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Kaum zu glauben, dass bislang kein offizielles Live-Album von Chris Rea zu haben war. Jetzt ergriff er doch noch die vielleicht letzte Chance, diese Lücke zu füllen. Die Abschiedstournee führte ihn auch nach Birmingham in die Symphony Hall. Von diesem Gig stammen die meisten Aufnahmen der vorliegenden DVD.
Zumindest hat es sich Rea nicht nehmen lassen, ein - zumindest aus seiner Sicht - ultimatives Statement zum Thema Rea als Bluesmusiker zu veröffentlichen. Der Wahnsinn in CD-Form nennt sich "Blue Guitars". Auf sage und schreibe elf (!!) CDs breitet er sein innerstes Blues-Martyrium im Angesicht des Pop-Satans aus, der ihn stets begleitete. So kommt der Ausnahmegitarrist im Herbst seiner Laufbahn noch in den Genuss, ganz gelöst ein lockeres Best Of-Set zusammen zu stellen, das nicht nur sein Publikum zufrieden stellt, sondern auch seinem Ego gerecht wird.
Dabei liegen diese zwei Pole gar nicht so weit auseinander. Vielmehr machen Reas Fans seine verstärkte Hinwendung zur schwarzen Musik interessiert und stellenweise sogar begeistert mit. So genehmigt sich Rea eine knappe Viertelstunde, ehe die ersten erkennbaren Klänge seinen Klassiker "Josephine" einläuten. Davor eröffnet er den Konzertabend mit seiner bestens aufgelegten Begleitband und einem Dreierpack aus "Blue Guitars", das dann fast nahtlos in den Hit übergeht.
Überraschend homogen wirkt diese Verbindung. Selbst die im Mittelteil locker dahin geworfenen Honkytonk-Klänge wirken nicht gekünstelt sondern cool. Und überhaupt: Gib es denn niemanden in Reas Umfeld, der ihn per Strafandrohung von der Beendingung seines Live-Muckertums abhält? Immerhin schreibt er in den Linernotes zur DVD, dass man ja erst einmal Abschied nehmen muss, ehe man zu einer Comeback-Tour aufbrechen kann. Bilder, die eher an Reportagen aus einer bestens bestückten Apotheke denn an Backstage-Szenen erinnern, lassen jedoch nichts Gutes befürchten. Ohne Bauchspeicheldrüse musiziert es sich eben nicht ganz so leicht und unkompliziert.
Ehe er sich jedoch von der großen Bühne zurückzieht, präsentiert sich Rea noch mal in Hochform. Es müssen auf der Tour besinnliche Abende gewesen sein. Eine bestuhlte Halle ist zwar nicht unbedingt R'n'R pur, aber um den Bottleneck-Fetischisten live erleben zu dürfen, nimmt man eben einige Mühsal auf sich und fängt sich prompt den Blues ein. Aha, das war wohl auch im Sinne des Hauptdarstellers? Na dann ...
In bester Musikantenstadl-Manier beklatscht das Publikum die ersten Takte des 85er "Stainsby Girls", nachdem Rea das Banjo aus der Hand legt. Ganz hervorragend dudelt sich Rea durch "Somewhere Between Highway 61 & 69". Ekstatischer Saitensport durchbricht die bis dato relative straighte Performance, gefolgt von "I Can Hear Your Heartbeat". Besonders bei diesem, im Original doch recht kitschigen Song gelingt Chris eine sehr überzeugende Neuinterpretation mit Stilwechseln von Blues zu Reggae und zurück zum Rock.
Die "Road To Hell" ist für den aufmerksamen Betrachter eine ebensolche. Das Spielen mit Pro Tools in Ehren, aber dann sollten die verantwortlichen Schnitt-Menschen doch bitteschön auch darauf achten, dass das Bild zum Ton passt. Während Rea Solo-Einlagen spielt, sieht man ihn im Bild beim lockeren Akkorde-Anschlagen. Pfui! Die stehenden Ovationen des Publikums haben der Blues-Brummelbär und seine tolle Live-Band sich allerdings redlich verdient.
Für die Zugaben hat er mit "On The Beach" und "Let's Dance" zwei altbekannte Asse im Ärmel. Wie schon vorexerziert, lässt es sich Rea auch bei Erstgenanntem nicht nehmen, den Song umzuarrangieren. Daneben lässt er seinen Musikerkollegen die Zeit, sich solistisch in Szene zu setzen und auch mal den Mucker heraus hängen zu lassen. Letzteres klingt für ein (möglicherweise) letztes Konzerterlebnis etwas zu banal und hektisch runter gespielt.
Zusammen mit der rundum gelungenen Dokumentation der Extra-DVD verabschiedet sich Rea von seinem Live-Publikum in respektabler und standesgemäßer Art und Weise.
© Laut
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Mark Edwards, Recording Engineer, StudioPersonnel - Chris Rea, Guitar, Vocals, MainArtist, AssociatedPerformer, ComposerLyricist - Martin Ditcham, Drums, AssociatedPerformer - Robert Ahwai, Guitar, AssociatedPerformer - Simon Honywill, Producer, Mixer, Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Paul Hirsh, Keyboards, AssociatedPerformer - Sylvain Marc, Bass Guitar, AssociatedPerformer - Matt Bernard, Engineer, Assistant Mixer, StudioPersonnel
℗ 2006 Navybeck Ltd
Mark Edwards, Recording Engineer, StudioPersonnel - Chris Rea, Guitar, Vocals, MainArtist, AssociatedPerformer, ComposerLyricist - Martin Ditcham, Drums, AssociatedPerformer - Robert Ahwai, Guitar, AssociatedPerformer - Simon Honywill, Producer, Mixer, Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Paul Hirsh, Keyboards, AssociatedPerformer - Sylvain Marc, Bass Guitar, AssociatedPerformer - Matt Bernard, Engineer, Assistant Mixer, StudioPersonnel
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Mark Edwards, Recording Engineer, StudioPersonnel - Chris Rea, Guitar, Vocals, MainArtist, AssociatedPerformer, ComposerLyricist - Martin Ditcham, Drums, AssociatedPerformer - Robert Ahwai, Guitar, AssociatedPerformer - Simon Honywill, Producer, Mixer, Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Paul Hirsh, Keyboards, AssociatedPerformer - Sylvain Marc, Bass Guitar, AssociatedPerformer - Matt Bernard, Engineer, Assistant Mixer, StudioPersonnel
℗ 2006 Navybeck Ltd
Mark Edwards, Recording Engineer, StudioPersonnel - Chris Rea, Guitar, Vocals, MainArtist, AssociatedPerformer, ComposerLyricist - Martin Ditcham, Drums, AssociatedPerformer - Robert Ahwai, Guitar, AssociatedPerformer - Simon Honywill, Producer, Mixer, Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Paul Hirsh, Keyboards, AssociatedPerformer - Sylvain Marc, Bass Guitar, AssociatedPerformer - Matt Bernard, Engineer, Assistant Mixer, StudioPersonnel
℗ 2006 Navybeck Ltd
Mark Edwards, Recording Engineer, StudioPersonnel - Chris Rea, Guitar, Vocals, MainArtist, AssociatedPerformer, ComposerLyricist - Martin Ditcham, Drums, AssociatedPerformer - Robert Ahwai, Guitar, AssociatedPerformer - Simon Honywill, Producer, Mixer, Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Paul Hirsh, Keyboards, AssociatedPerformer - Sylvain Marc, Bass Guitar, AssociatedPerformer - Matt Bernard, Engineer, Assistant Mixer, StudioPersonnel
℗ 2006 Navybeck Ltd
Mark Edwards, Recording Engineer, StudioPersonnel - Chris Rea, Guitar, Vocals, MainArtist, AssociatedPerformer, ComposerLyricist - Martin Ditcham, Drums, AssociatedPerformer - Robert Ahwai, Guitar, AssociatedPerformer - Simon Honywill, Producer, Mixer, Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Paul Hirsh, Keyboards, AssociatedPerformer - Sylvain Marc, Bass Guitar, AssociatedPerformer - Matt Bernard, Engineer, Assistant Mixer, StudioPersonnel
℗ 2006 Navybeck Ltd
Mark Edwards, Recording Engineer, StudioPersonnel - Chris Rea, Guitar, Vocals, MainArtist, AssociatedPerformer, ComposerLyricist - Martin Ditcham, Drums, AssociatedPerformer - Robert Ahwai, Guitar, AssociatedPerformer - Simon Honywill, Producer, Mixer, Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Paul Hirsh, Keyboards, AssociatedPerformer - Sylvain Marc, Bass Guitar, AssociatedPerformer - Matt Bernard, Engineer, Assistant Mixer, StudioPersonnel
℗ 2006 Navybeck Ltd
Mark Edwards, Recording Engineer, StudioPersonnel - Chris Rea, Guitar, Vocals, MainArtist, AssociatedPerformer, ComposerLyricist - Martin Ditcham, Drums, AssociatedPerformer - Robert Ahwai, Guitar, AssociatedPerformer - Simon Honywill, Producer, Mixer, Engineer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Paul Casey, Guitar, AssociatedPerformer - Paul Hirsh, Keyboards, AssociatedPerformer - Sylvain Marc, Bass Guitar, AssociatedPerformer - Matt Bernard, Engineer, Assistant Mixer, StudioPersonnel
℗ 2006 Navybeck Ltd
Albumbeschreibung
Kaum zu glauben, dass bislang kein offizielles Live-Album von Chris Rea zu haben war. Jetzt ergriff er doch noch die vielleicht letzte Chance, diese Lücke zu füllen. Die Abschiedstournee führte ihn auch nach Birmingham in die Symphony Hall. Von diesem Gig stammen die meisten Aufnahmen der vorliegenden DVD.
Zumindest hat es sich Rea nicht nehmen lassen, ein - zumindest aus seiner Sicht - ultimatives Statement zum Thema Rea als Bluesmusiker zu veröffentlichen. Der Wahnsinn in CD-Form nennt sich "Blue Guitars". Auf sage und schreibe elf (!!) CDs breitet er sein innerstes Blues-Martyrium im Angesicht des Pop-Satans aus, der ihn stets begleitete. So kommt der Ausnahmegitarrist im Herbst seiner Laufbahn noch in den Genuss, ganz gelöst ein lockeres Best Of-Set zusammen zu stellen, das nicht nur sein Publikum zufrieden stellt, sondern auch seinem Ego gerecht wird.
Dabei liegen diese zwei Pole gar nicht so weit auseinander. Vielmehr machen Reas Fans seine verstärkte Hinwendung zur schwarzen Musik interessiert und stellenweise sogar begeistert mit. So genehmigt sich Rea eine knappe Viertelstunde, ehe die ersten erkennbaren Klänge seinen Klassiker "Josephine" einläuten. Davor eröffnet er den Konzertabend mit seiner bestens aufgelegten Begleitband und einem Dreierpack aus "Blue Guitars", das dann fast nahtlos in den Hit übergeht.
Überraschend homogen wirkt diese Verbindung. Selbst die im Mittelteil locker dahin geworfenen Honkytonk-Klänge wirken nicht gekünstelt sondern cool. Und überhaupt: Gib es denn niemanden in Reas Umfeld, der ihn per Strafandrohung von der Beendingung seines Live-Muckertums abhält? Immerhin schreibt er in den Linernotes zur DVD, dass man ja erst einmal Abschied nehmen muss, ehe man zu einer Comeback-Tour aufbrechen kann. Bilder, die eher an Reportagen aus einer bestens bestückten Apotheke denn an Backstage-Szenen erinnern, lassen jedoch nichts Gutes befürchten. Ohne Bauchspeicheldrüse musiziert es sich eben nicht ganz so leicht und unkompliziert.
Ehe er sich jedoch von der großen Bühne zurückzieht, präsentiert sich Rea noch mal in Hochform. Es müssen auf der Tour besinnliche Abende gewesen sein. Eine bestuhlte Halle ist zwar nicht unbedingt R'n'R pur, aber um den Bottleneck-Fetischisten live erleben zu dürfen, nimmt man eben einige Mühsal auf sich und fängt sich prompt den Blues ein. Aha, das war wohl auch im Sinne des Hauptdarstellers? Na dann ...
In bester Musikantenstadl-Manier beklatscht das Publikum die ersten Takte des 85er "Stainsby Girls", nachdem Rea das Banjo aus der Hand legt. Ganz hervorragend dudelt sich Rea durch "Somewhere Between Highway 61 & 69". Ekstatischer Saitensport durchbricht die bis dato relative straighte Performance, gefolgt von "I Can Hear Your Heartbeat". Besonders bei diesem, im Original doch recht kitschigen Song gelingt Chris eine sehr überzeugende Neuinterpretation mit Stilwechseln von Blues zu Reggae und zurück zum Rock.
Die "Road To Hell" ist für den aufmerksamen Betrachter eine ebensolche. Das Spielen mit Pro Tools in Ehren, aber dann sollten die verantwortlichen Schnitt-Menschen doch bitteschön auch darauf achten, dass das Bild zum Ton passt. Während Rea Solo-Einlagen spielt, sieht man ihn im Bild beim lockeren Akkorde-Anschlagen. Pfui! Die stehenden Ovationen des Publikums haben der Blues-Brummelbär und seine tolle Live-Band sich allerdings redlich verdient.
Für die Zugaben hat er mit "On The Beach" und "Let's Dance" zwei altbekannte Asse im Ärmel. Wie schon vorexerziert, lässt es sich Rea auch bei Erstgenanntem nicht nehmen, den Song umzuarrangieren. Daneben lässt er seinen Musikerkollegen die Zeit, sich solistisch in Szene zu setzen und auch mal den Mucker heraus hängen zu lassen. Letzteres klingt für ein (möglicherweise) letztes Konzerterlebnis etwas zu banal und hektisch runter gespielt.
Zusammen mit der rundum gelungenen Dokumentation der Extra-DVD verabschiedet sich Rea von seinem Live-Publikum in respektabler und standesgemäßer Art und Weise.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 10 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:08:30
- Künstler: Chris Rea
- Komponist: Chris Rea
- Label: Polydor Associated Labels
- Genre: Pop/Rock Pop
© 2006 Navybeck Ltd ℗ 2006 Navybeck Ltd
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