Savage Garden
Fisch sucht Fahrrad. Mann fürs Leben gesucht. Suche Frau für alles, was zu zweit mehr Spaß macht. So oder so ähnlich lauten die Plattitüden, mit denen der Suchende in Zeitungen auf sich und seine Probleme aufmerksam macht. So ähnlich gestaltet sich auch der Beginn der Band Savage Garden.
Die eine Hälfte dessen, was später einmal mit Verve Edelmetall-Auszeichnungen rund um den Globus einsammelt, inseriert in einer Zeitung in Brisbane (Australien), mit der Hoffnung, einen talentierten Sänger an Land zu ziehen. Darren Hayes meldet sich auf die Anzeige und schon bei dieser ersten Begegnung ist klar, dass die beiden fortan zusammen Musik machen wollen. Unter dem Namen Crush nehmen sie ein Demo mit fünf Songs auf, das sie an über 150 Labels und Agenturen schicken. Eine einzige Antwort ist das - auf den ersten Blick - ernüchternde Ergebnis. Entscheidend für den Fortgang der Karriere ist jedoch, wer da geantwortet hat. Die Rückmeldung kommt von John Woodruff, der ausgezeichnete Beziehungen zur Musikindustrie unterhält. Er verschafft den beiden einen Deal bei Roadshow's Records und schickt sie mit dem Produzenten Charles Fisher (Air Supply) ins Studio.
Das Ergebnis dieser Session ist die Single "I Want You". Diese schießt Down Under bis auf Platz Zwei der Charts und wird nur von den zwei Flamenco-Spaniern Los Del Rio und ihrem unsäglichen "Macarena" von ganz oben ferngehalten. Noch besser machen sie es mit den Folge-Singles "To The Moon And Back" und "Truly Madly Deeply". Klar, dass nach diesem fulminanten Start noch mehr kommen muss. 1997 ist es so weit und Savage Garden stellen ihr Debut in die Läden und von da an geht es noch ein Stück steiler bergauf. Nicht nur, dass sie einen weltweiten Deal mit Columbia einfahren, zusätzlich steigt die Scheibe auf Platz Eins der australischen Charts ein und hält sich dort insgesamt dreizehn Wochen lang.
Von der optischen Seite könnte man fast meinen, eine Boyband würde da ihr Unwesen treiben, so zuckersüß schauen die beiden aus der Wäsche. Aber im Gegensatz zu den BackstreetNSpiceSyncs dieser Welt schreiben sie ihre Songs selbst und können - unglaublich, aber wahr - auch noch Instrumente spielen. Das Gefühl für schöne Melodien ist zu ihrem Markenzeichen geworden. Das sollten auch die Hörer auf der ganzen Welt erfahren, denn jetzt ist als nächstes Amerika an der Reihe und wird im Sturm genommen.
Was dort abgeht, nachdem "Savage Garden" in den Plattenläden steht, gleicht einer Hysterie. Reihenweise fallen die Mädels in Ohnmacht und die Konzerte sind schon lange im Voraus ausverkauft. Insgesamt können nach diesem ersten Schlag über elf Millionen verkaufte CDs verbucht werden. In diesem Schema geht es auch 1999 weiter, als "Affirmation" das Licht der Welt erblickt. Jones fühlt sich aber trotz des Erfolgs schon zu diesem Zeitpunkt "nicht mehr wohl" im Band-Kontext. Mittlerweile auch in Deutschland bekannt, gehen Savage Garden später dennoch auf Welttournee. Im Oktober 2001 hat er dann endgültig die Lust an einer weiteren Zusammenarbeit mit seinem Kompagnon verloren und Savage Garden lösen sich auf. Während Hayes nun an einem Solo-Album arbeitet, gründet Jones eine Produktions-Firma.
© Laut
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