Notes from Vinegar Hill

Albumbeschreibung

Der Zauber des Jahres 2020 alias Corona-Jahr: Die beim ersten Lockdown im Frühjahr eingespielten Alben kommen jetzt nacheinander im herbstlichen Lockdown auf den Markt. Das gilt auch für dieses Notes From Vinegar Hill der Gruppe Herman Dune, die ihren Umlaut auf „Düne“ verloren hat, seit sie nur mehr aus ihrem Gründungsmitglied David Ivar besteht. Da Ivar viel amerikanische Musik spielte, machte er sich auf in Richtung Los Angeles und ließ sich dort 2015 schließlich auch nieder. Dieses Album spielte der Sänger also bei sich zu Hause ein, nämlich in Vinegar Hill, einem winzigen Stadtteil innerhalb des Stadtteils San Pedro, über den er eine Chronik schreibt. Da er (fast) alle Instrumente spielen kann, beschloss er einen eigenen Lockdown innerhalb eines musikalischen Raum-Zeit-Kontinuums, das vom Folk Rock der Sixties angefangen, über eine fast straight klingende Countrymusic bis hin zum Folk-Rap des Elektronikfricklers Beck in den neunziger Jahren reicht. Dort bekommt man auch eine Pedal-Steel-Gitarre zu hören sowie Frauenchöre, ein Duett mit der Sängerin Caitlin Rose, überzeugende Anleihen bei Bob Dylan und auch Adam Green und sogar eine schnurrende Katze, vorausgesetzt man hört genau hin. David Ivar schnurrt auch selbst viel: es fällt auf, wieviel Spaß es ihm macht zu spielen und zu singen. Er ist in seiner urigen und zugleich gemütlichen kleinen Welt, in seiner Musik voller Marotten und Gespenster. Ein ideales Album, wenn man im Auto unterwegs ist oder auch, wenn man erst gar nicht über vom Parkplatz wegkommt. © Stéphane Deschamps/Qobuz