Nun danket alle Gott

Albumbeschreibung

Eine der größten Sammlungen mit Musik des 17. Jahrhunderts befindet sich in Uppsala. Aus der Musik dieser sogenannten Düben-Sammlung lassen sich dementsprechend sehr unterschiedliche und spannende Kompilationen zusammenstellen, zumal zahlreiche Kompositionen nur hier überliefert sind. In diesem Fall werden die italienischen Einflüsse auf die deutsche Musik ein wenig unter die Lupe genommen. Da mag es zunächst verwundern, dass auch eine Komposition von Claudio Monteverdi vertreten ist; doch hat das schon alleine deswegen seine Berechtigung, weil das Stück in der Sammlung von Uppsala zwar den venezianischen Komponisten als Autor angibt, eine andere Quelle das Stück allerdings Johann Rosenmüller zuschreibt. Das Programm mit raren und nur ganz selten eingespielten Kompositionen lässt jedenfalls aufhorchen. Hierfür sorgt natürlich auch das sehr lebendig aufspielende Clematis-Ensemble, das nicht nur eine sehr souveräne und klangwarme Grundierung für die Solistin bereitstellt, sondern auch keinen Affekt links liegen lässt. Mit ihrem klaren Sopran sorgt auch Julie Roset für adäquate Affektdarstellungen, die bei dieser Musik ja eine sehr prominente Rolle einnehmen – auch wenn ihre Stimme in der Höhe mitunter ein wenig spitz wird. Am besten kommt sie in der nur von der Orgel begleiteten Motette von Andreas Hammerschmidt zur Geltung. Bei den ensemblebegleiteten Stücken agiert sie hingegen klanglich etwas zu sehr im Hintergrund. Das dürfte zumindest auch einer der Gründe sein, warum die Textverständlichkeit ein wenig auf der Strecke bleibt, was sich natürlich gerade bei diesen häufig lutherisch geprägten Kompositionen ein kleines Manko darstellt.
© Emans, Reinmar / www.fonoforum.de