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Dag Nasty

Gäbe es einen Rekord für die Band mit dem höchsten Mitgliederverschleiß wäre die Punkrocklegende aus Washington D.C. sicherlich ein heißer Kandidat für einen der vorderen Plätze. In den Jahren 1985 bis 1988 schafft es die melodiösere Weiterführung des rauen DC-Hardcore-Sounds sich durch sage und schreibe einen Gitarristen, zwei Bassisten sowie jeweils drei Schlagzeuger und Sänger zu kämpfen. Da gebührt ihnen durchaus Respekt, dass die Formation heutzutage trotz unkonstanter Historie als wichtiger Einfluss für 90er Jahre Abräumer wie Green Day oder Blink gilt. Das einzig konstante Mitglied ist der Ex-Minor Threat Basser Brian Baker, der nach deren Split mit drei anderen Washingtoner Punks im August 1985 eine neue Band namens Dag Nasty gründet und von den vier zu den sechs Saiten wechselt. Als kreativer Kopf verzichtet Baker zwar nicht auf die angestammte aggressive Seite, führt dem neuen Sound aber durch sein Gitarrenspiel einiges mehr an Melodie zu. Der Emocore lernt laufen. Doch bereits kurz nach der Gründung kickt die Gruppe Sänger Shawn Brown aus der Band. Ihn ersetzt das frühere DYS-Mitglied Dave Smalley. Mit seinen Vocals nehmen Dag Nasty das inzwischen als Klassiker geltende Debüt "Can I Say" auf. Die Scheibe erscheint natürlich nirgends anders als bei Ian McKayes Dischord Label. Allerdings hält auch diese Konstellation nur kurz, denn bereits einige Monate später verlässt Smalley die Band, um in Israel ein Stipendium aufzunehmen. Die Band trennt sich, da Baker kurzzeitig nach Kalifornien zieht, um Doggy Style beizutreten. Aber nach dem Austausch einer kompletten Bandhälfte findet sich 1987 mit Peter Cortner einer neuer Mann am Mikro. Der Sänger drückt dem Zweitwerk "Wig Out At Denko's" seinen deutlich poppigeren Stempel auf, ohne jedoch die Punkrock-Attitude zu verlieren. Für ihr drittes Album "Field Day" verlassen Dag Nasty ein Jahr später ihr Label Dischord in Richtung Giant. Danach löst Brian Baker seine Band ein zweites Mal auf, um mit der Metalband Junkyard auf Geffen zwei Alben zu veröffentlichen. Kurz vorher geben er und seine Mitstreiter noch am 3.Juli 1988 in Chicago zusammen mit der Rollins Band und Ray Cappos großartigen Youth Of Today das bis heute letzte Dag Nasty-Konzert. Vier Jahre später sind Junkyard längst aus den Nice Price-Fächern verschwunden. Baker rekrutiert neben Smalley, der sich inzwischen um seine beiden Punkbands All und Down By Law gekümmert hat, auch noch die beiden Gründungsmitglieder Roger Marbury (Bass) und Colin Sears (Schlagzeug), um mit "Four On The Floor" ein Comeback auf Brett Gurewitzs Label Epitaph zu feiern. Eine passendere Heimat könnten Dag Nasty, einer der Grundsteine für das Gros der Epitaph-Bands, kaum finden. Leider stechen sie zu dieser Zeit aus den tausenden Skate-Punkbands kaum heraus. Der einstige Geist der innovativen Tage scheint verloren, und ihr viertes Album findet sowohl bei Kritikern als auch bei Fans kaum Beachtung. Wie gewohnt steht die Band dann erst mal still. Ungewöhnlicherweise passiert lange Zeit rein gar nichts. Man verstreut sich in alle Richtungen: Brian Baker steigt bei Bad Religion für Mr. Brett ein und Smalley hat mit Down By Law und All akzeptablen Erfolg in der amerikanischen Skatepunk-Szene. Nach zehn Jahren scheint es den beiden Veteranen aber wieder in den Fingern zu jucken, und in der Besetzung der Vorgänger-Platte erscheint im August 2002 "Minority Of One".
© Laut

Diskografie

6 Album, -en • Geordnet nach Bestseller

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