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Blättern wir im Beiheft dieser Verona Quartet-Ausgabe mit dem kurzen Titel „Diffusion“, dann erfahren wir nicht viel mehr als eben das. Die auf der Webseite des Ensembles präsentierte Biographie offenbart auch kaum zusätzliche Elemente, die wirklich von Bedeutung wären. Wollen die vier Musiker dieses nordamerikanischen Quartetts (Jonathan Ong, Dorothy Ro, Violinen – Abigail Rojansky, Bratsche – Jonathan Dormand, Cello), das seit August 2020 in der Künstlerresidenz des angesehenen Oberlin College and Conservatory weilt, uns vielleicht gar etwas verheimlichen?
Wir müssen also in die Musik eintauchen und da erwartet uns dann eine recht angenehme Überraschung! Klang, Textur, Timbre – ein pures Vergnügen. Eines fällt sofort auf, wenn wir uns dieses originelle Programm anhören, in dem drei fesselnde und bezaubernde Quartette vom Anfang des 20. Jahrhunderts einander folgen, eine Art Zusammenfassung der maßgeblichen ästhetischen Elemente aus jener Zeit in Europa: die dem Ensemble innewohnende Balancierung. Die Polyphonie ist unglaublich klar erkennbar; die Einsätze zeichnen sich durch ihre überwältigende, keineswegs trockene Schärfe aus; die Texturen werden stets nuancenreicher und halten so die Zuhörer auf Trab – hören Sie sich zum Beispiel das herrliche Allegro moderato aus Ravels Quatuor (1903) an: wirklich durch und durch „liebevoll“, sowohl hinsichtlich der Phrasierung als auch bei Atem und Ausdrucksmittel. Ravels Sanftmut hat sicherlich auch etwas mit Zärtlichkeit zu tun. Wie beeindruckend!
So sehr die vier Musiker des Verona Quartet auch Ihrem Wunsch nach Präzision nachgeben, nie kommt es deswegen zu strikter Objektivität und eiskalter Analyse. Mit Ravels Quatuor klingt dieses Album aus und es beschert uns damit ein paar Augenblicke sehr seltener Poesie, andererseits haftet dem Klang Verona ständig ein gewisses verspieltes Etwas oder ein Anflug von Schelmenhaftigkeit an (Ravel, Assez vif), was ein ungewöhnliches Licht auf die ausdrucksstarken Ambivalenzen in Janáčeks Lettres intimes (Januar-Februar 1928) wirft, deren einerseits nostalgischer, andererseits tückischer Charakter damit recht geschickt ausgeglichen wird. Und Szymanowskis Stück? Das Verona Quartet platziert es genau in der Mitte zwischen zwei Welten, da sie seine Einflüsse aus der Wiener Zeit genauso wie die der slawischen Völker ernst nehmen: weitläufige melodische Linien (Moderato dolce e tranquillo) und polyphonische Spielereien (Lento) wirken genauso schwungvoll wie der widerspenstige Geist, der teilweise recht pikante, harmonische Reibungen erlaubt (Vivace, scherzando). Wärmstens zu empfehlen. © Pierre-Yves Lascar/Qobuz
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String Quartet No. 2, JW VIII/13 "Intimate Letters" (Leoš Janáček)
The Verona Quartet - Leos Janácek, Composer
(C) 2021 Azica Records (P) 2021 Azica Records
The Verona Quartet - Leos Janácek, Composer
(C) 2021 Azica Records (P) 2021 Azica Records
The Verona Quartet - Leos Janácek, Composer
(C) 2021 Azica Records (P) 2021 Azica Records
The Verona Quartet - Leos Janácek, Composer
(C) 2021 Azica Records (P) 2021 Azica Records
String Quartet No. 2, Op. 56 (Karol Szymanowski)
The Verona Quartet - Karol Szymanowski, Composer
(C) 2021 Azica Records (P) 2021 Azica Records
The Verona Quartet - Karol Szymanowski, Composer
(C) 2021 Azica Records (P) 2021 Azica Records
The Verona Quartet - Karol Szymanowski, Composer
(C) 2021 Azica Records (P) 2021 Azica Records
String Quartet in F Major, M. 35 (Maurice Ravel)
The Verona Quartet - Maurice Ravel, Composer
(C) 2021 Azica Records (P) 2021 Azica Records
The Verona Quartet - Maurice Ravel, Composer
(C) 2021 Azica Records (P) 2021 Azica Records
The Verona Quartet - Maurice Ravel, Composer
(C) 2021 Azica Records (P) 2021 Azica Records
The Verona Quartet - Maurice Ravel, Composer
(C) 2021 Azica Records (P) 2021 Azica Records
Albumbeschreibung
Blättern wir im Beiheft dieser Verona Quartet-Ausgabe mit dem kurzen Titel „Diffusion“, dann erfahren wir nicht viel mehr als eben das. Die auf der Webseite des Ensembles präsentierte Biographie offenbart auch kaum zusätzliche Elemente, die wirklich von Bedeutung wären. Wollen die vier Musiker dieses nordamerikanischen Quartetts (Jonathan Ong, Dorothy Ro, Violinen – Abigail Rojansky, Bratsche – Jonathan Dormand, Cello), das seit August 2020 in der Künstlerresidenz des angesehenen Oberlin College and Conservatory weilt, uns vielleicht gar etwas verheimlichen?
Wir müssen also in die Musik eintauchen und da erwartet uns dann eine recht angenehme Überraschung! Klang, Textur, Timbre – ein pures Vergnügen. Eines fällt sofort auf, wenn wir uns dieses originelle Programm anhören, in dem drei fesselnde und bezaubernde Quartette vom Anfang des 20. Jahrhunderts einander folgen, eine Art Zusammenfassung der maßgeblichen ästhetischen Elemente aus jener Zeit in Europa: die dem Ensemble innewohnende Balancierung. Die Polyphonie ist unglaublich klar erkennbar; die Einsätze zeichnen sich durch ihre überwältigende, keineswegs trockene Schärfe aus; die Texturen werden stets nuancenreicher und halten so die Zuhörer auf Trab – hören Sie sich zum Beispiel das herrliche Allegro moderato aus Ravels Quatuor (1903) an: wirklich durch und durch „liebevoll“, sowohl hinsichtlich der Phrasierung als auch bei Atem und Ausdrucksmittel. Ravels Sanftmut hat sicherlich auch etwas mit Zärtlichkeit zu tun. Wie beeindruckend!
So sehr die vier Musiker des Verona Quartet auch Ihrem Wunsch nach Präzision nachgeben, nie kommt es deswegen zu strikter Objektivität und eiskalter Analyse. Mit Ravels Quatuor klingt dieses Album aus und es beschert uns damit ein paar Augenblicke sehr seltener Poesie, andererseits haftet dem Klang Verona ständig ein gewisses verspieltes Etwas oder ein Anflug von Schelmenhaftigkeit an (Ravel, Assez vif), was ein ungewöhnliches Licht auf die ausdrucksstarken Ambivalenzen in Janáčeks Lettres intimes (Januar-Februar 1928) wirft, deren einerseits nostalgischer, andererseits tückischer Charakter damit recht geschickt ausgeglichen wird. Und Szymanowskis Stück? Das Verona Quartet platziert es genau in der Mitte zwischen zwei Welten, da sie seine Einflüsse aus der Wiener Zeit genauso wie die der slawischen Völker ernst nehmen: weitläufige melodische Linien (Moderato dolce e tranquillo) und polyphonische Spielereien (Lento) wirken genauso schwungvoll wie der widerspenstige Geist, der teilweise recht pikante, harmonische Reibungen erlaubt (Vivace, scherzando). Wärmstens zu empfehlen. © Pierre-Yves Lascar/Qobuz
Informationen zur Originalaufnahme : Recorded October 10-12, 2019, Sauder Concert Hall, Goshen College (Indiana, USA)
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 11 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:10:36
- 1 digitales Booklet
- Künstler: The Verona Quartet
- Komponist: Various Composers
- Label: Azica Records
- Genre: Klassik Kammermusik
- Zeitraum: Musik der Spätromantik
(C) 2021 Azica Records (P) 2021 Azica Records
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