Joy'All

Jenny Lewis

explicit

Erschienen am 09.06.23 bei Blue Note Records
Künstler: Jenny Lewis
Genre: Alternativ und Indie

Verfügbar in

24-Bit/96 kHz Stereo

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Obwohl Jenny Lewis' fünftes Album Joy'All mit dem Country-Produzenten Dave Cobb in Nashville aufgenommen wurde und die Sängerin auf dem Cover ein Kostüm von Skeeter Davis trägt, wäre es übertrieben zu behaupten, die Nudie Suit liebende Lewis sei jetzt zum Country übergegangen. In Wahrheit hatte sie schon immer ein gewisses Gefühl für diese Musikrichtung - die für sie mehr wie ein Vibe als ein definiertes Genre war -, so wie Stevie Nicks den Country-Flair zu Fleetwood Mac brachte oder Laurel Canyons Liebe zur kosmischen Steel-Guitar der 70s. Apples and Oranges wirkt auf magische Weise wie eine verlorene Motown-Platte im Country-Stil. Die Ballade Essence of Life, bei der Jon Brions Vibraphon eine wehmütige Note hinzufügt, erinnert an Dottie West, die in Nashville nicht genug Liebe bekommt. Und Giddy Up ist kein hyper-dynamischer Hit im Stil einer Shania Twain. Lewis ist eher eine rauchige Disco-Diva, die mit 47 Jahren über die Suche nach der wahren Liebe singt und dabei einen coolen jazzigen Strut hinlegt: "Take a chance/ On a little romance/ We're both adults" (“Nutze die Chance/Für eine kleine Romanze/Wir sind beide erwachsen”). Sie erklärte, dieses Album handle von Beziehungen - mit anderen, aber letztlich auch mit sich selbst. Psychos, unterlegt mit einem warmen Bass im Stil von John McVie, der von Brian Allen, einem treuen Kollegen von Cobb, beigesteuert wurde, zeichnet ein Porträt von Verabredungen im mittleren Alter und davon, wie man von Typen, mit denen man sich vielleicht sowieso nicht abgeben sollte, abgewiesen wird. In der Zwischenzeit hält das in Yacht Rock getauchte Cherry Baby die Stimmung von Giddy Up aufrecht, auf dem Lewis zugibt: "'Cause I fall in love/ Too easy, too easy/ With anyone/ Who touches me, fucks with me ... Cherry, baby/ Will you be mine?" (“Denn ich verliebe mich/ Zu leicht, zu leicht/ In jeden/ Der mich berührt, mit mir fickt ... Cherry, Baby/ Willst du mein sein?"). Puppy and a Truck ist ein klassischer Lewis-Song, auf dem die Sängerin ihre ganz eigene Midlife-Crisis durchlebt. "Ich habe keine Kinder/ Ich habe keine Wurzeln/ Ich bin ein Waisenkind", singt sie und gesteht: "Meine Vierziger treten mir in den Arsch/ Und geben sie mir in einem Margarita-Glas ... Also bin ich 2020 44 und danke Gott, dass ich etwas Geld gespart habe." Aber das ist noch nicht alles: "Wie ein Schuss Glück/ Habe ich einen Welpen und einen Truck bekommen." Dieser lässige Song wird wie viele andere hier von Jess Wolf von Lucius hervorragend gefühlvoll untermalt. (Es sollte angemerkt werden, dass Lewis ein besonderes Talent für die Auswahl von Sängern hat, die ihren Leadgesang ergänzen, was bis zu den Watson Twins auf dem 2006er Album Rabbit Fur Coat zurückreicht). Das lustige Love Feel zitiert die Country-Outlaws und hat einerseits etwas von Miranda Lamberts Frechheit und legt andererseits einen Barbie-Appeal der 50er-Jahre an den Tag, den Lewis zuvor auf I'm Having Fun Now von Jenny and Johnny, ihrem Duo mit Johnathan Rice, gezeigt hat. Der schwungvolle Abschluss mit Chain of Tears wartet mit einem Sprechgesang à la Skeeter Davis auf und erinnert sogar an den Trennungsschmerz von Jenny and Johnny (End of the World), in dem Lewis klagt: "I was hoping there was some pill I could take ... Some procedure I could undertake/ To have your memory erased (“Ich hatte gehofft, es gäbe eine Pille, die ich nehmen könnte ... Eine Prozedur, die ich durchführen könnte/ Um deine Erinnerungen zu löschen”). © Shelly Ridenour/Qobuz

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Jenny Lewis

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Psychos Explicit