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Wer Roswell Rudd nur mit der Oktober-Revolution des Jazz in Verbindung bringt oder ihn als Passagier auf Carla Bleys „Escalator Over The Hill“ kennt, der wird nun von der liebevollen Umarmung des inzwischen 82-jährigen Posaunisten überrascht werden. Widmet sich der Avantgarde-Improvisator auf „Embrace“ doch – übrigens ohne Beihilfe eines Drummers – acht veritablen Standards, die er mit geschmeidiger, immer noch hochvitaler Intonation in der frühen Jazzhistorie verortet. Was nur dann verwunderlich ist, wenn man nicht weiß, dass Roswell Rudd einst als Musikethnologe mit Alan Lomax arbeitete und seine Karriere als im Tailgate-Stil agierender Bläser traditioneller Jazzcombos begann.
Und deren Spuren scheinen hier allenthalben dezent durch, wenn Rudd in seine gezogen-duftigen Trombone-Lines etwa plötzlich mit feinem Humor einen saftigen Growl-Akzent setzt, der den (bei allem Respekt) häufig lieblichen Wohlklang ironisch aufbricht. Der im Interplay mit Lafayette Harris zu magischer Intensität gerät, der am Klavier mit perlenden Melodien und delikaten Block-Akkorden den Spielfluss rhythmisch beflügelt. Was mit dem markanten Bass von Ken Filiano, der auch con arco bella figura macht, faszinierend federnde Texturen ergibt, über denen die Sängerin Fay Victor, die sich prächtig an Roswell Rudds oft angerautem Horn reibt, beachtliche Strahlkraft zeigt. Mit schwebender Leichtigkeit beim herzerwärmend zarten Opener „Something To Live For“, während Rashaan Roland Kirks fast ruppig intonierte Lyrics zum Mingus-Klassiker „Goodbye Pork Pie Hat“ nach gescattetem Intro in ihrem erdigen Duktus an Abbey Lincoln erinnern. Dass die Chose jederzeit kraftvoll swingt, wobei Harris und Filiano nicht nur bei Burton Lanes „Too Late Now“ fabelhaft tändeln, versteht sich von selbst. Da gewinnt selbst die alte Lagerfeuer-Hymne „The House of the Rising Sun“ ganz neue Dimensionen. Zumal die vier einander jede Menge Raum zur freien Entfaltung lassen, was „Embrace“ zu zeitloser Schönheit adelt.
© Thielmann, Sven / www.fonoforum.de
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Roswell Rudd, Performer - Fay Victor, Performer - Lafayette Harris, Performer - Ken Filiano, Performer - Duke Ellington, Composer, Writer - Billy Strayhorn, Composer, Writer
2017 RareNoiseRecords 2017 RareNoiseRecords
Roswell Rudd, Performer - Fay Victor, Performer - Lafayette Harris, Performer - Ken Filiano, Performer - Charles Mingus, Composer - Roland Kirk, Writer
2017 RareNoiseRecords 2017 RareNoiseRecords
Roswell Rudd, Performer - Fay Victor, Performer - Lafayette Harris, Performer - Ken Filiano, Performer - Paul James, Composer, Writer - Kay Swift, Composer, Writer
2017 RareNoiseRecords 2017 RareNoiseRecords
Roswell Rudd, Performer - Fay Victor, Performer - Lafayette Harris, Performer - Ken Filiano, Performer - Ray Noble, Composer, Writer
2017 RareNoiseRecords 2017 RareNoiseRecords
Roswell Rudd, Performer - Fay Victor, Performer - Lafayette Harris, Performer - Ken Filiano, Performer - Burton Lane, Composer, Writer
2017 RareNoiseRecords 2017 RareNoiseRecords
Roswell Rudd, Performer - Fay Victor, Performer - Lafayette Harris, Performer - Ken Filiano, Performer - RR, Composer, Writer
2017 RareNoiseRecords 2017 RareNoiseRecords
Roswell Rudd, Performer - Fay Victor, Performer - Lafayette Harris, Performer - Ken Filiano, Performer - Verna Gillis, Composer, Writer
2017 RareNoiseRecords 2017 RareNoiseRecords
Roswell Rudd, Performer - Fay Victor, Performer - Lafayette Harris, Performer - Ken Filiano, Performer - Thelonious Monk, Composer - Joe Hendricks, Writer
2017 RareNoiseRecords 2017 RareNoiseRecords
Albumbeschreibung
Wer Roswell Rudd nur mit der Oktober-Revolution des Jazz in Verbindung bringt oder ihn als Passagier auf Carla Bleys „Escalator Over The Hill“ kennt, der wird nun von der liebevollen Umarmung des inzwischen 82-jährigen Posaunisten überrascht werden. Widmet sich der Avantgarde-Improvisator auf „Embrace“ doch – übrigens ohne Beihilfe eines Drummers – acht veritablen Standards, die er mit geschmeidiger, immer noch hochvitaler Intonation in der frühen Jazzhistorie verortet. Was nur dann verwunderlich ist, wenn man nicht weiß, dass Roswell Rudd einst als Musikethnologe mit Alan Lomax arbeitete und seine Karriere als im Tailgate-Stil agierender Bläser traditioneller Jazzcombos begann.
Und deren Spuren scheinen hier allenthalben dezent durch, wenn Rudd in seine gezogen-duftigen Trombone-Lines etwa plötzlich mit feinem Humor einen saftigen Growl-Akzent setzt, der den (bei allem Respekt) häufig lieblichen Wohlklang ironisch aufbricht. Der im Interplay mit Lafayette Harris zu magischer Intensität gerät, der am Klavier mit perlenden Melodien und delikaten Block-Akkorden den Spielfluss rhythmisch beflügelt. Was mit dem markanten Bass von Ken Filiano, der auch con arco bella figura macht, faszinierend federnde Texturen ergibt, über denen die Sängerin Fay Victor, die sich prächtig an Roswell Rudds oft angerautem Horn reibt, beachtliche Strahlkraft zeigt. Mit schwebender Leichtigkeit beim herzerwärmend zarten Opener „Something To Live For“, während Rashaan Roland Kirks fast ruppig intonierte Lyrics zum Mingus-Klassiker „Goodbye Pork Pie Hat“ nach gescattetem Intro in ihrem erdigen Duktus an Abbey Lincoln erinnern. Dass die Chose jederzeit kraftvoll swingt, wobei Harris und Filiano nicht nur bei Burton Lanes „Too Late Now“ fabelhaft tändeln, versteht sich von selbst. Da gewinnt selbst die alte Lagerfeuer-Hymne „The House of the Rising Sun“ ganz neue Dimensionen. Zumal die vier einander jede Menge Raum zur freien Entfaltung lassen, was „Embrace“ zu zeitloser Schönheit adelt.
© Thielmann, Sven / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 8 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:05:07
- Künstler: Roswell Rudd
- Komponist: Various Composers
- Label: RareNoiseRecords
- Genre: Jazz
2017 RareNoiseRecords 2017 RareNoiseRecords
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