Ed Harcourt
Ed Harcourt ist Sohn eines Diplomaten. Er ist das Reisen gewohnt, hat viel gesehen. Auch Internate sieht er von innen. "Wir mussten uns ein Mal die Woche als Soldaten verkleiden, das war schrecklich." Aha.
Doch eigentlich will er was ganz anderes, als zur Schule zu gehen. Nach seinem Schulabschluss weigert sich Ed, irgendetwas ihm unwichtig Erscheinendes zu studieren. Er möchte nur noch eins: Lieder schreiben. Als Frontmann der Indie-Band Snug. gehen seine Pläne nicht so recht in Erfüllung: Erstens gefällt die Band keinem Label, zweitens stellt sich immer deutlicher heraus, dass Ed nicht dafür gemacht ist, in einer Gruppe zu spielen.
So wird er Koch. In diesem Job hat er genug Zeit, Songs zu schreiben. Im Jahr 2000 ist es dann endlich so weit: Eds Tapes finden ein offenes Ohr. Damit ist ihm der Vertrag bei Heavenly Records sicher. Diese nehmen die Songs, die Ed auf einem Vierspurgerät im Haus seiner Großmutter aufgenommen hatte, und machen daraus ein Minialbum. Für "Maplewood" wird nichts mehr verändert, was dem Album einen sehr eigenen Klang gibt.
"Ich warte auf ein aufregendes Leben voller Überraschungen" sagt Haircourt, als das Album rauskommt. Material für ein richtiges Album ist genug da, denn Ed hat zu dem Zeitpunkt schon über 300 Songs geschrieben. Alte Stücke werden hier in einem "ordentlichen" Studio noch einmal aufgefrischt, neue dazu aufgenommen. Heraus kommt "Here Be Monsters". Mit diesem Album nominiert man Ed Harcourt für den Mercury Music Prize.
Verglichen wird der Singer/Songwriter oft mit Jeff Buckley und dem Badly Drawn Boy. Auch sein Vorbild Tom Waits kann er auf seinen Aufnahmen nicht verleugnen. "And if you need to kiss me /you'll most definitely miss me / when I'm gone" ... Er schreibt emotionale, melancholisch-angehauchte Liebeslieder, bei denen jedoch immer ein fröhliches Augenzwinkern mitschwingt.
Aus der für ihn geöffneten Schublade "New Accoustic Movement" springt er jedoch bald wieder heraus, wenn ihm mit den Folgealben auch kein großer Erfolg beschieden ist. Doch er arbeitet längst auch für andere Künstler, als Songwriter etwa für Sophie Ellis-Bextor, Sam Smith und Kathryn Williams oder als musikalischer Direktor von Becks "Song Reader"-Liveshow 2013. Im Folgejahr reißt man ihm dann "Dark Heart" förmlich aus den Händen - leider handelt es sich hierbei aber nicht um ein neues Harcourt-Album, sondern um ein auf 2000 Exemplare limitiertes "Brown Ale"-Bier aus dem Hause Signature Brew.
© Laut
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