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Von Spar

Adel verpflichtet. Im Fall der Kölner Von Spar zum Wandel. Die vierköpfige Formation aus Sebastian Blume (Synthesizer), Jan Philipp Janzen (Schlagzeug), Christopher Marquez (Bass, Programmierung) und Phillip Tielsch (Gitarre) hat seit ihrer Initiierung 2003 manch radikalen Umbau hinter sich. Zunächst sind Von Spar nämlich sogar ein Quintett. Sänger Thomas Mahmoud verlässt die Band 2007 nach internen Querelen kurz vor Tourbeginn. Nach frühen Ausflügen in den Elektro- und Postpunk entwickelt sich die Band schon auf dem höchst experimentellen Zweitwerk weiter, ohne Rücksichtnahme auf etwaiges Stolpern ihrer Fans. Von Spar probieren sich seinerzeit am deutschen Krautrock-Erbe, verlieben sich wider den Zeitgeist für länger und tauschen die schnittigen Postpunk-Gitarren gegen ausufernde Psychedelia. Auftritte mit dem ehemaligen Can-Frontmann Damo Suzuki ergänzen in den ausgehenden 2000ern das Bild der charismatischen Rock-Avantgardisten, denen es in der alten Genreschublade viel zu schnell viel zu eng geworden war. Als Mahmoud die Gruppe verlässt, brauchen die verbliebenen Vier einige Zeit, um sich konzeptionell und ohne Sänger neu zu sammeln. Gäste wie Chris Cummings (Mantler), Ada und Scout Niblett übernehmen fortan gelegentlich das Mikrofon. Ansonsten lassen Von Spar nicht erst auf "Streetlife" viel Raum für instrumentelle Improvisation. Die Berliner Tageszeitung taz bezeichnet das Konzept der Kölner als "ständige Torpedierung der Hörererwartung", und das trifft es schon ganz gut. Auch wenn das Quartett zu gleichen Teilen Techno, Synthpop, Noise und Postpunk inspirieren, verpflichten sich Von Spar allerdings sukzessive vor allem der Aktualisierung von psychedelischem Krautrock in Indie-Poprock-Gefilden. Orientierung bleibt also prinzipiell möglich. Unterstützung finden sie dabei anfangs beim legendären Hamburger Label L'age d'or (Tocotronic, Die Sterne). Später kommen die Musikgesandten des Goethe-Instituts erst bei Tomlab, dann beim Berliner Italic Recordings unter. 2012 führen sie bei einem Festival vor den Augen der Can-Gründer zusammen mit Stephen Malkmus deren LP "Ege Bamyasi" neu auf. Ansonsten geht bei den Von Spar der 2010er Vieles: Von luftiger Pianodisco über trippige Soundlandschaften hin zu grandiosen Softrock-Gesten beherrscht das Quartett nach über zehn Jahren Bandaktivität die unterschiedlichsten Klaviaturen. Während Außenstehende sie irgendwo in den Nebellandschaften zwischen Phantom/Ghost, Kreidler, Klaus Schulze und Can verorten, begnügen sich Von Spar ganz nonchalant mit dem Kunststück, Space-, Prog- und Krautrock in einen weichen, unaufdringlichen Elektroteppich zu verweben.
© Laut

Diskografie

20 Album, -en • Geordnet nach Bestseller

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