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Oathbreaker

Die im Metal verbreitete Sitte, sich einem Subgenre verschworen zu haben, zählt für das Quartett aus Belgien wenig bis gar nicht. Die eigenen Grenzen empfinden Oathbreaker als Korsett, das es ständig zu sprengen gilt. Dabei wildern die Jungs und das Mädel überall dort, wo emotionale Achterbahnfahrten garantiert sind. Ob dies nun Hardcore, Black Metal, Doom und Sludge Metal sind oder A capella, Folk und Ambient auf der tief- und abgründigen Seite. Dabei geht man mit keiner Spielart eine Hochzeit ein. Dass eine solche Liaison mehr als brüchig wäre, verrät alleine ein Blick auf die Diskographie. Als kompromissloses Abrisskommando gestartet ("Mælstrøm"), prügelt die Band gnadenlos auf den Hörer ein. Für das Zweitwerk "Eros|Anteros" engagiert die Band Kurt Ballou von Converge als Produzenten und verschafft dem Parameter Dynamik mehr Geltung. Auch auf dem Drittwerk "Rheia" lotet das Quartett die Extreme immer weiter aus: Von hart bis zart und wieder zurück, mal Herz, mal Hirn, mal verzweifelt, mal zerbrechlich. Alle bisherigen Platten erscheinen auf Deathwish. Zumindest hierbei haben die Belgier Treue bewiesen. Das Markenzeichen der Band sind die markerschütternden Screams und die emotionalen Artpop-Vocals von Sängerin Caro Tenghe. Sie singt in einem permanenten Spannungsfeld zwischen Candace Kusculain (Walls Of Jericho), Alissa White-Gluz (Arch Enemy), Natasha Khan (Bat For Lashes) und Björk. Keineswegs als Begleitband für ihre irren Performances, sondern als kolossales Klangmonstrum agieren Saitenhexer Lennart Bossu, Tieftöner Gilles Demolder und Schlachtzeuger Ivo Debrabandere. Die Extreme menschlichen Ausdrucksvermögens bilden die Abgründe ab, in die man hineinblickt und aus denen es mit ausdruckslosen Augen zurückstarrt. In seinem emotionalen Ausdruck schwer erträglich, erhält das lyrische Wechselspiel zwischen Thanatos und Eros sowie Chaos und Kosmos sein angemessenes musikalisches Pendant, in dem es kreuz und quer durch die extremen Spielarten musikalischen Ausdrucksvermögens geht. In Gent lässt es sich scheinbar besonders gut abseits sämtlicher Genrekonventionen musizieren. Das beweisen nicht zuletzt Rise & Fall oder Amenra. Unter dem Brand "Church Of Ra" firmieren einige Künstler und Bands aus der Region, die ein ähnliches ästhetisches und ethisches Konzept verbindet. Natürlich steigert man durch die Zugehörigkeit zu einem Kollektiv auch die eigene Reputation. Die musikalische Sozialisation von Oathbreaker dürfte wie folgt abgelaufen sein: Classic Rock im Kindergarten, Metal in der Grundschule, extreme Ausbrüche in der Mittelstufe, eingefangen in verkaterten Momenten von Ambient und Post Rock, zum Abschluss der Schulzeit Avantgarde und Artpop und dann schön brav in Klausur mit seinem jeweiligen Instrument. Oathbreaker touren gerne und ausgiebig und teilen mit einem entsprechend der musikalischen Gangart breitgefächerten Line-Up die Bühne. Mal im Verbund mit Skeletonwitch im Zeichen der Curse Of The Dead-Gastspielreise, mal mit Dinosaur Jr., mal mit den Cancer Bats oder Converge.
© Laut

Diskografie

8 Album, -en • Geordnet nach Bestseller

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