Bruckner: Symphony No. 7 in E Major, WAB 107 (1885 Version, Ed. A. Gutmann)

Albumbeschreibung

Hans Knappertsbusch, der zu Recht als einer der größten Brucknerinterpreten gilt, hatte nur eine einzige, 1949 bei einem Konzert mit den Wiener Philharmonikern in Salzburg mitgeschnittene, berühmte Aufnahme (Orfeo) der Siebten hinterlassen. Die uns hier vorliegende Veröffentlichung bei dem gleichen Herausgeber ist ein Glücksfall für alle, die Bruckner und den großen deutschen Dirigenten lieben.

Diese neue Version, am 10. Mai 1963 als Live-Aufnahme bei einem Konzert im Kölner Rundfunk entstanden, ist von ausgezeichneter klanglicher Qualität und brennender Intensität. Das ausgezeichnete Gürzenich -Köln (das später unter der Leitung von Günter Wand die Bruckner-Sinfonien oft spielen sollte), ist wie elektrisiert von Knappertsbusch in seinen größten Tagen. Er weckt eine unerhörte Bandbreite an Nuancen, von herrlichen Flöten- oder Hornsoli bis zu verheerenden Fortissimos, die plötzlich alle aufgestauten Spannungen lösen.

Für das Scherzo, das sonst immer beschwingte, bodenständige Fröhlichkeit mitbringt, wurde hier ein eher moderates Tempo gewählt, das wie eine wahre Naturgewalt erscheint. Darauf folgt ein Finale voller intensivster Spannungen. Unter einer solchen Leitung wird Bruckners Musik zu einer sinnlichen und magischen Erfahrung, bei der uns wie am Rand eines tiefen Abgrunds oder am Fuß eines hohen Gebirges schwindelig wird. © François Hudry/Qobuz