläutert sie gegenüber dem Ruhrbarone-Blog den anti-spießbürgerlichen Ansatz ihres Elternhauses. Mutter Klara spielte in den 70er Jahren in der Gruppe Cochise eine Art Weltmusik-Folk, auch Vater Peter ist als Drummer kurzzeitig Teil der Band.
Zuhause durchwühlt Charlotte als Teenager zwar keine subkulturellen Nischen, hört jedoch immer wieder Musik abseits gängiger Hörgewohnheiten, beispielsweise die Krautrock-Soundscapes von Popol Vuh, die man aus Werner-Herzog-Filmen wie "Aguirre" oder "Fitzcarraldo" kennt. Auch osteuropäische Klänge finden bei Charlotte Anklang. Ein früherer WG-Mitbewohner aus Polen habe eine Zeitlang nonstop die Warsaw Village Band aufgedreht.
In der Band Montana Marabou versucht sie sich ab 2006 an einem Singer/Songwriter-Trip Hop-Mix und trägt Dreadlocks. Geld verdient sie im Archiv des WDR, als Kellnerin in einem Museumscafé und als Praktikantin beim BUND. Da Charlotte nonstop reden kann, arbeitet sie auch kurz im Kundenservice.
2010 zieht sie nach Berlin und findet bald ihr Glück in der Band Me And My Drummer mit Kollege Matze Pröllochs. In acht Jahren veröffentlicht die Band zwei Alben. Im Sommer 2018 gibt Brandi das Ende bekannt und kündigt zeitgleich ein Soloalbum an. Darauf versucht sie, die elektronischen Pfade ihrer Ex-Band zu verlassen. Alle Songs komponiert sie am Piano.
Durch das Thema Hambacher Forst rückt Brandis Heimatregion in den Jahren 2017/18 in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Das Video zu "My Days In The Cell" dreht sie in Dortmund und orientiert sich an Schauplätzen ihrer Kindheit, um Erinnerungen hervor zu rufen. Schwester Emily setzt den Clip um. Anfang 2019 richtet sie einen Blog ein, wo sie ihre Gedanken zu Themen wie Klimawandel und Energiewende teilt. Ihr Debütalbum "The Magician" produziert sie mit Joe Joaquin (Tristan Brusch, Lasse Matthiessen, Jaqee) und teilweise mit dem Österreicher Maeckes.
Mit der EP "An Das Angstland" wechselt Brandi 2020 vom Englischen zur deutschen Sprache. Ein Schritt, der auch mit der Pandemie-bedingten Pause zu tun hat, wie sie im Gespräch mit laut.de berichtet:
"Nachdem der erste lähmende Schreck überwunden war, wurde ich ultra kreativ. Die verordnete Stille für alle hat mir den Druck genommen, sozial sonderlich aktiv sein zu müssen, was mir eh nicht soooo liegt. Ich habe meine ersten deutschsprachigen Songs geschrieben und aufgenommen."
Unterstützt durch Gedichte, Lyrik und einer Affinität zu deutschem Hip Hop fallen ihre ersten vier Schritte "Wind", "Frieden", "Frist" und "Wut" jedoch bereits ungemein sicher aus. Die vier poetischen Texte erschließen sich nicht sofort. Sie zeichnen eine hohe Eigenwilligkeit und individuellen Charakter aus.
Ähnliches gilt auch für die Musik, den "wunderlichen Artpop", der 2023 auch ihr erstes deutschsprachiges Album "An Den Alptraum" auszeichnet. Die u.a. von BR und Spiegel zum 'Album der Woche' gekürte Scheibe nimmt sie mit einem Team auf, das ausschließlich aus Frauen besteht. Für Charlotte Brandi eine ganz neue Erfahrung, wie sie in einem Interview dem BR erzählt:
"Niemand war auch nur im Entferntesten so überheblich, irgendetwas, das ich entschieden habe, anzuzweifeln, sondern alle waren effizient und sweet und professionell. Das war sehr viel kräfteschonender, als alle Erfahrungen, die ich davor gemacht habe."
© Laut
Diskografie
17 Album, -en • Geordnet nach Bestseller
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The Magician
Alternativ und Indie - Erschienen bei [PIAS] Recordings Germany am 15.02.2019
24-Bit 88.2 kHz - Stereo -
WIND
Charlotte Brandi, Dirk von Lowtzow
Pop - Erschienen bei Listenrecords am 28.08.2020
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
AN DAS ANGSTLAND
Indie-Pop - Erschienen bei Listenrecords am 04.12.2020
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Niemand liebt dich so wie ich
Charlotte Brandi, Sam Vance Law, Marcel Römer
Verschiedenes - Erschienen bei Krokant am 10.11.2023
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Two Rows
Alternativ und Indie - Erschienen bei [PIAS] Recordings Germany am 07.09.2018
24-Bit 44.1 kHz - Stereo -
Schick mir eine Nachricht
Future Franz, Charlotte Brandi
Pop - Erschienen bei Future Franz am 31.03.2023
24-Bit 44.1 kHz - Stereo -
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My Days In The Cell
Alternativ und Indie - Erschienen bei [PIAS] Recordings Germany am 05.11.2018
24-Bit 44.1 kHz - Stereo -
Veins
Alternativ und Indie - Erschienen bei [PIAS] Recordings Germany am 14.01.2019
24-Bit 44.1 kHz - Stereo -
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LASVEGAS (Original Motion Picture Soundtrack)
Soundtracks - Erschienen bei Listenrecords am 12.01.2024
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
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Der Patriarch
Alternativ und Indie - Erschienen bei Tapete Records am 12.04.2024
24-Bit 48.0 kHz - Stereo