Minus The Bear
Wenn eine Band ihre Songs mit Titeln wie "Hey, Wanna Throw Up? Get Me Naked," "Monkey!!! Knife!!! Fight!!!", "Lemurs, Man, Lemurs" oder "I'm Totally Not Down With Rob's Alien" benennt, fällt es recht schwer, nicht wenigstens ein bisschen Sympathie für eben jene Gruppe aufzubringen. Wenn die Musik dann noch entsprechend überzeugt, wie im Falle der umschriebenen Herren aus Seattle, sollte die Sache eigentlich geritzt und der Besuch des nächsten Konzerts schon fest eingeplant sein.
Die Rede ist von Jake Snider (Gesang, Gitarre), Dave Knudson (Gitarre) Cory Murchy (Bass), Erin Tate (Schlagzeug) und Alex Rose (Synthesizer), alias Minus The Bear. Gegründet im Jahr 2001 und hervorgegangen aus den Bands Botch, Kill Sadie und Sharks Keep Moving, finden die Amerikaner schnell ihren Weg in die Herzen von Experimentalrock-, Mathrock- und Indie-Hörern.
Zunächst ist auch Matt Bayles mit von der Partie, der jedoch später aussteigt, um sich mehr seiner Produzenten-Karriere (Blood Brothers, Forward Russia, Mastodon) zu widmen. Den Namen erwählt man übrigens in Anlehnung an eine 80er-Comedy-Sendung namens B.J. And The Bear.
Noch mit Bayles im Boot veröffentlicht das Quintett die erste 5-Song-EP "This Is What I Know About Being Gigantic" und ein Jahr später, ebenfalls auf dem Heimatlabel Suicide Squeeze (Modest Mouse, Elliott Smith, The Unicorns), die Folge-EP "Bands Like It When You Yell "Yar!" At Them". Weitere lustige Auskopplungstitel ("They Make Beer Commercials Like This") und auch der erste Longplayer folgen.
Man tourt viel, unter anderem mit Jimmy Eat World oder I Was A Cub Scout und tritt auch auf diversen Festivals, etwa dem Coachella, auf. Das zweite Album "Menos El Oso" (Spanisch für Minus The Bear) ist das letzte mit Keyboarder Bayles - er steigt am 2. Januar 2006 aus. Für ihn kommt Alex Rose, der bei "Menos El Oso" zuvor als Techniker mitwirkt
Im gleichen Jahr erscheint "We Are Not The Football Team", ein Tack der Debüt-LP "Highly Refined Pirates", in einer britischen TV-Werbung für O2. und auch sonst läuft es karrieretechnisch ganz geschmeidig: das dritte Album "Planet Of Ice" steht 2007 in den Läden, zuvor haut man noch schnell eine Remix-Version des Zweitlings raus und begibt sich Anfang 2008 einmal mehr auf Tour, diesmal durch Australien, Japan und Hawaii. In schöner Regelmäßigkeit beehren Minus The Bear die Konzertsäle des Globus' und veröffentlichen in relativ regelmäßigen Abständen neue Alben. Nach dem 201er "Omni" folgt mit "Infinity Overhead" das fünfte Studio-Album der Combo aus Seattle.
2015 lassen die Musiker via Facebook verlauten, dass Erin Tate wegen der berühmten persönlichen und künstlerischen Differenzen Minus The Bear verlässt. Bereits ohne ihn entsteht auch das im März 2017 erscheinende "VOIDS".
© Laut
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