Northeast Party House
Northeast Party House ist kein Bandname, der von ungefähr kommt. Das australische Indie-Dancerock-Sextett, das 2010 in Melbourne als Quintett gegründet wird, hat die Gesellenprüfung im Hedonismus schon lange vor der Popkarriere abgelegt. Auch Triple J, das tonangebende Indieradio Australiens, umschreibt Zach Hamilton-Reeves, Sean Kenihan, Jack Shoe, Mitch Ansell, Malcolm Besley und Oliver Packard über den Umweg Feiern.
Northeast Party House wüssten sehr gut um die Unberechenbarkeiten, die eine Party gelingen oder scheitern lassen können, heißt es da. Triple J entdeckt auch als erstes das Dancerock-Potenzial der Kombo. Bei einem der frühen Warehouse-Party-Auftritte, die die Gruppe damals absolviert, wird man aufmerksam. Und die Bühnenenergie überzeugt. Kurz darauf featuret der Sender den Act auf seiner Newcomer-Plattform Unearthed.
Im Folgejahr touren Northeast Party House bereits neben Does It Offend You, Yeah? und The Go! Team durch Down Under. Gegen Ende des Jahres veröffentlicht der Act seine selbstbetitelte Debüt-EP. 2014 schiebt man mit Anfang zwanzig das Album "Any Given Weekend" via Start Stop Records nach.
Auch hier ist der Titel überaus programmatisch auf Lockermachen, Tanzen und Ekstase ausgelegt. Auf der Gästeliste des Albums sieht Triple J eine illustre Runde aus Liebe, Lust, Freundschaft, grellen Lichtern, klebrigen Wänden und der ein oder anderen Droge. Das Werkzeug für den gelungenen Exzess liefern Gitarrenhooks, analoge Synths und ein treibender Partybass.
Der globale Durchbruch wiederum lässt trotz einiger Festival- und Konzertrundreisen durch Europa ein wenig auf sich warten. Letztendlich vielleicht auch eine Frage des Timings: Mehrere Jahre nach The Rapture-Cowbells, Klaxons, Bloc Party und Co. ist die Hochphase des Indiedance zu Beginn der 2010er Jahre eben doch merklich vorbei. Die Band selbst erklärt vor allem Talking Heads zu großen Soundvorbildern. Und gibt sich arglos-nonchalant: "Unser Ziel sind Party Tunes, die nicht zu elektronisch klingen und unser Livemoment einfangen."
© Laut
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