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Leprous|Malina

Malina

Leprous

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"Paradigma / Broken stigma", singt Einar Solberg in "The Weight Of Disaster": eine Zeile, die "Malina" recht gut zusammenfasst. Ein Paradigmenwechsel bleibt aus, im Kern halten Leprous an ihren Trademarks fest. Gleichzeitig reformieren sie ihren Sound so weit, dass Vorwürfe, sie wickelten immer dieselbe Masche, keine Chance mehr auf Gültigkeit haben.

Wesentlich dabei ist der Einbezug von Cellist Raphael Weinroth-Browne. Die Streicher-Arrangements fügen sich so natürlich in die Kompositionen, als haben Leprous schon immer mit ihnen gearbeitet. In "Leashes" erschiene das Gitarrenriff ohne sie unvollständig, im Titelstück bilden sie einen milchigen Schleier, auf dem Einar Vocal- und Keyboard-Melodien ausbreitet.

Mit den im Vorfeld veröffentlichten Tracks erweckten Leprous den Anschein, die Indie-Route einzuschlagen und auf kurze, verhältnismäßig griffige Songs zu setzen. Das tun sie zu einem gewissen Grad tatsächlich. Bei "From The Flame" hat man etwa die zentrale Vocal-Hook nach vierzig Sekunden Spielzeit schon zweimal gehört.

"Stuck" wartet mit einem himmlischen Refrain auf, der dem Titel alle Ehre macht. Allerdings hielten Leprous bei der Single-Version des Tracks den spannendsten Teil noch zurück: eine zweieinhalbminütige Coda dominiert von – na, klar – Streichern. Was als leises Kammerspiel zwischen Synthesizer und Cello beginnt, mündet in ein fulminantes Aufbäumen. Statt oberflächlich leicht verdaulichem Radio-Edit hat man plötzlich ein vielschichtiges Epos vor sich.

Leprous gehen sogar so weit, alle anderen Instrumente zugunsten der Streicher zu verbannen. "The Last Milestone" ist nicht nur das längste, sondern auch das stärkste und mutigste Stück der Platte, ein Requiem, getragen einzig von avantgardistischen Cello-Spuren und Einars Klagegesang. Es ist anders als alles, das man von Leprous bisher kannte, und bildet trotzdem den perfekten Abschluss für "Malina".

Das liegt daran, dass die Band die Komposition nicht ohne Kontext stehen lässt. Die Streicher ziehen sich als wiederkehrendes Motiv durch das ganze Album, im Titeltrack gehen die Norweger bereits in eine "Milestone"-ähnliche Richtung, schmücken den Streicher-Teppich aber noch mit Keyboard, nervösem Schlagzeug und sporadischen Gitarreneinsätzen aus.

Im Grunde ist "The Last Milestone" vertonte Depression, was sich auch im Text niederschlägt: "A heart in dissolution / The defeat is taking form / Reaching the turning point / A desperate call." Als solche gilt auch schon der Opener "Bonneville", was den Kreis schließt. Während in "The Last Milestone" jegliche Hoffnung auf Besserung verloren ist, befindet sich das lyrische Ich in "Bonneville" noch im Zustand ständiger Unsicherheit ("Everything is vague / The awareness is fading").

Das übersetzen Leprous auf instrumentale Ebene. Äußerliche Lethargie trifft auf innere Ruhelosigkeit. Verhaltenes Synthie-Flirren, ein unermüdlicher Gitarrenloop, Einars hypnotischer Gesang, später die breite Streicher-Wand und punktuell eingesetzte Bassnoten suggerieren Stillstand, doch darunter dreht rastlos Drummer Baard Kolstad seine Runden übers Kit.

Beabsichtigt oder nicht: das Songwriting auf "Malina" weist deutliche Parallelen zu klassischer Motivtechnik auf und legt entsprechende Interpretation nahe. Es ist wohl auch kein Zufall, dass Leprous, sobald Einar "stuck on mountains" ist, instrumental zum epischen Höhenflug ansetzen ("Stuck").

Abgesehen davon ist es wie immer faszinierend, den kompositorischen Gebilden beim Wachsen zuzuhören und nach und nach die einzelnen Bestandteile zu fassen zu bekommen. Die Instrumentalspuren existieren sowohl neben- als auch miteinander. Durch polyrhythmische Tendenzen folgen Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug häufig ihren eigenen Zyklen, treiben aber doch die Mühlen eines komplexen Zahnradsystems an. Einars Gesang schwebt in diesen Momenten wie ein transzendenter Puppenspieler über allem. Dann wiederum münden solche Parts in Passagen, in denen akkurater Synchrontanz herrscht. Beide Phänomene sind in "Illuminate" zu hören.

Die Kunst, gleichzeitig rhythmisch vertrackt als auch melodieverliebt zu agieren, haben Leprous bereits auf Vorgängeralben perfektioniert. Auf "Malina" beweisen sie, dass sie (möglicherweise gemeinsam mit Tool) nach wie vor die Könige dieser Disziplin sind und ihre dadurch entstehende einzigartige Melodieführung beibehalten haben. Das kann wie in "Coma" in eruptiven Zuckungen enden, muss aber keineswegs die Abschottung vor "konventioneller" Herangehensweise bedeuten. "The Weight Of Disaster" speist sich ungeniert aus einem Alternative-Rock-Riff, "Stuck" präsentiert Akkordgeschrammel im Chorus. Das verwässert den Stil Leprous' keineswegs, sondern gestaltet ihn in erster Linie reichhaltiger.

In vielerlei Hinsicht klingt "Malina" wie die Kulmination jahrelang unausgeschöpften (und unentdeckten) Potenzials. Sowohl die mehr gen Rock denn Metal gewandte Ausrichtung als auch der großzügige Streicher-Einsatz stehen Leprous ausgesprochen gut. Die Norweger wechseln weder Atmosphäre noch Handwerkszeug, verändern aber die Oberfläche. Damit schenken sie dem Prog-Kosmos ein weiteres Meisterwerk und machen Genre-Kategorisierung obsolet.

© Laut

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Malina

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1
Bonneville
00:05:29

Leprous, Associated Performer, Main Artist - Einar Solberg, Composer, Lyricist

(P) 2017 InsideOutMusic

2
Stuck
00:06:49

Leprous, Associated Performer, Main Artist - Einar Solberg, Composer, Lyricist - Tor Oddmund Suhrke, Lyricist

(P) 2017 InsideOutMusic

3
From the Flame
00:03:51

Leprous, Associated Performer, Main Artist - Einar Solberg, Composer - Tor Oddmund Suhrke, Composer, Lyricist

(P) 2017 InsideOutMusic

4
Captive
00:03:44

Leprous, Associated Performer, Main Artist - Einar Solberg, Composer - Tor Oddmund Suhrke, Lyricist

(P) 2017 InsideOutMusic

5
Illuminate
00:04:21

Leprous, Associated Performer, Main Artist - Einar Solberg, Composer - Tor Oddmund Suhrke, Lyricist - Baard Kolstad, Composer

(P) 2017 InsideOutMusic

6
Leashes
00:04:10

Leprous, Associated Performer, Main Artist - Einar Solberg, Composer - Tor Oddmund Suhrke, Lyricist

(P) 2017 InsideOutMusic

7
Mirage
00:06:48

Leprous, Associated Performer, Main Artist - Einar Solberg, Composer, Lyricist

(P) 2017 InsideOutMusic

8
Malina
00:06:15

Leprous, Associated Performer, Main Artist - Einar Solberg, Composer, Lyricist

(P) 2017 InsideOutMusic

9
Coma
00:03:55

Leprous, Associated Performer, Main Artist - Einar Solberg, Composer - Tor Oddmund Suhrke, Lyricist

(P) 2017 InsideOutMusic

10
The Weight of Disaster
00:06:01

Leprous, Associated Performer, Main Artist - Einar Solberg, Composer - Tor Oddmund Suhrke, Lyricist

(P) 2017 InsideOutMusic

11
The Last Milestone
00:07:31

Leprous, Associated Performer, Main Artist - Einar Solberg, Composer, Lyricist

(P) 2017 InsideOutMusic

Albumbeschreibung

"Paradigma / Broken stigma", singt Einar Solberg in "The Weight Of Disaster": eine Zeile, die "Malina" recht gut zusammenfasst. Ein Paradigmenwechsel bleibt aus, im Kern halten Leprous an ihren Trademarks fest. Gleichzeitig reformieren sie ihren Sound so weit, dass Vorwürfe, sie wickelten immer dieselbe Masche, keine Chance mehr auf Gültigkeit haben.

Wesentlich dabei ist der Einbezug von Cellist Raphael Weinroth-Browne. Die Streicher-Arrangements fügen sich so natürlich in die Kompositionen, als haben Leprous schon immer mit ihnen gearbeitet. In "Leashes" erschiene das Gitarrenriff ohne sie unvollständig, im Titelstück bilden sie einen milchigen Schleier, auf dem Einar Vocal- und Keyboard-Melodien ausbreitet.

Mit den im Vorfeld veröffentlichten Tracks erweckten Leprous den Anschein, die Indie-Route einzuschlagen und auf kurze, verhältnismäßig griffige Songs zu setzen. Das tun sie zu einem gewissen Grad tatsächlich. Bei "From The Flame" hat man etwa die zentrale Vocal-Hook nach vierzig Sekunden Spielzeit schon zweimal gehört.

"Stuck" wartet mit einem himmlischen Refrain auf, der dem Titel alle Ehre macht. Allerdings hielten Leprous bei der Single-Version des Tracks den spannendsten Teil noch zurück: eine zweieinhalbminütige Coda dominiert von – na, klar – Streichern. Was als leises Kammerspiel zwischen Synthesizer und Cello beginnt, mündet in ein fulminantes Aufbäumen. Statt oberflächlich leicht verdaulichem Radio-Edit hat man plötzlich ein vielschichtiges Epos vor sich.

Leprous gehen sogar so weit, alle anderen Instrumente zugunsten der Streicher zu verbannen. "The Last Milestone" ist nicht nur das längste, sondern auch das stärkste und mutigste Stück der Platte, ein Requiem, getragen einzig von avantgardistischen Cello-Spuren und Einars Klagegesang. Es ist anders als alles, das man von Leprous bisher kannte, und bildet trotzdem den perfekten Abschluss für "Malina".

Das liegt daran, dass die Band die Komposition nicht ohne Kontext stehen lässt. Die Streicher ziehen sich als wiederkehrendes Motiv durch das ganze Album, im Titeltrack gehen die Norweger bereits in eine "Milestone"-ähnliche Richtung, schmücken den Streicher-Teppich aber noch mit Keyboard, nervösem Schlagzeug und sporadischen Gitarreneinsätzen aus.

Im Grunde ist "The Last Milestone" vertonte Depression, was sich auch im Text niederschlägt: "A heart in dissolution / The defeat is taking form / Reaching the turning point / A desperate call." Als solche gilt auch schon der Opener "Bonneville", was den Kreis schließt. Während in "The Last Milestone" jegliche Hoffnung auf Besserung verloren ist, befindet sich das lyrische Ich in "Bonneville" noch im Zustand ständiger Unsicherheit ("Everything is vague / The awareness is fading").

Das übersetzen Leprous auf instrumentale Ebene. Äußerliche Lethargie trifft auf innere Ruhelosigkeit. Verhaltenes Synthie-Flirren, ein unermüdlicher Gitarrenloop, Einars hypnotischer Gesang, später die breite Streicher-Wand und punktuell eingesetzte Bassnoten suggerieren Stillstand, doch darunter dreht rastlos Drummer Baard Kolstad seine Runden übers Kit.

Beabsichtigt oder nicht: das Songwriting auf "Malina" weist deutliche Parallelen zu klassischer Motivtechnik auf und legt entsprechende Interpretation nahe. Es ist wohl auch kein Zufall, dass Leprous, sobald Einar "stuck on mountains" ist, instrumental zum epischen Höhenflug ansetzen ("Stuck").

Abgesehen davon ist es wie immer faszinierend, den kompositorischen Gebilden beim Wachsen zuzuhören und nach und nach die einzelnen Bestandteile zu fassen zu bekommen. Die Instrumentalspuren existieren sowohl neben- als auch miteinander. Durch polyrhythmische Tendenzen folgen Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug häufig ihren eigenen Zyklen, treiben aber doch die Mühlen eines komplexen Zahnradsystems an. Einars Gesang schwebt in diesen Momenten wie ein transzendenter Puppenspieler über allem. Dann wiederum münden solche Parts in Passagen, in denen akkurater Synchrontanz herrscht. Beide Phänomene sind in "Illuminate" zu hören.

Die Kunst, gleichzeitig rhythmisch vertrackt als auch melodieverliebt zu agieren, haben Leprous bereits auf Vorgängeralben perfektioniert. Auf "Malina" beweisen sie, dass sie (möglicherweise gemeinsam mit Tool) nach wie vor die Könige dieser Disziplin sind und ihre dadurch entstehende einzigartige Melodieführung beibehalten haben. Das kann wie in "Coma" in eruptiven Zuckungen enden, muss aber keineswegs die Abschottung vor "konventioneller" Herangehensweise bedeuten. "The Weight Of Disaster" speist sich ungeniert aus einem Alternative-Rock-Riff, "Stuck" präsentiert Akkordgeschrammel im Chorus. Das verwässert den Stil Leprous' keineswegs, sondern gestaltet ihn in erster Linie reichhaltiger.

In vielerlei Hinsicht klingt "Malina" wie die Kulmination jahrelang unausgeschöpften (und unentdeckten) Potenzials. Sowohl die mehr gen Rock denn Metal gewandte Ausrichtung als auch der großzügige Streicher-Einsatz stehen Leprous ausgesprochen gut. Die Norweger wechseln weder Atmosphäre noch Handwerkszeug, verändern aber die Oberfläche. Damit schenken sie dem Prog-Kosmos ein weiteres Meisterwerk und machen Genre-Kategorisierung obsolet.

© Laut

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