Sphere

Albumbeschreibung

Der Produzent Robot Koch, ehemaliges Mitglied des „Raggatronic“-Trios Jahcoozi, hat in der Zwischenzeit seinen Weg im Alleingang gefunden, und zwar bei so hübschen Labels wie Ellen Alliens Bpitch Control und dem Monkeytown des Produzenten-Duos Modeselektor. Die Tatsache, dass diese Platte bei seinem eigenen Label Trees & Cyborgs erscheint, hat wohl damit zu tun, dass das Projekt allzu persönlich ist: mit Sphere will Robot Koch eine Weltreise durch die Planetarien machen! Diese Platte soll nämlich die Audio-Vorlage der neuen Live-Show des Deutschen werden, die er zusammen mit dem bildenden Künstler Mickael Le Goff und dem Berliner Zeiss Planetarium entwickelt hat: ein Experiment, bei dem das Publikum, von 3D-Soundsystemen und kuppelartigen Projektionen umgeben, in ferne Welten eintaucht.

Die Herstellung hatte jedoch nichts mit Größenwahn zu tun: die Platte komponierte er ganz allein im Echo Park-Studio in Los Angeles, wobei analoge Synthesizer, Gitarrenpedale und ein großer Vorrat an grünem Tee seine einzigen Gefährten waren. Einfacher könnte man es so beschreiben: das Album sieht ein bisschen aus wie eine Begegnung zwischen Jean-Michel Jarre und Amon Tobin, etwa auf Lyra One, wo man die modularen Klänge des Ersteren und die Infrabässe und typischen Glitchereignisse des Letzteren hören kann. Auf elf Tracks breitet Robot Koch vor uns eine düstere und bedrückende Filmwelt aus und bleibt dabei dennoch melodiös, sodass wir den Soundtrack eines Science-Fiction-Films vor uns haben, den wir entweder mit einem großen Kopfhörer oder in einer Kuppel irgendwo ganz in der Nähe hören können. © Smaël Bouaici/Qobuz