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Tahiti 80

Wenn die Eltern das erste Mal allein in den Urlaub fahren, hat man als juveniler Spross gleich zwei Gründe zum Lachen. Zum Einen kann man sich auf Berentzen Apfelkorn-Basis ersten, grob fahrlässigen Party-Gehversuchen in der sturmfreien Bude hingeben. Zum Anderen winken ja auch noch diverse Mitbringsel der reiselustigen Erziehungsberechtigten - als Trostpflaster für die "entbehrungsreichen" Wochen in Balkonien, versteht sich. Ob auch Xavier Boyer von seinem Vater ein Souvenir bekam, nachdem dieser 1980 von einer Reise zu den polynesischen Inseln heimkehrte, ist nicht überliefert. Wohl aber, dass sich der Tahiti-Tourist Boyer Senior selbst ein Erinnerungs-T-Shirt gegönnt hat. Mit eben diesem Textil und dem darauf prangenden Aufdruck "Tahiti 80" inspirierte er seinen musikbegeisterten Filius Jahre später immerhin zu der Wahl eines adäquaten Bandnamens. Tahiti 80 klingen in der Tat genauso, wie sie heißen. Während seines Studiums in Rouen gründet Xavier (Gesang, Gitarre, Keyboard) zusammen mit seinem Kommilitonen Pedro Resende (Bass, Programming) 1993 Tahiti 80. Die Beiden teilen ein Faible für den Rock'n'Roll-Sound aus den Sechziger Jahren, als die USA in der Ära der "British Invasion" von einer ganzen Schwemme englischer Bands im Sturm erobert wurden. Allen voran The Beatles, The Rolling Stones, The Who und The Kinks. Nachdem sie das Terrain von Rock, Pop und Soul hinreichend ausgelotet hatten, merken sie nach einer Hand voll Demos rasch, dass noch zwei essentielle Bestandteile zur Pop-Band Zauberformel fehlen. Flugs werden 1994 Mederic Gontier (Gitarre, Gesang) und Sylvain Marchand (Drums, Keyboard) rekrutiert und Tahiti 80 macht sich beschwingt und leichtfüßig ans musikalische Werk. Klanglich setzten sie ihren tropisch-spritzigen Namen kongenial um, indem sie sich ganz zurückgelehnt mit Haut und Haaren dem locker flockigen Pop der französischeren Art verschreiben. Tahiti 80 lassen es vom Gestus her ähnlich légère wie Frankreichs Chanson-Pate Serge Gainsbourg, doch sprachlich nicht ganz so frankophil wie die nationale Legende angehen. Dem Beispiel ihrer Idole folgend, singen Boyer sowie Begleitmann Gontier auf englisch und halten sich dadurch die Türen zu internationalen Dancefloors offen. Tahiti 80 gemahnen mit ihrem easy-going Zuckerpop wahrlich an eine sanfte Brise aus der Südsee. Die Rhythmus-Sektion agiert minimal aber treibend – Synthieteppiche sorgen mitsamt wohltemperierten Bläserinjektionen und fluffigen Gitarrenpickings für souliges Wohlempfinden und Sex-Appeal à la Motown. Obendrein zieren unwiderstehliche Gesangsmelodien die klanggewordene Sonnenuntergangstapete. Den Brit-Pop Lehrgang haben diese vier Franzosen mit Bravour bestanden. Ihre federleichte Tanzmusik bietet dabei allerfeinstes Easy Listening mit exotischer Note, verführt aber eher zum Genuss von Bacardi anstatt britischem Ale.
© Laut

Diskografie

30 Album, -en • Geordnet nach Bestseller

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