Christian Löffler
Berlin zieht seit den späten 90er Jahren haufenweise House- und Technoproduzenten aus der ganzen Welt an. Von den großen Amüsier-Betrieben wie Berghain, Panoramabar, Watergate, Weekend und Kater Holzig haben Freunde elektronischer Musik rund um den Globus schon gehört. Abseits der großen Partykultur entsteht in den Nischen von Berlin und dessen erweitertem Umland eine neue Generation von Produzenten. Dazu gehören viele der auf dem Label White versammelten Artists wie Oskar Offermann und Edward, aber auch Christian Löffler, der seine Tracks vorwiegend auf dem von ihm mitgegründeten Label Ki Records veröffentlicht.
Löffler wächst in Greifswald mit der Musik von MS John Soda, Radiohead und Detroit Techno auf. Prägungen, die später auch in seinen Releases deutlich hörbar hervortreten. Elektronische Musik, die zwischen Ambient und Tanzfläche pendelt, dabei aber stets einen starken melancholischen Einschlag aufweist, macht er zu seinem Markenzeichen. Sein erstes Release erscheint 2009 mit der EP "Heights" auf Ki Records und findet positiven Anklang. Nach gerade mal einer weiteren Maxi und einem Split-Release macht sich Löffler an die Arbeit eines Debütalbums.
"Als Maler und Fotograf arbeite ich visuell. Das Programmieren von Musik im Studio folgt bei mir ähnlichen Arbeitsabläufen. Es geht mir bei beidem viel eher darum, eine Geschichte zu erzählen, als von Beginn an alles vor den Zuhöhern auszubreiten", beschreibt Löffler seine Herangehensweise an die Studioarbeit seines ersten Albums. "A Forest" erscheint im Sommer 2012 und beschwört nicht nur wegen seines Covers, auf dem eine Waldlandschaft zu sehen ist, Vergleiche mit dem dänischen Produzenten Anders Trentemöller und dessen Album "The Last Resort" herauf.
Auch musikalisch lassen sich Parallelen feststellen: Beide Produzenten haben eine Vorliebe für Sounds, die ein bisschen unfertig klingen und etwas über ihre Entstehung preisgeben. Geräusche des Waldes bilden den zentralen Inspirationspunkt für Löffler, der sich für die Album-Arbeit drei Monate in die Nähe von Usedom zurückzieht. Scheint so, als hätte die Großstadt als Dreh- und Angelpunkt für die Generation von Löffler und Edward ausgedient.
© Laut
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