Dead Combo
Die beiden Finnen Nuuti Kataja und Harri Kupiainen kehren ihrer kalten Heimat Mitte der 90er Jahre den Rücken und tauschen das Leben in der kargen Taiga gegen das quirlige Durcheinander des Big Apple ein. Hier, wo Punkrock unter lauten Geburtswehen Mitte der 70er Jahre das Licht der Welt erblickte, wollen sie die Tradition der drei Akkorde fortschreiben.
Also tauchen sie ein in den Underground von New York, spielen in diversen Punk- und Hardcore-Bands und würden dies vermutlich noch heute tun, hätten sie sich nicht an einem November Abend 2002 mit einem gemeinsamen Freund auf einige Drinks in einer Bar verabredet. Der schlägt den beiden dann vor, seine Party am nächsten Tag doch am besten mit einem spontanen Gig zu krönen. Kataja und Kupiainen geben sich nordmännisch reserviert.
Einige Stunden und viele Biere später willigen sie schließlich ein. Die Geburtsstunde der Dead Combo schlägt. Der gefeierte Party-Act entwickelt sich in der New Yorker Szene schnell zum Geheimtipp. In bester Suicide-Tradition schwört die Dead Combo auf Gitarre, Gesang, einen Moog plus Drum-Machine und steht den Disco-Noise-Pionieren auch in punkto Sperrigkeit in nichts nach. Dank ihrer überzeugenden Livequalitäten gehen sie im Frühjahr 2004 als Support des Black Rebel Motorcycle Clubs auf Großbritannien-Tour, schauen beim Sonar in Barcelona vorbei und spielen daheim in New York im CBGB's.
Bei einem der Gigs im Big Apple wird Playgroup-Macher Trevor Jackson auf die Band aufmerksam und nimmt sie fortan unter seine Fittiche. Folgerichtig erscheint im Sommer 2004 das selbstbetitelte Debütalbum von Dead Combo auf seinem Label Output Recordings, wo ansonsten feiner Electro à la Playgroup oder Black Strobe serviert wird. Die zehn lärmigen Songs legen sich da deutlich quer. Einzig die Coverversion von David Bowies "Let's Dance" wartet mit so etwas ähnlichem wie Pop-Appeal auf.
2006 veröffentlicht die Band ihr zweites Album "Vol. 2: Quando A Alma Nã£o é Pequena" und im July 2007 bringen sie ihr drittes Album "Guitars For Nothing" als limitierte Vinyl-Fassung bei Rastilho Records heraus.
© Laut
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