Philadelphia Beat

Albumbeschreibung

Nicht ohne Stolz werden im Booklet von Albert „Tootie“ Heath’ CD „Philadelphia Beat“ die Namen von Jazzmusikern aufgezählt, die aus der US-Metropole stammen, unter ihnen der Trompeter Lee Morgan und der Pianist McCoy Tyner. Außerdem die Heath-Brüder mit ihrem bekanntesten Spross, dem Bassisten Percy Heath, der zur Stammbesetzung des legendären Modern Jazz Quartet gehörte. Trotz seines fortgeschrittenen Alters ist der Tenorsaxophonist Jimmy Heath noch aktiv. Der Jüngste der Familie ist der bereits auch schon 80-jährige Drummer Albert „Tootie“ Heath, der an vielen geschichtsträchtigen Jazzsessions beteiligt war und jetzt mit einem exquisiten Trio-Album auftrumpft. Mit dem Pianisten Ethan Iverson und dem Bassisten Ben Street – beide von der Gruppe Bad Plus – demonstriert er seine exzellente Drum-Technik, die niemals auf publikumswirksame Showeffekte ausgerichtet ist. Das lässt sich auch aufgrund der überzeugenden Klangtechnik nachvollziehen. Die Instrumente sind im Studio räumlich gut gestaffelt, wobei die swingenden Pianolinien leicht im Vordergrund stehen. Die Basseinsätze klingen sonor mit vollem, dunklen Sound. Stets tönen Heath’ Beats entspannt, mitunter minimalistisch, wie in der mit dem Tamburin begleiteten Latin-Nummer „Con Alma“. Iverson erinnert in Stücken wie „Concorde“ und Bachs „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ mit ihren Barockmusikanklängen an den Pianisten John Lewis, bringt aber mit extravaganten Motivketten den eigenen Groove ein. Jedes der zwölf Stücke begeistert durch die Ausgeglichenheit von Künstlern, die mit ihrer Musik sowohl mit der Traditionslinie des Jazz als auch mit der Gegenwart im Einklang sind.
© Filtgen, Gerd / www.fonoforum.de