Burning Hell (Remastered 2024)

Albumbeschreibung

Von den drei Alben, die John Lee Hooker für den Gründer des Riverside-Labels Orrin Keepnews aufnahm, zählte Burning Hell zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung zu den weniger bemerkenswerten. Keepnews arbeitete zweimal mit Hooker zusammen: 1959, nur mit ihm und seiner Gitarre und 1960 mit einer kompletten Band. Die zweite Aufnahme (veröffentlicht unter dem Titel That's My Story) spiegelte Hookers damalige Herangehensweise an den Blues auf perfekte Weise wider. Seit er 1948 mit Boogie Chillen die Charts anführte, war er vor allem dafür bekannt, dass er den Delta-Blues in einen treibenden Boogie-Woogie orientierten Stil verpackte. Diese erste Session von 1959, die nur auf Stimme, Akustikgitarre und einem eigenartigen Tempo basierte, war jedoch bezeichnend für den grundlegenden Sound, zu dem Hooker im Laufe seiner frühen Karriere immer wieder zurückkehren sollte.

Obwohl er häufig mit einer Band performte, war Hooker solo stets am eindrucksvollsten, vor allem wenn er auf seiner Akustikgitarre zupfte. Keepnews' Entscheidung, sich auf diesen Sound zu konzentrieren, führte 1959 zum Album The Country Blues of John Lee Hooker, das allerdings nur mäßigen Erfolg erzielte. Nach Hookers Durchbruch bei Vee-Jay Records mit dem Album Burnin' (1962) - auf dem er von den Funk Brothers unterstützt wurde und mit Boom Boom mitten in Zeiten des Blues-Revivals einen weiteren Hit landete - dachte sich Keepnews, er könne ein wenig nachlegen und stellte ein Dutzend Ausschnitte aus den Solo-Sessions von 1959 als neue Veröffentlichung unter dem Titel Burning Hell zusammen. Doch diese sparsame Herangehensweise war nicht gerade das, was die Fans von 1964 erwarteten. 

Im Laufe der Zeit hat sich Burning Hell jedoch als unverzichtbarer Eintrag in Hookers Katalog etabliert. Dank der hohen Qualität der Aufnahmen ist es unvermeidlich, die eindringliche Intensität von Hookers Gesang und Spiel zu spüren zu bekommen. Die gesamte Platte wirkt überraschend intim und veranschaulicht seinen anspruchsvollen musikalischen Ansatz. Die Aufnahme von weniger bekannten Kompositionen wie You Live Your Life & I'll Live Mine, dem Titeltrack und Graveyard Blues macht das Set ebenfalls zu etwas Besonderem, während seine ikonoklastischen Darbietungen von Blues-Klassikern wie Smokestack Lightnin’ und Baby Please Don't Go Hookers einzigartigen Platz im Pantheon des Blues weiterhin rechtfertigen. © Jason Ferguson/Qobuz