Kaija Saariaho: Chamber Works for Strings, Vol. 2

Albumbeschreibung

Die finnische Komponistin Kaija Saariaho, geboren 1952, ist eine der wichtigsten Stimmen der gegenwärtigen Musikszene. Auf dieser CD sind acht ihrer Werke für Streichinstrumente vereint, die in einfühlsamen Interpretationen durch die Mitglieder des finnischen Streichquartetts Meta4 eingespielt wurden. Die gewichtigste Komposition ist „Terra memoria“, geschrieben 2006 und Saariahos zweites Originalwerk für Streichquartett. Darin spannt sie einen 20-minütigen Bogen aus kurzen melodischen Motiven. Flageolett-Töne, Triller, Tremoli und am Steg zu spielende Passagen bilden Saariahos ausdrucksvolles Vokabular, womit sie in „Fleurs de Neige“ (1998) eine vergleichbare Atmosphäre im viel kompakteren Rahmen von vier Minuten schafft. „Aure“ für Violine und Viola wurde 2011 zum 95. Geburtstag von Henri Dutilleux geschrieben und nimmt auf Motive von ihm Bezug. „Nocturne“ entstand 1994 als unmittelbare Reaktion auf die Nachricht des Todes von Witold Lutosławski. Es war ursprünglich für Solovioline konzipiert, aber die dunklere Klangfarbe der hier benutzten Viola kommt der elegischen Atmosphäre der Komposition, die thematisch auf das für Gidon Kremer geschriebene „Graal théâtre“ zurückgeht, auf eindrucksvolle Weise zugute. „Du gick, flög“ basiert auf einem klavierbegleiteten Lied aus dem Jahr 1982; die Umsetzung der Klavierstimme für Cello wurde 2013 für diese Interpreten vorgenommen und zeugt von Saariahos feinem Ohr für Klänge und Klangfarben, um die Worte des schwedischen Dichters Gunnar Björling zu illustrieren. In diesem Werk – wie auch in „Changing Light“ (auf einen englischen Text des Rabbiners Jules Harlow) und „Die Aussicht“ (nach Friedrich Hölderlin) – stellt Saariaho ihr sicheres Gefühl für die Vertonung von Sprachen unter Beweis: Nicht von ungefähr ist sie eine der erfolgreichsten Opernkomponistinnen unserer Zeit.
© Solare, Carlos Maria / www.fonoforum.de