Berlioz: Symphonie fantastique, Op. 14, H. 48 (Live)

Albumbeschreibung

Als großer Liebhaber der Musik von Hector Berlioz setzte sich der englische Dirigent Colin Davis sehr für die Anerkennung dieses großen französischen Komponisten ein, der in seinem eigenen Land oft eine gewisse Geringschätzung erfährt. Wir verdanken ihm zahlreiche Studioaufnahmen von Berlioz' Werken, darunter mehrere denkwürdige Versionen, der Symphonie Fantastique, die zu seinen Lieblingswerken zählte. Der 2013 verstorbene Colin Davis hinterlässt auch eine Vielzahl von Konzertmitschnitten, die manchmal von Radiosendern veröffentlicht werden, wie die beiden Konzerte in München am 15. und 16. Januar 1987, die dieser Veröffentlichung zugrundeliegen. Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, eine der führenden Orchester in Deutschland, reagiert hier auf die kleinsten Aufforderungen des britischen Dirigenten in einer durchgehend spannungsgeladenen Atmosphäre mit einem bemerkenswerten Feingefühl für Nuancen. Colin Davis achtet sehr genau auf die Spieltechnik, um die Absichten des Komponisten genau umzusetzen, mit Akzenten, die die musikalischen Phrasen immer wieder in Bewegung bringen und weiterentwickeln. Die hervorragenden Tonaufnahmen der deutschen Rundfunkingenieure geben die vielfältigen Klangfarben des Orchesters perfekt wieder, sei es der vornehme, zarte Walzer des Balls, die ländliche Atmosphäre der Szene auf dem Lande (prächtige Oboen- und Hornsolos, des Englischhorns und der Klarinette), die satten blutrünstigen Farben des Gangs zum Richtplatz – der in einem wunderbar gemessenen Tempo aufgenommen wurde, das er immer haben sollte – und die affenähnlichen Grimassen und gequälten Klänge der Instrumente im Hexensabbat. Eine durchweg stimmige Version, die keine anderen Übertreibungen kennt als die, die Berlioz' überbordender Fantasie zu verdanken sind. © François Hudry/Qobuz