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Es gibt nicht gerade eine Fülle von Aufnahmen von Haydns Oper L'isola disabitata aus dem Jahr 1779, in der es um ein Schwesternpaar geht, das auf einer einsamen Insel Schiffbruch erleidet und schließlich von ihrem Ehemann bzw. ihrem Liebhaber gerettet wird. Aber das ist vielleicht nicht sehr verwunderlich, wenn man bedenkt, wie holprig die Anfangsgeschichte dieser Oper ist. Das für den Namenstag von Fürst Nikolaus von Esterházy geschriebene Werk hätte eigentlich eine aufwändige Premiere verdient, doch einen Monat vor der Uraufführung zerstörte ein Brand das Opernhaus von Esterházy, so dass die Aufführung kurzfristig stattdessen im Schloss stattfand - womöglich sogar ohne Kulissen. Darüber hinaus war Haydn von Anfang an selbst nicht ganz von seiner musikalischen Geschichte überzeugt, in späteren Jahren kürzte und veränderte einige Passagen des Werkes - unter anderem wegen des langsamen Tempos eines Großteils der Musik. Dennoch sollte man sich vor Augen halten, dass Opern, die auf der Bühne brillant funktionieren, sich nicht immer so gut auf die reine Audioaufnahme im Wohnzimmer übertragen lassen; wohingegen Opern, die sich im Theater etwas mühsam anfühlen, im Sessel plötzlich wie ein Traum klingen können, wo Handlung und Tempo weniger wichtig sind als die Gesamtqualität der Musik und der Aufführungen.
Glücklicherweise passt diese Aufnahme von L'isola disabitata genau in die letztere Kategorie. Nicht zuletzt deshalb, weil es sich um Haydns einzige Oper handelt, in der er eine Orchesterbegleitung für die Rezitative geschrieben hat. Und während Haydn viele der aufwändigen instrumentalen Abschnitte bewusst aus seiner gedruckten Partitur gestrichen hat, weil er befürchtete, dass sie sowohl für die Spieler als auch für das Publikum zu anspruchsvoll seien, haben Bernhard Forck und die Akademie für Alte Musik Berlin sie alle wieder eingesetzt, indem sie eine aktuelle Ausgabe von Thomas Busse verwendeten. Sie präsentierten sie in einer Lesart, die stets klar, warm, engagiert und äußerst überzeugend ist.
Bei den Gesangssolisten handelt es sich um Anett Fritsch als Costanza, André Morsch als Enrico, Sunhae Im als Silvia und Krystian Adam als Gernando, und alle vier sind so schön anzuhören, dass es falsch wäre, jemanden hervorzuheben. Wenn Sie allerdings auf der Suche nach Höhepunkten sind, dann sollten Sie sich vielleicht das "Fra un dolce deliro" von Sunhae Im zu Gemüte führen, das genau das hält, was es verspricht: Ims helle, geschmeidige Sopranstimme klingt gewinnend süß und beschwingt jeden Zuhörer, ergänzt durch einige ebenso schöne Holzbläserklänge. Oder das elegant-überzeugende "Non turbar quand'io mi lagno" des Tenors Krystian Adam.
Alles in allem handelt es sich um eine Aufführung, die wahrscheinlich auch Haydn selbst von den Vorzügen dieser Oper überzeugt hätte. © Charlotte Gardner/Qobuz
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L'isola disabitata, Hob. XXVIII:9 / Part 1 (Joseph Haydn)
Akademie für Alte Musik Berlin, Orchestra - Bernhard Forck, Conductor - Franz Joseph Haydn, Composer
(C) 2021 PENTATONE (P) 2021 PENTATONE
Akademie für Alte Musik Berlin, Orchestra - Bernhard Forck, Conductor - Franz Joseph Haydn, Composer
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L'isola disabitata, Hob. XXVIII:9 / Part 2 (Joseph Haydn)
Akademie für Alte Musik Berlin, Orchestra - Bernhard Forck, Conductor - Franz Joseph Haydn, Composer
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Albumbeschreibung
Es gibt nicht gerade eine Fülle von Aufnahmen von Haydns Oper L'isola disabitata aus dem Jahr 1779, in der es um ein Schwesternpaar geht, das auf einer einsamen Insel Schiffbruch erleidet und schließlich von ihrem Ehemann bzw. ihrem Liebhaber gerettet wird. Aber das ist vielleicht nicht sehr verwunderlich, wenn man bedenkt, wie holprig die Anfangsgeschichte dieser Oper ist. Das für den Namenstag von Fürst Nikolaus von Esterházy geschriebene Werk hätte eigentlich eine aufwändige Premiere verdient, doch einen Monat vor der Uraufführung zerstörte ein Brand das Opernhaus von Esterházy, so dass die Aufführung kurzfristig stattdessen im Schloss stattfand - womöglich sogar ohne Kulissen. Darüber hinaus war Haydn von Anfang an selbst nicht ganz von seiner musikalischen Geschichte überzeugt, in späteren Jahren kürzte und veränderte einige Passagen des Werkes - unter anderem wegen des langsamen Tempos eines Großteils der Musik. Dennoch sollte man sich vor Augen halten, dass Opern, die auf der Bühne brillant funktionieren, sich nicht immer so gut auf die reine Audioaufnahme im Wohnzimmer übertragen lassen; wohingegen Opern, die sich im Theater etwas mühsam anfühlen, im Sessel plötzlich wie ein Traum klingen können, wo Handlung und Tempo weniger wichtig sind als die Gesamtqualität der Musik und der Aufführungen.
Glücklicherweise passt diese Aufnahme von L'isola disabitata genau in die letztere Kategorie. Nicht zuletzt deshalb, weil es sich um Haydns einzige Oper handelt, in der er eine Orchesterbegleitung für die Rezitative geschrieben hat. Und während Haydn viele der aufwändigen instrumentalen Abschnitte bewusst aus seiner gedruckten Partitur gestrichen hat, weil er befürchtete, dass sie sowohl für die Spieler als auch für das Publikum zu anspruchsvoll seien, haben Bernhard Forck und die Akademie für Alte Musik Berlin sie alle wieder eingesetzt, indem sie eine aktuelle Ausgabe von Thomas Busse verwendeten. Sie präsentierten sie in einer Lesart, die stets klar, warm, engagiert und äußerst überzeugend ist.
Bei den Gesangssolisten handelt es sich um Anett Fritsch als Costanza, André Morsch als Enrico, Sunhae Im als Silvia und Krystian Adam als Gernando, und alle vier sind so schön anzuhören, dass es falsch wäre, jemanden hervorzuheben. Wenn Sie allerdings auf der Suche nach Höhepunkten sind, dann sollten Sie sich vielleicht das "Fra un dolce deliro" von Sunhae Im zu Gemüte führen, das genau das hält, was es verspricht: Ims helle, geschmeidige Sopranstimme klingt gewinnend süß und beschwingt jeden Zuhörer, ergänzt durch einige ebenso schöne Holzbläserklänge. Oder das elegant-überzeugende "Non turbar quand'io mi lagno" des Tenors Krystian Adam.
Alles in allem handelt es sich um eine Aufführung, die wahrscheinlich auch Haydn selbst von den Vorzügen dieser Oper überzeugt hätte. © Charlotte Gardner/Qobuz
Informationen zur Originalaufnahme : Recorded in September 2020 at the Jesus-Christus-Kirche Berlin-Dahlem (Germany)
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 19 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:20:41
- 1 digitales Booklet
- Künstler: Bernhard Forck André Morsch Akademie für Alte Musik Berlin Anett Fritsch Sunhae Im Krystian Adam
- Komponist: Joseph Haydn
- Label: Pentatone
- Herkunft: Allemagne
- Genre: Klassik Oper
- Zeitraum: Klassische Musik
(C) 2021 PENTATONE (P) 2021 PENTATONE
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