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Mother's Finest

Geflügelte Worte im Musikbusiness handeln manches Mal von ehernen Gesetzen. So kursieren rassistische Sprüche à la "the white men do no reggae" oder "niggazz can't sing rock'n'roll". Letzteres schreibt sich in sarkastischer Art und Weise ab Anfang der 1970er die Formation Mother's Finest auf die Fahnen. Unter dem Banner der Mütter firmieren Gitarrist Gary 'Moses Mo' Moore und Schlagzeuger Barry Borden (B.B. Queen) zusammen mit Sängerin Joyce 'Baby Jean' Kennedy und Glenn Murdock sowie dem Bassisten Jerry Seay (Wyzard) und dem Keyboarder Mike Keck. Die Jungs und das Mädel trauen sich, was zu jenem Zeitpunkt kaum möglich erscheint. Sie mixen Soul und Funk mit hartem Rock und krönen rassische Genregrenzen mit einem mittelgroßen Haufen. Den Ausgangspunkt der Band bildet Fort Lauderdale im Sunshine State Florida. Dort spielen sie in der lokalen Club-Szene ihren Stiefel herunter, ehe sie den Besitzer des Fly N' Machine beknieen, sie doch einmal in seinem angesagten Schuppen auftreten zu lassen. Nachdem sie vorspielen und der Boss sein Okay gibt, bringen sie es fertig, den Laden sage und schreibe 16 Wochen am Stück in Beschlag zu nehmen. Nach diesen ersten Meriten packen Mother's Finest ihre Sachen und ziehen nach Atlanta um. Dort treffen sie auf den Manager Hugh Rodgers, der ihnen einen Deal bei der RCA verschafft, wo 1973 das Debütalbum erscheint. Die Verantwortlichen beim Label trauen dem Funkrock-Braten jedoch nicht wirklich und verwässern das Gebräu mit einigen Bläsersektionen und süßlich klingenden Streichern. Weiter passieret nichts, und so läuft der Plattenvertrag sang und klanglos aus. Etwa später spielen sie in Atlanta im Electric Ballroom, wo sie die Aufmerksamkeit des Tausendsassas Tom Wermann auf sich ziehen. Jener zaubert in den Siebzigern und Achtzigern zahlreiche Kaninchen aus dem Hut, die international zu absoluten Topsellern avancieren. So zum Beispiel Ted Nugent, Mötley Crüe, Blue Öyster Cult, Twisted Sister, W.A.S.P., Stryper und Poison. Wermann produziert die beiden Alben, mit denen Mother's Finest ihren Ruf begründen. Die abermals nach der Band benannte 76er-Scheibe und vor allem das legendäre 77er-Opus "Another Mother Further" mit dem Evergreen "Baby Love" gehen ziemlich steil. Die Essenz des MF-Sounds erscheint 1979 auf dem schlicht "Live" betitelten Album. So ziemlich jeder Classic Rock-Fan dürfte diese Platte im Regal stehen haben und tut gut daran, denn hier kommen die Stärken von Mother's Finest am besten zur Geltung. Den fulminanten Durchstarter retten sie leider nicht in die Achtziger hinüber. Mit Schuld trägt ihre eigene Offenheit gegenüber den Musikstilen, denn weder das von Weißen dominierte Rockradio noch die schwarzen Soul- und R'n'B-Stationen nehmen MF ins Programm auf. Die Macher halten ihre Hörer zu dieser Zeit für unmündiger als sie wohl waren. Bis Mitte der Achtziger zerfasert das Line-Up und findet in neuer Besetzung erst wieder 1986 zusammen. Obwohl sich der große Erfolg nicht mehr so recht einfinden möchte, macht die Band mit ihrer Urgewalt live nach wie vor etwas her. Das goutiert vor allem das europäische Publikum, weshalb Mother's Finest immer und immer wieder live auf dem alten Kontinent unterwegs sind.
© Laut

Diskografie

20 Album, -en • Geordnet nach Bestseller

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