The Wood Brothers
Oliver und Christopher erblicken in Kalifornien das Licht der Welt, bevor sie mit ihren Eltern nach Boulder in Colorado ziehen. Zwei Brüder, zwei Musiker, die musikalisch und räumlich unterschiedliche Wege gehen, ehe sie 2005 mit der EP "Live At The Tonic" als The Wood Brothers erstmals einen gemeinsamen Tonträger veröffentlichen.
Gitarrist Oliver zieht es später nach Atlanta, wo er die erfolgreiche Bluesrockkombo King Johnson gründet, während Bassist Chris sich in New York niederlässt, in die lebhafte Jazz- und Improvisations-Szene eintaucht und schließlich das hochgelobte Instumental-Trio Medeski Martin & Wood ins Leben ruft.
Vater Bill - ein an der Harvard University geschulter Mikrobiologe - lebt seine Musikbegeisterung in den 50er-Jahren als Sänger und Gitarrrist in der Folk-Szene von Boston-Cambridge aus. 1959 spielt er neben eigenen Solostücken drei Nummern mit seiner guten Freundin Joan Baez ein, die auf deren erstem kommerziell erhältlichen Album "Folksingers 'Round Harvard Square" befinden.
"Meine erste Erfahrung mit Live-Musik habe ich meinem Vater zu verdanken, der am Lagerfeuer oder im Wohnzimmer zum Gitarrenpicking Folk und Countrysongs intonierte", erinnert sich Oliver Wood. Ebenso inspirierend ist für ihn die väterliche Plattensammlung, die ihn auf Musiker wie Josh White, Pete Seeger, Bluegrass-Musiker wie Doc Watson und Flagg & Scruggs aufmerksam machen, ehe er sich für den raueren Blues von Muddy Waters, Lightnin' Hopkins oder Sonny Terry begeistert.
Oliver besucht einige Jahre die Universität in Santa Cruz, bevor er wieder nach Atlanta zurückkehrt. Seinen ersten Auftritt hat er als zweiter Gitarrist mit dem Blueser Tinsley Ellis, der ihn ermutigt, auch als Sänger aktiv zu sein. Nach zweijähriger Tour und der Aufnahmesession mit Ellis fühlt sich Oliver bereit, seine eigene Band ins Leben zu rufen. King Johnson gründet sich 1995 als Trio mit Olver (Gitarre), Chris Long (Bass, Gesang) und Greg Baba (Drums); das Line-Up erweitert sich aber bald um drei Musiker. Mit ihrer Fusion aus New Orleans Funk, Blues, Jazz, Latin und Rock erspielen sich sich im Südosten einen respektablen Ruf und veröffentlichen mehrere erfolgreiche Platten.
Chris schließt sich nach seinem Studium am New England Coservatory Of Music 1991 in New York mit John Medeski und Schlagzeuger Billy Martin zusammen, um das Trio Medeski Martin & Wood zu gründen, das Kritiker mit der genresprengenden Synthese aus Jazz, Soul und Funk begeistert. Auch wenn die beiden Brüder sich musikalisch in unterschiedlichen Welten bewegen, kommen sie sich diesbezüglich auf einem gemeinsamen Konzert ihrer Band und einem Familientreffen im Jahr 2004 näher. Sie beginnen an eigenen Songs zu arbeiten, King Johnson-Songs neu zu arrangieren und erste Demos aufzunehmen.
Seit dem Frühling 2005 treten sie als Duo auf und wagen Ende des Jahres den Schritt ins Studio, um "Ways Not To Lose" einzuspielen, das 2006 auf Blue Note Records erscheint. Davor bringen sie über das Label Junketboy die "Live At The Tonic EP" auf den Markt. In ihrer Musik spiegelt sich ihre musikalische Sozialisation wider: Folk- und Akustik-Bluesstücke, angereichert mit hoffnungsfrohen Gospelanleihen und der Melancholie des Country.
Im Mai 2008 erscheint "Loaded" mit einem üppig instrumentierten, aber behutsam arrangierten Mix aus Country, Folk, Blues und Gospel. "Unsere Chemie war gut und das haben wir auf unserem ersten Album festhalten können", erläutert Chris.
"Das ist nun schon fast zwei Jahre her und in der Zwischenzeit haben wir fast ununterbrochen gemeinsam gespielt und Songs geschrieben, da entwickelt man sich natürlich. Wir haben jetzt etwas anderes zu sagen, unser Leben dreht sich um andere Dinge, und wir haben unsere Anstrengungen viel mehr gebündelt. Diese kombinierte Stimme hat uns neue Wege eröffnet, und das zeichnet sich auf diesem Album ab."
Im Gegensatz zu dem kargen Vorgänger ist beim vielseitigen "Loaded" ein Bandgefühl spürbar, generiert von zahlreichen Gastmusikern wie Amos Lee, Pieta Brown und Frazey Ford (The Be Good Tanyas) oder den Percussionisten Donnie Mccormick. Produziert wird das Werk erneut von John Medeski.
© Laut
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