Wild Pink
Im Kleinkindalter hat er schon R.E.M. und Queen im Ohr, kurz darauf Nirvana und Punkrock. Als John Ross, Mastermind der Indie-Rock-Band Wild Pink, schließlich in die High School kommt, entdeckt er zusätzlich den Heartland Rock von Jackson Browne, Bruce Springsteen und Tom Petty. Alles vielversprechende Vorzeichen für Wild Pinks weitreichenden Stil.
Von der Schulbank bis ins College bastelt Ross eifrig an eigenen Songs und spielt als Sänger und Gitarrist in mehreren Bands. In Virginia geboren und in Florida aufgewachsen zieht der Songwriter 2009 nach New York, um Filmmusik zu komponieren. Nach zahlreichen Auftragsarbeiten für Werbemusik widmet sich der Indie-Rocker verstärkt der eigenen Kunst.
Immer mehr steuern die elektronischen Solo-Tüfteleien in Richtung Bandprojekt. 2013 trifft Ross den Schlagzeuger Dan Keegan in einem Club an der Lower East Side, in dem beide für einen Auftritt gebucht sind. Über eine Anzeige auf craigslist gesellt sich T.C. Brownell als Bassist hinzu. 2015 gründen die drei Musiker die Band Wild Pink.
Benannt nach einer Garnelendose "Wild Pink Shrimp", die dem Sänger in einem New Yorker Supermarkt auffällt, geht die Gruppe mit der befreundeten Band Ratboys auf Europatour und veröffentlicht ihre ersten EPs. Die 5-Track-EP "Good Life" liefert kurze, schroffe Indie-Punk-Songs, die in Noise-Rock-Traditionen von Sonic Youth oder Dinosaur Jr. herumturnen. Mit der EP "4 Songs" weitet sich das musikalische Spektrum. Neben krachende Sequenzen treten verträumte Singer-Songwriter-Melodien.
Auf dem Debütalbum "Wild Pink", das 2017 auf dem Tiny Engines-Label erscheint, erweitert die Band ihre Mischung aus zurückhaltenden Indie-Meditationen und lauten Passagen. Zu Tage tritt immer mehr ein klassisches Indie-Rock-Profil mit cleveren Strukturen im Stil von Death Cab For Cutie. Mit ihrem Zweitwerk "Yolk In The Fur" präsentiert die Gruppe ein melodisch und motivisch fein abgestimmtes Album, das Heartland-Rock-Vorbildern huldigt und von Kritikern großes Lob erntet.
Wild Pink wächst personell und musikalisch. Als viertes Mitglied ergänzt Philadelphias Musikveteran Mike "Slo-mo" Brenner die Band. Brenners Pedal-Steel-Gitarre und viele zusätzliche Gastmusiker befördern Wild Pinks Vision eines größeren Sounds. Auf dem dritten Album "A Billion Little Lights", das 2021 auf Royal Mountain Records erscheint, öffnet sich die Band verstärkt den klanglichen Weiten von Folk und Synthpop. "Ich wollte ein Album aufnehmen, das so groß klingt, wie nur möglich", betont John Ross gegenüber dem Journal Treble.
Ross' Songarchitektur folgt einem ambitionierten Entstehungsprozess: "Ich interessiere mich immer mehr dafür, aus jedem einzelnen Song eine kleine Welt zu erschaffen", erklärt der Songwriter dem Online-Magazin guitar.com. "Es gibt eine Vielzahl von Ideen, aber sie fließen so unscheinbar wie möglich ineinander. Zum Großteil kommt es darauf an, Texturen übereinanderzuschichten. Viel Spaß macht es mir, Sounds zu entdecken, die ich vorher nicht gehört habe. Ich mag es, so viele Ideen wie möglich in einen Song zu packen".
© Laut
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