Creation Myths

Albumbeschreibung

In der Geschichte des Rock hätte es nur einen Elvis und nur einen Perkins geben sollen: Elvis Presley und Carl Perkins. Das ist aber bald eine alte Geschichte, diese Geschichte der Pioniere des Rock’n’Roll. Die von Elvis Perkins (und das ist sein richtiger Name, er ist der Sohn des Schauspielers Anthony „Psycho“ Perkins) beginnt 2007 mit einem Debütalbum, das die Fans einer gelungenen Verflechtung zwischen Folk und amerikanischem Pop in Ekstase versetzt. Creation Myths ist sein fünftes Album und erscheint 13 Jahre nach seinem ersten, von der Haltung her steht es diesem aber ganz nahe. Elvis Perkins macht sich nämlich mit seiner eigenen Geschichte vertraut: er holte unveröffentlichte Songs von früher hervor, die alle aus seiner Anfangszeit als Songwriter stammten. Komponiert hat er sie vor dem Erscheinen seiner ersten Platte, er hat sie also ohne das Urteil der Öffentlichkeit geschrieben und stand nicht unter dem Druck Karriere machen zu müssen. Sie wirken daher eher entspannt und gehören zum Country-Pop in der heimeligen Ecke, mit Pedal-Steel und zwischendurch ein paar Blechbläsern, wenn es draußen schneit und man wieder auf den Frühling wartet. Manchmal macht Elvis vor dem Kamin ein Nickerchen und so wandern seine Songs auf Retroart ab ins Psychedelische, als wären die Beatles als Cowboys in den unendlichen Weiten unterwegs. Ein anderes Mal singt er im Fahrwasser eines Leonard Cohen, genauso desillusioniert und elegant wie dieser. Alle Songs sind ziemlich düster und im Dunkeln jagen sie uns einen kleinen Schauer über den Rücken. Die nachlässige, freundliche Haltung in Elvis Perkins Stimme ist jedoch das Wärme spendende Lichtlein dieser Platte, mit der man es sich gerne gemütlich macht. © Stéphane Deschamps/Qobuz