Bobby McFerrin
Die achtziger Jahre gelten als Zeitalter des schlechten musikalischen Geschmacks. Doch eine solche grundsätzliche Einschätzung tut jenen Künstlern unrecht, die während dieser Phase ihre Karriere beginnen und nichts mit stumpfen Dance-Beats oder monotonem Stadionrock zu tun haben. Alle Moden und Stilrichtungen überdauert hat das am 11. März 1950 in New York City geborene Universal-Genie Bobby McFerrin.
Er entstammt einer hochmusikalischen Familie. Mutter Sara Cooper arbeitet als Sängerin, Vater Robert McFerrin erhält als erster farbiger Bariton-Sänger überhaupt ein Engagement an der New Yorker Metropolitan Opera. Außerdem arbeitet er als Gesangslehrer: schon als Kleinkind kommt Bobby so mit der Musik in Kontakt. Noch keine zehn Jahre alt, lässt sich der Junge in Klavierunterricht unterweisen und übt sich in der Juilliard School Of Music im Flötenspiel und dem Umgang mit der Klarinette. Die Eltern unterstützen selbstverständlich seine musischen Neigungen.
Der weitere Lebensweg ist somit klar vorgegeben. Nach dem Schulabschluss studiert Bobby Klavier und arbeitet weiter an seinen künstlerischen Fertigkeiten. Als Musiker wirkt er in der Formation Astral Projection und verschiedenen Cover Bands, was besonders seinen Live-Fähigkeiten zugute kommt, die sich durch stete Übung immer weiter verbessern. Der berühmte TV-Star Bill Cosby wird auf Bobbys Fähigkeiten aufmerksam und trägt mit seinen Kontakten maßgeblich dazu bei, dass Bobby sich 1980 als Solo-Sänger beim Playboy Jazz Festival präsentiert.
Die Plattenindustrie wird nach weiteren Auftritten hellhörig und nimmt den vielversprechenden Nachwuchskünstler 1981 unter Vertrag. Sein Stil ist markant und einzigartig, hält sich McFerrin doch nicht mit herkömmlichem Pop- oder Soul-Gesang auf. Er setzt seine Stimme als Instrument ein, und entwickelt eine eigene Gesangstechnik, die sich durch unorthodoxes Wechseln der Stimmlagen und ein feines Gespür für Rhythmus- und Tempowechsel auszeichnet. Mit seinen Improvisationsfähigkeiten erwirbt er sich nach der Veröffentlichung des 1982 erschienenen Debüt-Albums "Bobby McFerrin" rasch Anerkennung und Respekt innerhalb der Jazz-Szene.
Die Folgejahre sind neben weiteren Solo-Alben von der Zusammenarbeit mit Musikern verschiedenster Schattierungen geprägt, darunter Jeanne Lee, Manhattan Transfer, Quincy Jones oder Al Jarreau. Der große kommerzielle Durchbruch erfolgt im Jahr 1988 mit dem Longplayer "Simple Pleasures". Das daraus als Single ausgekoppelte "Don't Worry, Be Happy" entert weltweit die Hitparaden.
Mit über zehn Millionen verkauften Tonträgern des Albums festigt Bobby seinen Status in der Szene. Und er ruht sich nicht auf den gewonnenen Lorbeeren aus. Bobby arbeitet neben seiner eigenen Musik weiter an verschiedensten Projekten, darunter finden sich u. a. die Initiierung einer A Cappella-Band und die Komposition von Film-Soundtracks.
Auf der Liste der Künstler, mit denen McFerrin arbeitet, finden sich große Namen wie die der Jazz-Legenden Chick Corea und Dizzy Gillespie. Doch bleibt der umtriebige Musiker nie nur einem Genre verhaftet. Kollaborationen mit Klassik-Künstlern sind für ihn ebenso selbstverständlich wie Kooperationen im Bereich Alternative, etwa mit Laurie Anderson. Als Dirigent gibt er Gastauftritte mit z. B. den Wiener Philharmonikern und dem London Philharmonic Orchestra.
Auch mit einer eigenen Oper überrascht Bobby sein Publikum: " Bobble – Listen So We Can Really Hear" erfährt 2009 die Welturaufführung. Gelegentliche Dozenten-Einsätze an verschiedenen Hochschulen machen den Stellenwert deutlich, den der inzwischen mit unzähligen internationalen Preisen überschüttete Star weltweit genießt.
Längst bewegt sich Bobby McFerrin in einem ganz eigenen Kosmos, den er sich dank seiner begnadeten Virtuosität und ungewöhnlichem musikalischen Können unverrückbar geschaffen hat. Für ihn besteht in der Wahl der Stilmittel kein Unterschied in der Wertigkeit zwischen U- und E-Musik, was seit Jahrzehnten zu immer neuen, spannenden und faszinierenden Überraschungen in seiner Kunst führt.
© Laut
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