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WDR Sinfonieorchester Köln|Zimmermann: Sinfonie in einem Satz (1. Fassung)

Zimmermann: Sinfonie in einem Satz (1. Fassung)

WDR Sinfonieorchester Köln

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Eine echte Entdeckung, die mit einem wahren Donnerschlag beginnt: eruptiv, gewaltsam, von den Klängen der Orgel zusätzlich ins Apokalyptische geweitet. Über 60 Jahre ist diese Musik nicht mehr erklungen, und es ist dem Dirigenten Peter Hirsch zu danken, dass er sie aus den Archiven befreit hat. Es handelt sich um Bernd Alois Zimmermanns einsätzige Sinfonie in der Erstfassung von 1951. Gleich nach der Uraufführung überarbeitete der Komponist das Werk. Die Version, die wir kennen, ist vielleicht formal stringenter sowie klanglich ausgewogener und vielfältiger, doch ist ihr die Urfassung an unmittelbarer Wirkung überlegen. Das betrifft nicht nur die zahlreichen dynamischen Höhepunkte der Partitur, sondern auch und gerade die still brütenden, geheimnisvoll schimmernden Passagen, in denen sich die Musik quasi in einen Käfig zurückzieht, gleichsam um zu überlegen, wie sie aus diesem wieder ausbrechen kann. Man spürt in dieser elektrisierenden Einspielung das Sendungsbewusstsein der Beteiligten, die Faszination, ein verschollenes Meisterwerk im Moment der Interpretation wieder zum Leben zu erwecken.
Und als sei dies noch nicht genug, präsentieren die Musiker endlich eine adäquate Einspielung von Zimmermanns „Schwarzem Ballett“, der „Roi Ubu“-Musik, die bislang auf CD nur als Teil von größeren Sammelprogrammen greifbar war. Der derbe, nie harmlose Humor dieser Collage – das Stück besteht ausschließlich aus (Fremd- und Eigen-)Zitaten – ist punktgenau verwirklicht, bis zu dem Moment, wo Schluss ist mit lustig: Im finalen „Enthirnungsmarsch“ wird zu Fragmenten von Stockhausen, Wagner („Walkürenritt“) und Berlioz („Gang zum Hochgericht“) am Hof des Gewaltherrschers Ubu die gesamte intellektuelle Elite in den Abgrund befördert. Als Zugabe gibt es, als weitere Raritäten, die „Ubu“-Urversion „Giostra Genovese“ und das frühe Konzert für Streichorchester.

© Schulz, Thomas / www.fonoforum.de

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Zimmermann: Sinfonie in einem Satz (1. Fassung)

WDR Sinfonieorchester Köln

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1
Sinfonie in einem Satz (1. Fassung)
00:18:12
2
Giostra Genovese: I. Introduzione (nach Tilman Susato)
00:01:47

Peter Hirsch, Conductor - WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestra, MainArtist - Bernd Alois Zimmermann, Composer

(C) 2016 wergo (P) 2016 wergo

3
Giostra Genovese: II. Pavane I (nach Orlando Gibbons)
00:03:04

Peter Hirsch, Conductor - WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestra, MainArtist - Bernd Alois Zimmermann, Composer

(C) 2016 wergo (P) 2016 wergo

4
Giostra Genovese: III. Moresca (nach William Byrd)
00:03:30

Peter Hirsch, Conductor - WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestra, MainArtist - Bernd Alois Zimmermann, Composer

(C) 2016 wergo (P) 2016 wergo

5
Giostra Genovese: IV. Pavane II (nach Orlando Gibbons)
00:03:20

Peter Hirsch, Conductor - WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestra, MainArtist - Bernd Alois Zimmermann, Composer

(C) 2016 wergo (P) 2016 wergo

6
Giostra Genovese: V. Finale
00:03:40

Peter Hirsch, Conductor - WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestra, MainArtist - Bernd Alois Zimmermann, Composer

(C) 2016 wergo (P) 2016 wergo

7
Konzert für Streichorchester: I. Introduktion
00:01:39

Peter Hirsch, Conductor - WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestra, MainArtist - Bernd Alois Zimmermann, Composer

(C) 2016 wergo (P) 2016 wergo

8
Konzert für Streichorchester: II. Aria
00:06:52

Peter Hirsch, Conductor - WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestra, MainArtist - Bernd Alois Zimmermann, Composer

(C) 2016 wergo (P) 2016 wergo

9
Konzert für Streichorchester: III. Finale
00:03:51

Peter Hirsch, Conductor - WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestra, MainArtist - Bernd Alois Zimmermann, Composer

(C) 2016 wergo (P) 2016 wergo

10
Musique pour les soupers du Roi Ubu: Entrée de l’académie
00:01:48

Peter Hirsch, Conductor - WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestra, MainArtist - Bernd Alois Zimmermann, Composer

(C) 2016 wergo (P) 2016 wergo

11
Musique pour les soupers du Roi Ubu: I. Ubu Roi, Capitaine Bordure et ses partisans
00:03:03

Peter Hirsch, Conductor - WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestra, MainArtist - Bernd Alois Zimmermann, Composer

(C) 2016 wergo (P) 2016 wergo

12
Musique pour les soupers du Roi Ubu: II. Mère Ubu et ses gardes
00:01:46

Peter Hirsch, Conductor - WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestra, MainArtist - Bernd Alois Zimmermann, Composer

(C) 2016 wergo (P) 2016 wergo

13
Musique pour les soupers du Roi Ubu: III. Pile, cotise et l’ours
00:01:07

Peter Hirsch, Conductor - WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestra, MainArtist - Bernd Alois Zimmermann, Composer

(C) 2016 wergo (P) 2016 wergo

14
Musique pour les soupers du Roi Ubu: IV. Le cheval à Phynances et les larbins de Phynances
00:01:04

Peter Hirsch, Conductor - WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestra, MainArtist - Bernd Alois Zimmermann, Composer

(C) 2016 wergo (P) 2016 wergo

15
Musique pour les soupers du Roi Ubu: V. Pavane de pissemblock et pissedoux
00:03:18

Peter Hirsch, Conductor - WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestra, MainArtist - Bernd Alois Zimmermann, Composer

(C) 2016 wergo (P) 2016 wergo

16
Musique pour les soupers du Roi Ubu: VI. Bercuese des petits financiers qui ne peuvent pas s’endormir
00:01:05

Peter Hirsch, Conductor - WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestra, MainArtist - Bernd Alois Zimmermann, Composer

(C) 2016 wergo (P) 2016 wergo

17
Musique pour les soupers du Roi Ubu: VII. Marche du décervellage
00:04:37

Peter Hirsch, Conductor - WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestra, MainArtist - Bernd Alois Zimmermann, Composer

(C) 2016 wergo (P) 2016 wergo

Albumbeschreibung

Eine echte Entdeckung, die mit einem wahren Donnerschlag beginnt: eruptiv, gewaltsam, von den Klängen der Orgel zusätzlich ins Apokalyptische geweitet. Über 60 Jahre ist diese Musik nicht mehr erklungen, und es ist dem Dirigenten Peter Hirsch zu danken, dass er sie aus den Archiven befreit hat. Es handelt sich um Bernd Alois Zimmermanns einsätzige Sinfonie in der Erstfassung von 1951. Gleich nach der Uraufführung überarbeitete der Komponist das Werk. Die Version, die wir kennen, ist vielleicht formal stringenter sowie klanglich ausgewogener und vielfältiger, doch ist ihr die Urfassung an unmittelbarer Wirkung überlegen. Das betrifft nicht nur die zahlreichen dynamischen Höhepunkte der Partitur, sondern auch und gerade die still brütenden, geheimnisvoll schimmernden Passagen, in denen sich die Musik quasi in einen Käfig zurückzieht, gleichsam um zu überlegen, wie sie aus diesem wieder ausbrechen kann. Man spürt in dieser elektrisierenden Einspielung das Sendungsbewusstsein der Beteiligten, die Faszination, ein verschollenes Meisterwerk im Moment der Interpretation wieder zum Leben zu erwecken.
Und als sei dies noch nicht genug, präsentieren die Musiker endlich eine adäquate Einspielung von Zimmermanns „Schwarzem Ballett“, der „Roi Ubu“-Musik, die bislang auf CD nur als Teil von größeren Sammelprogrammen greifbar war. Der derbe, nie harmlose Humor dieser Collage – das Stück besteht ausschließlich aus (Fremd- und Eigen-)Zitaten – ist punktgenau verwirklicht, bis zu dem Moment, wo Schluss ist mit lustig: Im finalen „Enthirnungsmarsch“ wird zu Fragmenten von Stockhausen, Wagner („Walkürenritt“) und Berlioz („Gang zum Hochgericht“) am Hof des Gewaltherrschers Ubu die gesamte intellektuelle Elite in den Abgrund befördert. Als Zugabe gibt es, als weitere Raritäten, die „Ubu“-Urversion „Giostra Genovese“ und das frühe Konzert für Streichorchester.

© Schulz, Thomas / www.fonoforum.de

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