Hans Rott: Symphony No. 1 / Mahler: Blumine / Bruckner: Symphonisches Präludium

Albumbeschreibung

Im Rahmen einer neuen Zusammenarbeit mit den Bamberger Symphonikern und sicher auch in Erinnerung an eine besonders wichtige Partnerschaft in den 1950er Jahren, als Jochum, Keilberth und Suitner erstklassige Aufnahmen machten, veröffentlicht die Deutsche Grammophon heute eine Aufnahme der Sinfonie in E-Dur von Hans Rott, dem 1858 geborenen österreichischen Komponisten und Weggefährten Mahlers, der am 25. Juni 1884 im Alter von 25 Jahren frühzeitig starb. Dessen größtes vollendetes Werk, diese Sinfonie, zeugt von einem höchst originellen Temperament, das zweifellos von Bruckner beeinflusst wurde. Rott verblüfft vor allem durch seine architektonische Fluidität, sein kontrastreiches Orchester und die Schönheit seiner melodischen Motive, wie etwa in dem so bewegenden, choralartigen Sehr langsam. Diese Erste Sinfonie (eine Zweite hat er ebenfalls vollendet) voller avantgardistischer musikalischer Ideen, von denen Mahler nach dem Tod seines Kollegen sicherlich einige übernahm, erfährt hier durch die Bamberger Symphoniker und ihren musikalischen Leiter, Jakub Hrůša, eine besonders lebendige Interpretation und eine wunderbar luftige Tonaufnahme.

Jakub Hrůša ergänzt Rotts Sinfonie mit zwei ebenfalls recht seltenen Werken, Mahlers Blumine – einem zweiten Satz, den Mahler ursprünglich für seine "Titan"-Symphonie geschrieben hatte und dann nach einigen Aufführungen wieder aus der Partitur entfernte – und dem Symphonischen Präludium in c-Moll von Bruckner. Wir wissen, von welch sensorischer Gewalt Hrůšas Mahler-Interpretationen mit den Bambergern sein können. Dieses neue Album mit seiner magischen Orchesterbalance (wie etwa am Ende des Sehr langsam in der Rott-Sinfonie) weist einmal mehr darauf hin, wie wichtig es wäre, dass ein Label wie die Deutsche Grammophon endlich wieder an seine glanzvolle Geschichte anknüpft und uns mit dem allerbesten Orchester, einem für dieses Repertoire höchst inspirierten Dirigenten und schönen Tonaufnahmen wie dieser hier eine vollständige Gesamtaufnahme der Mahler-Sinfonien vorlegt. © Pierre-Yves Lascar/Qobuz