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"And it's lost in a thought ever seen, never caught". Außergewöhnlich groovy fegt "Some New Things" den Gehörgang aus. Mantrisches Repetieren und Andeutungen von Blues kennt man längst im Swans-Kosmos. Die Tanzbarkeit hingegen ist neu. Es ist nicht die einzige Überraschung, die das 15. Studioalbum "Leaving Meaning" bereit hält.
Seit den Aufnahmen zur letzten Platte "The Glowing Man" passierte einiges. Erst sah Michael Gira sich Vergewaltigungsvorwürfen seitens der Musikerin Larkin Grimm ausgesetzt, die sich mittlerweile als substanzlos entpuppten. Danach machte er ein gutes Jahr Pause vom Schwanengesang und löste die Band kurzerhand auf. Wie Phönix aus der Asche erfolgt auf "Leaving Meaning" nun die Auferstehung in Neubesetzung mit vielen namhaften Gästen.
Laut Gira besteht "Swans nun aus einer rotierenden Besetzung von Musikern, die sowohl nach ihrem musikalischen als auch nach ihrem persönlichen Charakter ausgewählt wurden. Die Auswahl richtet sich nach der Stimmung, in der ich die Songs sehen möchte. In Zusammenarbeit mit mir tragen die Musiker durch ihre Persönlichkeit, ihr Können und ihren Geschmack wesentlich zur Gestaltung des Materials bei. Es sind alles Menschen, deren Arbeit ich bewundere und deren Gesellschaft ich persönlich genieße."
Viele Köche verderben den Brei? Gira führt eindrucksvoll den Gegenbeweis. Zwar nutzt er ein vielköpfiges Team. Teil der neuen Swans ist u.a. Edelperkussionist Larry Mullins, der auch schon in Giras Zweitband Angels Of Light mitwirkte. Auch die altgedienten Schwäne der letzten drei Glanztaten "The Seer"/"To Be Kind"/"Glowing Man" befinden sich als Gäste noch immer an Bord.
Daneben jedoch sprach der Kalifornier noch über ein Dutzend Einladungen aus, darunter etwa Baby Dee (u.a. Antony And The Johnsons). Als größter Coup erscheint zweifellos die Kollaboration mit den Schwestern Maria und Anna von Hausswolff. Den insgesamt über 30 Beteiligten gelingt einmal mehr ein grandioses Werk, das sich lässig auf Augenhöhe mit den genannten Vorgängeralben sowie den Meilensteinen "Children Of God" und "Burning World" bewegt.
Ein Dutzend Lieder gibt es auf über 90 Minuten. Nach Giras brillanten Versionen von "Love Will Tear Us Apart" (Joy Division) und "Can't Find My Way Home" (Steve Winwood) erschallen hier nunmehr zwei weitere Fremdkomposition in Form von "The Nub" und dem Titellied. Genau genommen sind es nur halbe Cover, da die Komponisten The Necks, eine australische Avantgarde-Jazz-Formation, beide Tracks zwar schrieben, aber hier erstmals gemeinsam mit Gira (plus Baby Dee bei "The Nub") polierten und aufnahmen. Schon allein die zwölf Minuten "Nub" verdienen jeden verfügbaren Kniefall. Je zu ein Drittel surreales Stilleben, Albtraum und Ritualmusik. "Leaving Meaning" setzt dagegen auf eine eher schwelgende Note mit verführerischen Pianoläufen des alten Schwans Paul Wallfisch.
Giras Brillanz zeigt sich einmal mehr in der seltenen Fähigkeit, jedes einzelne Stück als Solitär erstrahlen zu lassen, obgleich sämtliche Edelsteine chronologisch genossen einen größeren, bannenden Emotionszusammenhang ergeben. Ein Beispiel: Für sich genommen macht "The Hanging Man" sicherlich besonders all jene froh, die sich den früheren Nick Cave zurückwünschen. Eingebettet zwischen den eher entspannten vorherigen zwei Songs und dem finsteren Beerdigungsfolk "Amnesia" (mit beiden Hausswölffinnen) ergibt sich jedoch ein anderes, erweitertes Gefühl.
Das kann zwischendurch durchaus auch anstrengend geraten. Wenn sich etwa der "Sunfucker" als betont archaischer Schamanen-Chant samt hexenhaft überschnappender Hausswolff-Vocals zum fordernden Klangmonster hochschaukelt, entdeckt man den ultimativen Gegenpol zum runden "Some New Things". Der Kontrast funktioniert jedoch nur auf der CD-Edition, da die Vinyl-Ausgabe gekürzt und anders gemischt wurde.
Wer Gira besonders als in sich ruhenden Zeremonienmeister schätzt, wird an "Cathedrals Of Heaven" und dem beschaulichen "It's Coming It's Real" seine finstere Freude haben. Gegensätzlich zum "Sunfucker" wandelt Hausswolff sich auf letzterem stimmlich von Furie zu Fee.
"What Is This?" hört man erneut die mitunter enge Verwandtschaft zu Cave und seinen Bad Seeds an. Der feierliche Impetus irritiert zunächst durch weihnachtskompatible Stimmung. Danach spielt Gira mit "My Phantom Limb" den letzten Kontrast aus, dessen rein stimmlich transportierte Schroffheit einen angemessen bebenden Schlusspunkt setzt. Was für ein intensives Album!
© Laut
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Hahn, Composer - Swans, MainArtist - Westberg, Composer - Pravdica, Composer - M Gira, Composer, Producer
2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd. 2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd.
Swans, MainArtist - M Gira, Composer, Producer
2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd. 2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd.
Swans, MainArtist - M Gira, Composer, Producer
2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd. 2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd.
Swans, MainArtist - M Gira, Composer, Producer
2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd. 2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd.
Swans, MainArtist - M Gira, Composer, Producer
2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd. 2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd.
Swans, MainArtist - M Gira, Composer, Producer
2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd. 2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd.
Swans, MainArtist - M Gira, Composer, Producer
2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd. 2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd.
Swans, MainArtist - M Gira, Composer, Producer
2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd. 2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd.
Swans, MainArtist - M Gira, Composer, Producer
2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd. 2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd.
Swans, MainArtist - M Gira, Composer, Producer
2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd. 2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd.
Swans, MainArtist - M Gira, Composer, Producer
2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd. 2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd.
Swans, MainArtist - M Gira, Composer, Producer
2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd. 2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd.
Albumbeschreibung
"And it's lost in a thought ever seen, never caught". Außergewöhnlich groovy fegt "Some New Things" den Gehörgang aus. Mantrisches Repetieren und Andeutungen von Blues kennt man längst im Swans-Kosmos. Die Tanzbarkeit hingegen ist neu. Es ist nicht die einzige Überraschung, die das 15. Studioalbum "Leaving Meaning" bereit hält.
Seit den Aufnahmen zur letzten Platte "The Glowing Man" passierte einiges. Erst sah Michael Gira sich Vergewaltigungsvorwürfen seitens der Musikerin Larkin Grimm ausgesetzt, die sich mittlerweile als substanzlos entpuppten. Danach machte er ein gutes Jahr Pause vom Schwanengesang und löste die Band kurzerhand auf. Wie Phönix aus der Asche erfolgt auf "Leaving Meaning" nun die Auferstehung in Neubesetzung mit vielen namhaften Gästen.
Laut Gira besteht "Swans nun aus einer rotierenden Besetzung von Musikern, die sowohl nach ihrem musikalischen als auch nach ihrem persönlichen Charakter ausgewählt wurden. Die Auswahl richtet sich nach der Stimmung, in der ich die Songs sehen möchte. In Zusammenarbeit mit mir tragen die Musiker durch ihre Persönlichkeit, ihr Können und ihren Geschmack wesentlich zur Gestaltung des Materials bei. Es sind alles Menschen, deren Arbeit ich bewundere und deren Gesellschaft ich persönlich genieße."
Viele Köche verderben den Brei? Gira führt eindrucksvoll den Gegenbeweis. Zwar nutzt er ein vielköpfiges Team. Teil der neuen Swans ist u.a. Edelperkussionist Larry Mullins, der auch schon in Giras Zweitband Angels Of Light mitwirkte. Auch die altgedienten Schwäne der letzten drei Glanztaten "The Seer"/"To Be Kind"/"Glowing Man" befinden sich als Gäste noch immer an Bord.
Daneben jedoch sprach der Kalifornier noch über ein Dutzend Einladungen aus, darunter etwa Baby Dee (u.a. Antony And The Johnsons). Als größter Coup erscheint zweifellos die Kollaboration mit den Schwestern Maria und Anna von Hausswolff. Den insgesamt über 30 Beteiligten gelingt einmal mehr ein grandioses Werk, das sich lässig auf Augenhöhe mit den genannten Vorgängeralben sowie den Meilensteinen "Children Of God" und "Burning World" bewegt.
Ein Dutzend Lieder gibt es auf über 90 Minuten. Nach Giras brillanten Versionen von "Love Will Tear Us Apart" (Joy Division) und "Can't Find My Way Home" (Steve Winwood) erschallen hier nunmehr zwei weitere Fremdkomposition in Form von "The Nub" und dem Titellied. Genau genommen sind es nur halbe Cover, da die Komponisten The Necks, eine australische Avantgarde-Jazz-Formation, beide Tracks zwar schrieben, aber hier erstmals gemeinsam mit Gira (plus Baby Dee bei "The Nub") polierten und aufnahmen. Schon allein die zwölf Minuten "Nub" verdienen jeden verfügbaren Kniefall. Je zu ein Drittel surreales Stilleben, Albtraum und Ritualmusik. "Leaving Meaning" setzt dagegen auf eine eher schwelgende Note mit verführerischen Pianoläufen des alten Schwans Paul Wallfisch.
Giras Brillanz zeigt sich einmal mehr in der seltenen Fähigkeit, jedes einzelne Stück als Solitär erstrahlen zu lassen, obgleich sämtliche Edelsteine chronologisch genossen einen größeren, bannenden Emotionszusammenhang ergeben. Ein Beispiel: Für sich genommen macht "The Hanging Man" sicherlich besonders all jene froh, die sich den früheren Nick Cave zurückwünschen. Eingebettet zwischen den eher entspannten vorherigen zwei Songs und dem finsteren Beerdigungsfolk "Amnesia" (mit beiden Hausswölffinnen) ergibt sich jedoch ein anderes, erweitertes Gefühl.
Das kann zwischendurch durchaus auch anstrengend geraten. Wenn sich etwa der "Sunfucker" als betont archaischer Schamanen-Chant samt hexenhaft überschnappender Hausswolff-Vocals zum fordernden Klangmonster hochschaukelt, entdeckt man den ultimativen Gegenpol zum runden "Some New Things". Der Kontrast funktioniert jedoch nur auf der CD-Edition, da die Vinyl-Ausgabe gekürzt und anders gemischt wurde.
Wer Gira besonders als in sich ruhenden Zeremonienmeister schätzt, wird an "Cathedrals Of Heaven" und dem beschaulichen "It's Coming It's Real" seine finstere Freude haben. Gegensätzlich zum "Sunfucker" wandelt Hausswolff sich auf letzterem stimmlich von Furie zu Fee.
"What Is This?" hört man erneut die mitunter enge Verwandtschaft zu Cave und seinen Bad Seeds an. Der feierliche Impetus irritiert zunächst durch weihnachtskompatible Stimmung. Danach spielt Gira mit "My Phantom Limb" den letzten Kontrast aus, dessen rein stimmlich transportierte Schroffheit einen angemessen bebenden Schlusspunkt setzt. Was für ein intensives Album!
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 12 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:33:10
- Künstler: Swans
- Komponist: Various Composers
- Label: Mute
- Genre: Pop/Rock Rock Alternativ und Indie
2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd. 2019 Young God Records under exclusive license to Mute Artists Ltd.
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