SulaMadiana

Mino Cinelu & Nils Petter Molvær

Erschienen am 04.09.20 bei Modern Recordings
Künstler: Mino Cinelu Nils Petter Molvaer
Genre: Jazz

Verfügbar in

16-Bit/44.1 kHz Stereo

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Die Stimme und die Trommel – das Skelett dieser Musik ist so archaisch wie der Ursprung des Musikmachens selbst, nur ist hier eine Trompete die Stimme. Auf einem neuen, spartenübergreifenden Label für Neue Klassik, elektronische Musik und Jazz begegnen sich zwei Musiker, für die „Grenzüberschreitung“ gleichsam zweiter Vorname ist: Nils Petter Molvær, der norwegische Trompeter, der so betörend Jazz, Electronica, Ambient und World Music verbindet; sowie Mino Cinelu, der französische Perkussionist aus Martinique, der seit seiner Zeit bei Miles Davis und Weather Report zu den Gefragtesten zwischen Jazz und Pop zählt. Allein mit Trompete und Trommel kommen sie freilich nicht aus, bleiben aber sehr sparsam, wenn sie ihr „Skelett“ mit „Fleisch“ anreichern.
Das Intro ist eine Duettminiatur für Trompete und Keramiktrommel (Udu), wobei Cinelu auch ein paar Akkorde auf der Akustikgitarre zupft. Dann reichert er einen Conga-Groove mit Small Percussion an, während Molvær per Harmonizer und Oktav-Divider weite Klangräume öffnet. Im Titelstück – der Name verknüpft die norwegische Insel Sula mit Martinique (trad.: Madina) – kreiert Cinelu durch repetitiven Rufgesang Afro-Flair, ein Pedaleffekt lässt die Trompete klingen wie eine E-Gitarre. Auf „O Xingu“, benannt nach dem brasilianischen Volk der Xingu, einem Stück mit (Bambus?-) Flöte und lautmalerischem Urwald-Kolorit, folgt unter dem Titel „Take the A-Sharp Train“ eine Augenzwinkerei, die auf den fast gleichnamigen Ellington-Strayhorn-Klassiker anspielt, aber über ein Motiv aus „Rockin’ in Rhythm“ läuft. Verführerische Klangwelten zwischen Archaik und Hightech auf stets wechselnde Art.

© Klostermann, Berthold / www.fonoforum.de

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